Das Mobile-Spiel Harry Potter: Hogwarts Mystery ist nun Free-to-Play für iOS und Android erhältlich. Ab sofort könnt ihr euren eigenen Zauberlehrling erstellen und Hogwarts erkunden, neue Zauber lernen und Entscheidungen treffen, die sich auf die Handlung auswirken. Doch lohnt sich der 140 MB schwere Download überhaupt?
Ist das Spiel so gut wie seine Bewertungen?
Ein Blick in den deutschen App Store zeigt: Hogwarts Mystery hat eine sehr gute 4,7-Sterne-Bewertung bei über 4.660 Rezensionen. Das vermittelt natürlich den Eindruck einer exzellenten Umsetzung der Harry Potter-Vorlage.
Ein zweiter Blick in die Reddit-Community zeichnet jedoch ein ganz anderes Bild. Dort berichten die Fans von spielerischer Langeweile, verpassten Chancen und dreister Echtgeld-Abzocke.
So schreibt ein User beispielsweise, das Gameplay sei nicht existent, das Spiel langweilig. Ihr klickt euch mit den Finger durch Hogwarts und Dialoge und sucht Gegenstände, die nicht einmal versteckt, sondern mit leuchtenden Linien klar hervorgehoben sind.
"Ich meine, es ist Harry Potter! Du kannst zaubern, auf einem Besen fliegen und gegen magische Monster kämpfen ... Es gibt massig Möglichkeiten für ein unterhaltsames Spieldesign. Aber nein, sie haben sich für die langweiligsten Möglichkeiten entschieden."
Darüber hinaus bekommt ihr es mit Klischee-Figuren zu tun. Euer Bruder hat es damals vermasselt und flog von der Schule, daher werdet ihr argwöhnisch betrachtet. Ihr trefft Rowan - einen typischen "Loser", der sich mit euch anfreundet. Dann gibt es noch Meruda, die sich für die beste Schülerin hält und euch hasst. Das Spiel erklärt aber gar nicht, warum.
"Ich will mehr als 5 Minuten pro Tag spielen!"
Das größte Problem betrifft aber die Mikrotransaktionen. Das Handyspiel ist zwar völlig kostenlos, setzt aber auf diverse Ingame-Währungen wie Gold und Kristalle, mit denen ihr euch unter anderem kosmetische Veränderungen kaufen könnt, wahlweise auch mit echtem Geld. So kostet eine Kurzhaarfrisur schon mal 220 Kristalle, umgerechnet ca. 10 Euro.
Am schlimmsten sei jedoch das Energiesystem. Für unterschiedliche Handlungen benötigt ihr Energiepunkte. Im Zauberunterricht müsst ihr Bücher lesen, den Kessel umrühren, andere Schüler fragen - das alles raubt euch wertvolle Energie. Und die muss sich über die Zeit erst wieder aufladen. Ein voller Zyklus dauert ungefähr 1,5 Stunden. Wer nicht warten will, muss mit Euros nachhelfen.
"Das Energielimit muss ausgeweitet oder komplett entfernt werden", fordert ein User. Viele Fans beschweren sich über die Geldgier der Entwickler. "Die Mikrotransaktionen killen das Spiel", schreibt jemand. "Bewertet das Spiel mit einem Stern", fordert ein anderer.
Einige Fans nehmen es jedoch mit Humor. Das ständige Warten auf neue Energie erhöhe sogar die Immersion:
"Bei dieser Geschwindigkeit, brauchen wir offensichtlich EIN GANZES JAHR um in Hogwarts in die 2. Klasse zu kommen. Wenn das nicht realistisch und immersiv ist, weiß ich auch nicht."
Paywall wird erst später getriggert
Dass Hogwarts Mystery trotzdem so gute Bewertungen hat, liege an einem Marketing-Trick. Der Einstieg spiele sich nämlich noch ziemlich normal, erst nach rund 30 Minuten sollen das Energielimit und Missions-Timer nerven. Das deckt sich auch mit unserem Eindruck.
Wir haben in Hogwarts Mystery reingespielt und können die miese Stimmung der Fans nachvollziehen: Das Spiel ist sehr simpel gestrickt, die In-App-Käufe sind zunächst noch nicht sehr aufdringlich. Das ändert sich aber nach den ersten drei Kapiteln.
Davon könnt ihr euch aber selbst ein Bild machen, schließlich ist Hogwarts Mystery komplett kostenlos. Und wer weiß, vielleicht macht es euch ja trotz aller Mängel Spaß.
Was sagt ihr zum Mobile-Spiel im Universum von Harry Potter?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.