4. Ein Klempner als Game Changer - Super Mario Bros.
Release: 1985, Plattform: NES
Super Mario Bros. für das Nintendo Entertainment System (NES) macht das Jump&Run-Genre 1985 schneller populär, als man »Mamma mia« sagen kann. Als auch wir Europäer im folgenden Jahr endlich das NES in Händen halten und in die Schwammerlwelt aufbrechen, beginnt eine lange Freundschaft. Schon bei seinen ersten Schritten schließen wir Mario ins Herz: Das Latzhosen-Outfit, der markante Schnurrbart (damals hochmodern und außerdem ein Indikator für die Blickrichtung des Pixelhaufens), dazu diese Sprungkraft - unser neuer Held ist so knuffig wie dynamisch.
Als wir dann die ersten Super-Pilze verputzen, Schildkrötenpanzer kicken und mit beherzten Hüpfern Abgründe überwinden, ist klar: Mit diesem Tempo und Spieldesign fegt Nintendo alles vom Fernsehbildschirm, was wir bis dahin gespielt haben. Allein die Tatsache, dass das TV-Bild in Mario Bros. nach rechts scrollt, fühlt sich sensationell rasant an - in früheren Spielen gab es meist nur Standbilder zu sehen.
Beim Rückblick auf Super Mario Bros. sind wir nicht nur gerührt, sondern auch geschüttelt: Neben einer Freudenträne im Knopfloch kommen Erinnerungen an Wutausbrüche hoch - denn der Schwierigkeitsgrad von Super Mario Bros. hat es in sich. Viele Sprungpassagen fordern exaktes Timing, und jeder noch so kleine Gegner kann uns zum Verhängnis werden. Zumal ein verlorenes Extraleben eine mittelschwere Katastrophe ist: »1-Up«-Pilze sind damals spärlich verteilt, weshalb wir permanent unter Strom stehen. Genau diese Mischung aus Marios Charme und dem hohen Anspruch macht den Reiz von Super Mario Bros. aus.
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