Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert. Und mit einem schlechten Ruf haben Echtzeitstrategiespiele auf Konsole seit den Zeiten von Command & Conquer auf der ersten PlayStation oder Starcraft auf dem Nintendo 64 zu kämpfen.
Während man als PC-Spieler mit Maus und Tastenkombinationen behände Einheiten übers Feld schickt, muss man auf Xbox, PlayStation & Co. mit oft fingerbrecherischen Controller-Kommandos Vorlieb nehmen und ist damit praktisch immer im Nachteil.
Ein Spiel, das sich mit diesem Vorurteil nicht abfinden wollte, war 2009 Halo Wars für die Xbox 360. Durch ein paar schlaue Tricks der Entwickler der Ensemble Studios (die Genies hinter dem PC-Strategiehit Age of Empires) funktionierte das Kommandieren plötzlich auch auf Konsole ganz hervorragend.
Und natürlich half es der Beliebtheit des Spiels, dass sich die Macher bei Einheiten und Gegnern im üppigen Halo-Universum bedienen konnten. Es macht einfach Spaß, Warthog-Jeeps oder Scorpion-Panzer über die Karte zu hetzen.
Ganze sechs Jahre nach dem Vorgänger steht zudem mit Halo Wars 2 die Fortsetzung an. Leider gibt es die Ensemble Studios als Entwickler schon lange nicht mehr, doch mit Creative Assembly (verantwortlich für die Total-War-Reihe auf dem PC) hat Microsoft würdige Nachfolger gefunden. Die Engländer behalten bewährte Tugenden bei, haben sich für Halo Wars 2 aber auch jede Menge Neuerungen einfallen lassen.
Als der Chief ein Baby war
Einen der Erfolgsfaktoren des ersten Halo Wars behält Creative Assembly bei: Wieder gibt es eine storylastige Solokampagne, die eine starke Geschichte aus dem Halo-Universum erzählt. Genau genommen knüpft Halo Wars 2 sogar direkt an die Ereignisse des Vorgängers an, der wiederum rund 20 Jahre vor dem ersten Halo-Shooter angesiedelt war.
Das heißt, dass wir den guten alten Master Chief auch diesmal nicht treffen werden, dafür aber alte Bekannte wie Captain Cutter oder den Spartan Jerome-92 vom UNSC-Schiff Spirit of Fire. Die Hauptdarsteller haben sich am Ende von Halo Wars in den Cryoschlaf gelegt, um den langen Weg zur Erde anzutreten.
Allerdings werden sie nach gerade mal 28 Jahren von der KI des Schiffes geweckt, weil die Spirit of Fire auf die Banished gestoßen ist, also die Verbannten. Die sind eine Splittergruppe der Alien-Allianz unter der Führung von Alpha Jiralhanae Atriox, einem gewieften Militärstrategen. Und da haben wir ihn auch schon, den Bösewicht von Halo Wars 2. Mehr wollen wir zur Story aber gar nicht verraten, die erspielt man sich im Lauf der zwölf Kampagnenmissionen lieber selbst.
Was bisher geschah
Ihr habt keine Ahnung, was die Covenant-Allianz ist? Oder die Blutsväter und die Spartans? Und was zum Teufel die Arche? Keine Sorge, damit seid ihr nicht allein. Nur absolute Serienchecker behalten bei den vielen Fraktionen, Charakteren und Ereignissen im Halo-Universum den Überblick. Die Geschichte ist so umfangreich, dass sie den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen würde. Auf unserer Website haben wir jedoch die Ereignisse aus allen Halo-Spielen in einem praktischen "Was bisher geschah"-Special zusammengefasst.
Spartaner im Wald
Gut, eine Mission beschreiben wir dann doch genauer, denn sie ist beispielhaft für die in der Regel sehr abwechslungsreichen Aufträge von Halo Wars 2. Noch ziemlich zu Beginn der Kampagne beginnt dieser Auftrag damit, dass wir mit einem kleinen Aufklärungstrupp aus zwei Warthogs, drei Cyclops-Exoskeletten und einem Spartan auf einem idyllischen Waldplaneten abgesetzt werden. Schon bald stößt der Trupp auf eine zerstörte Basis mit menschenähnlichen Leichen. Wer hat hier ein Blutbad angerichtet?
An einer Schlucht trennen sich die Wege unserer Gruppe. Der Spartan Jerome-092 springt mit seiner Spezialfähigkeit auf einen Felsvorsprung, um einen Umweg zu suchen. Und tatsächlich: Über einen malerischen Weg an einem Wasserfall entlang kommt er auf die andere Seite der Schlucht, da steht aber blöderweise ein Wraith-Panzer Wache.
Wieder kommt Jeromes Spartanfähigkeit zum Einsatz, in einer detailliert animierten Sequenz kapert er den Panzer - das kennen wir schon aus den Halo-Shootern. Jetzt noch ein paar Grunts erledigen, und schon kann er eine Lichtbrücke aktivieren und die Kollegen nachrücken lassen. Moment mal, Wraith-Panzer? Grunts? Wo kommen die denn her?
Banished vs. Blutsväter vs. UNSC
Captain Cutter und seine Crew stolpern mitten in einen Konflikt zwischen den Blutsvätern (uralten Außerirdischen) und den Banished. Erstere haben auf dem Waldplaneten - wie auf den meisten bewohnbaren Welten - ein Artefakt versteckt, Letztere wollen es haben. Die Banished haben sich unter der Führung des Generals Atriox nach einem schweren Bürgerkrieg von der Allianz abgespalten. Sie benutzen deshalb das gleiche Kriegsgerät wie die Aliens, die beliebten Ghosts, Banshees und Wraiths feiern also - um einige neue Einheiten ergänzt - ihre Wiederkehr.
Das Blutsväter-Artefakt interessiert natürlich auch Captain Cutter und die Forscherin Ellen Anders. Also soll unser Trupp auf dem Planeten eine Basis etablieren, drei Energietürme kapern und ganz nebenbei die Banished im Zaum halten. Das geht deutlich leichter, wenn er - typisch Halo Wars - Nebenziele erfüllt. Es lohnt sich zum Beispiel, die drei auf der Karte versteckten Fahrzeugfabriken der Banished auszuschalten. Denn dann haben die weniger Nachschub und wir folglich weniger Ärger mit Ghosts & Co. Nicht jedes der Nebenziele ist auf Anhieb klar.
In manchen Missionen müssen wir zum Beispiel alle Energiesilos der Banished zerstören, erfahren das aber erst, wenn wir das erste erledigt haben. Andere Ziele wie "keine befreiten Gefangenen verlieren" teilt uns das Spiel aber zum Glück schon gleich zu Beginn eines Auftrags mit. Bevor wir uns jedoch Gedanken um solche Fleißaufgaben machen können, ist erst mal die eigene Basis dran.
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