Glitzernde Objekte aus einer anderen Welt
Als Captain Olimar beginnen wir in den meisten Fällen einen Level ohne Pikmin, finden aber meist umgehend Steine und Nester, unter denen sich die fleißigen Helfer verstecken. Mit einem beherzten Pfiff in die Trillerpfeife rufen wir die zur Verfügung stehenden Pflanzenwesen zu uns.
Einen Übertrag in den nächsten Level gibt es nicht, wir haben nur die Kreaturen zur Verfügung, die der entsprechende Abschnitt vorsieht. Dabei entfällt das strategische Element, gezielt Pikmin zu züchten und vor dem nächsten Level auszuwählen. Zwar können Pikmin sterben oder verloren gehen, aber über den Level verteilt gibt es immer wieder Sammelstellen, an denen neue Helfer rekrutiert werden können.
Dabei kommt es vereinzelt vor, dass bestimmte Objekte je nach Spielsituation nicht mehr erreicht werden können oder zu wenig Pikmin zur Verfügung stehen, um beispielsweise einen schweren Gegenstand zu transportieren. Bei einem erneuten Versuch des Levels wird die Ausgangslage hergestellt.
Kein 3D-Effekt
Obwohl Hey! Pikmin exklusiv für Nintendos 3DS erscheint, verzichten die Entwickler auf den 3D-Effekt des Geräts. Als Begründung wird angegeben, dass das Leveldesign beide Bildschirme nutzt und nur der obere Screen diesen Effekt abbilden kann, daher wäre der Bruch in der Darstellung zu stark. Der Großteil des Geschehens und die Interaktion mit der Welt findet sowieso im unteren Teil des Bildschirms statt. Ein ständiger Wechsel zwischen 2D und 3D wäre für die Augen sehr anstrengend gewesen.
Das ist gut, denn schließlich wollen wir alle 125 Objekte im Spiel finden und bergen, auch wenn wir bereits deutlich früher die nötigen 30.000 Glitzerium-Einheiten für die Heimreise zusammen haben. Auch versteckte Abzweigungen in den Levels, die neue Gebiete auf der Übersichtskarte öffnen, motivieren zusätzlich, bereits erledigte Abschnitte erneut anzuwählen.
Ungenutztes Rätselpotential
Nicht nur Pikmin können sterben, auch unsere Spielfigur Olimar hat eine Lebensanzeige, die bei Berührung mit Feinden oder Gefahrenquellen abnimmt und zum Bildschirmtod führen kann. Zumindest in der Theorie. Beim Durchspielen der Kampagne sind wir nur einziges Mal gestorben und lediglich an einer Stelle gingen uns in einem Bosskampf die Pikmin aus, so dass wir neu starten mussten.
Checkpoints innerhalb der Level gibt es nicht, da die Stages aber nicht sonderlich lang sind und der nicht verstellbare Schwierigkeitsgrad sehr einfach gehalten ist, sollten auch Anfänger deshalb keine Kopfschmerzen bekommen.
Dass das Echtzeit-Strategiespiel auch als 2D-Puzzle-Plattformer funktioniert, bestätigt die Qualität des ursprünglichen Spielkonzepts von Serienvater Miyamoto. Auch in einer Dimension weniger macht es weiterhin große Freude, als leicht schusseliger Raumschiffkapitän die bunten, geselligen Pflanzenmännchen durch die Gegend zu schleudern und entsprechend ihrer Fähigkeiten einzusetzen.
Der strategische Charakter der Hauptserie wurde komplett zurückgefahren, das 2D-Spin-off richtet sich sehr viel stärker an jüngere Spieler und Neulinge. Die meisten Serienkenner wird es wohl eher ernüchtert zurücklassen. Die Entwickler hätten diese Lücke mit Leichtigkeit durch ein entsprechend cleveres Rätseldesign oder anspruchsvolle Aufgaben füllen können.
Das spürbar vorhandene Potenzial des Spiels, das in den Fähigkeiten der Pikmin sowie der Interaktion mit der Welt und der veränderten Perspektive liegt, blitzt nur in wenigen Momenten kurz auf. Leider viel zu selten. So ist Hey! Pikmin zwar ein sehr kurzweiliger, atmosphärisch schöner Plattformer, aber nur Spielern zu empfehlen, die keine große Herausforderung suchen.
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