Harry Potter: Hogwarts Mystery ist ein Free2Play-Titel im Harry Potter-Universum, der wie viele andere auch seinen Profit aus Werbung und Mikrotransaktionen bezieht. In diesem Fall zahlen wir echtes Geld für Energiekristalle, mit denen wir als Schüler der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei leben und lernen.
Im Spiel können wir unseren eigenen Charakter entwerfen und mit ihm oder ihr alle sieben Jahre an der Schule erleben. Dabei lernen wir Zaubersprüche und Zaubertränke, sammeln Punkte für unser Haus und sollen sogar Freundschaften mit bekannten Figuren aus den Romanen wie Bill Weasley oder Tonks Romanen schließen.
Kesselrühren kostet
Der Haken dabei ist aber das Energiesystem. Alle Handlungen erfordern Energiepunkte, und die sind sehr schnell verbraucht. Kein Wunder, wenn sogar das Umrühren im Kessel Kristalle kostet. Eine Unterrichtsstunde kostet uns so rund 60 Energiekristalle, während wir jedoch zu Beginn nur 25 Kristalle speichern können. Bevor wir weiterspielen, brauchen wir also neue Energie.
Um die Energie wieder aufzuladen, müssen wir Stunden warten. Oder mit Echtgeld neue Energie dazukaufen. Zum Beispiel, wenn wir in die Fänge der Teufelsschlinge geraten und zusehen müssen, wie unsere Figur so lange vor sich hinröchelt, bis wir die nötigen Kristalle aufgetrieben haben. Über diesen Umstand und die wütenden Fans haben wir bereits berichtet:
Lohnt sich Hogwarts Mystery?
Das sagen die verärgerten Fans
Spieler bekommen untersdchiedliche Ingame-Angebote
Als ein Journalist der britischen Seite Eurogamer in diese Situation kam, wurde ihm ein besonderes Sparangebot für die Kristalle angeboten. 48 Stunden lang bekäme er 130 Kristalle, die normalerweise umgerechnet 5,66 Euro kosten würden, für knapp einen Euro.
Seltsamerweise bekommen andere Spieler aber eine preisliche Alternative: 130 Kristalle, die im Sale nur noch 90 Cent kosten und von 3,40 reduziert worden. Also ist nicht nur der Endpreis ein anderer, sondern auch der Originalpreis. Warum sind die Kristalle für bestimmte Spieler so viel billiger?
Mikrotransaktionen als Marketingtool
Eine Möglichkeit wäre, dass die Firma herausfinden will, wie viel Geld sie den Nutzern abzwacken kann. Dazu gibt sie mehrere Angebote raus und schaut, worauf die Spieler anspringen. Bei einem Grundpreis von 5,66 Euro sparen wir natürlich erheblich mehr. Bei einem reduzierten Preis von 90 Cent zahlen wir jedoch effektiv weniger.
Diese Art von Ausprobieren nennt sich A/B-Test und wird in vielen Marketingunternehmen durchgeführt. Wenn es sich jedoch bei dem Test um Versuche am lebenden Objekt - also Spielern, die echtes Geld dafür ausgeben - handelt, ist das natürlich mehr als fragwürdig.
Denn auch wenn Harry Potter-Fans der ersten Stunde das Spiel herunterladen, nach kurzer Zeit merken, wie viel Geld sie zum Spielen ausgeben müssten und es dann wieder deinstallieren, haben auch immer mehr Kinder Zugriff auf Mobile Geräte.
Und, je nach Interesse oder Aufmerksamkeit der Eltern, auch auf die Zugangsdaten der Kreditkarte. So wurde bestimmt schon das ein oder andere Taschengeld fürs Kesselumrühren ausgegeben.
In den Foren kommt deswegen immer öfter die Frage auf, wie Warner Bros. so ein Spiel überhaupt herausbringen kann.
Die Antwort ist einfach: Gar nicht. Entwickler ist Jamcity, ein Studio, das unter anderem auch für Cookie Jam verantwortlich ist. Ein weiterer Grund, sich vielleicht besser von Harry Potter: Hogwarts Mystery fernzuhalten. Schließlich wussten die Entwickler nicht einmal, wann der Feuerblitz erfunden wurde.
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