Mächtiges Heldengespann
E’lara und Caddoc beherrschen je drei Waffenfertigkeiten und Zauber, die wir durch gefundene Kristalle erlernen und sukzessive ausbauen können. Das macht Spaß, da sich jede Stufe spürbar auf den ausgeteilten Schaden auswirkt. Allerdings haben Spieler, die die Umgebung gewissenhaft nach Kristallen absuchen, bereits nach zwei Drittel der Kampagne nahezu alle Talentbäume komplett erforscht. Eine Geschmacksfrage: Während Rollenspiel-Puristen über die fehlende Möglichkeit meckern, sich spezialisieren zu können, jubeln Actionfans darüber, (über)mächtige Helden ins Gefecht zu führen. Etwas mehr Anspruch hätte Hunted dennoch gut getan. Fortgeschrittene Spieler und Profis dürften von der Klopperei chronisch unterfordert sein. Nur der sogenannte »Oldschool«-Schwierigkeitsgrad, den wir aber erst durch einmaliges Durchspielen freischalten, fordert wirklich.
Kurze und doch zu lange Kampgagne
Obwohl die Kampagne mit einer Spielzeit von rund zehn Stunden vergleichsweise kurz ausfällt, fühlt sich Hunted langatmig und zäh an. Zum einen holt das Spiel zu wenig aus dem Koop-Konzept heraus. So können wir Szenen, in denen E’lara und Caddoc gemeinsam Rätsel lösen müssen, an einer Hand abzählen, und selbst die Bosskämpfe erfordern keinerlei gemeinsame Taktik. Zum anderen mangelt es dem Spiel an Abwechslung beim Leveldesign. Die düsteren Gruften, Keller und Verliese, die wir im Verlauf erforschen, sehen irgendwie alle gleich aus, und unter freiem Himmel scheint nur selten die Sonne. Da stört es doppelt, dass das Spiel in den streng linearen Landschaften lediglich Scharmützel an Scharmützel reiht, ohne sie mit Skriptereignissen oder Überraschungen zu würzen. Eindrucksvolle Szenen, in denen wir etwa mit Katapulten einen gewaltigen Turm einreißen, gehören zu den seltenen Ausnahmen.
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