Seite 3: Halo 4 im Test - This is Spartan!

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Spartan-Ops-Modus

Doch die Kampagne (die man auch mit bis zu drei Kumpels spielen kann) ist natürlich nicht alles. Wer die Master Chief-Geschichte abgeschlossen hat, schreibt seinen persönlichen Spartan-Kämpfer auf der UNSC Infinity ein und zieht dort entweder in Spartan Ops oder dem »normalen« Multiplayer-Modus (heißt in Halo 4 »Kriegsspiele«) in die Schlacht. Spartan Ops ist dabei eine Art zweiter Kampagne, die wir sowohl allein als auch mit bis zu vier Leuten spielen können und die sich in episodische Inhalte aufteilt.

Der Spartan-Ops-Modus macht mit vier Spielern am meisten Laune. Der Spartan-Ops-Modus macht mit vier Spielern am meisten Laune.

Jede Woche gibt es fünf kleinere Missionen (darunter zum Beispiel ein Gebiet von Allianzlern säubern oder ein Artefakt bergen), die zusammenhängen und eine eigene kleine Geschichte erzählen. Der Clou: Spartan Ops hat eigene Zwischensequenzen und ist auf mehrere Wochen pro Staffel ausgelegt. Die erste Staffel soll über zehn Wochen laufen und komplett kostenlos sein. Da man die einzelnen Episoden auch allein spielen kann, erhöht sich die Spielzeit für Solo-Spieler auf etwa elf bis zwölf Stunden. Wir hatten bei den ersten fünf Episoden mit unseren Online-Mitstreitern einen Riesenspaß und gieren schon nach dem nächsten Spartan-Ops-Paket. Der beliebte Firefight-Modus der beiden letzten Halos fehlt dagegen – schade!

Eine Stunde mit Halo 4 (23): Spartan-Ops Video starten 14:52 Eine Stunde mit Halo 4 (2/3): Spartan-Ops

Mehr Spieler, mehr Spaß!

Noch wesentlich umfangreicher als Spartan Ops ist der Gegeneinander-Mehrspieler-Modus. Hier hat 343 einige Neuerungen eingebaut, ohne aber das ohnehin schon sehr gute Multiplayer-Spielgefühl der Vorgänger anzutasten. Unter anderem gibt es jetzt ein Klassensystem (ähnlich wie bei Call of Duty), mit dem wir den eigenen Spartan-Soldaten mit Primär- und Sekundärwaffen sowie diversen Rüstungsfähigkeiten und Spezialpaketen ausrüsten.

Im Klassenmenü erstellt stattet ihr euren Mehrspieler-Spartan individuell aus. Im Klassenmenü erstellt stattet ihr euren Mehrspieler-Spartan individuell aus.

Darunter gibt es zum Beispiel einen nützlichen Schild oder die Fähigkeit, mit einem Booster-Pack schnell aus einer brenzligen Situation zu entkommen. Am Anfang gibt es lediglich ein paar Perks, durch das Spielen von Online-Matches sammeln wir Erfahrungspunkte, die uns nach und nach neue Ränge und dementsprechend neue Ausrüstungen, Rüstungsteile und Waffen bescheren. Das ist unheimlich motivierend, zumal das Spiel nun besondere Aktionen im Spiel (wie zum Beispiel Feuerunterstützung bei Kills) noch stärker belohnt.

Spaßig und dynamisch: so präsentiert sich der Gegeneinander-Mehrspieler-Modus von Halo 4. Spaßig und dynamisch: so präsentiert sich der Gegeneinander-Mehrspieler-Modus von Halo 4.

Das Klassensystem sorgt zudem dafür, dass sich der Mehrspieler-Modus noch variantenreicher und vor allem auch abwechslungsreicher spielt. Besonders mächtige Waffen liegen zwar immer noch auf den Karten herum, können aber ab einer bestimmten Punktzahl auch direkt aufs Schlachtfeld beordert werden. So gibt es auch in scheinbar aussichtlosen Partien immer die Möglichkeit, das Blatt zu wenden – toll!

Auch im Mehrspieler-Modus greifen sämtliche Stärken des Halo-Gameplays. Die Matches spielen sich dynamisch und flüssig wie eh und je. Genau so, wie Fans es von ihrer Lieblingsserie erwarten. Das Waffenbalancing stimmt, die Spawnpunkte sind gut gesetzt und es stellt sich schnell das typische »Ein-Match-mach-ich-noch«-Gefühl ein.

Insgesamt spielt sich der Multiplayer dank des standardmäßigen Sprintknopfes etwas flotter und unserer Meinung nach auch besser, die neuen Klassen tragen zudem zum taktischen Tiefgang bei. Die Verbindungsqualität war bei unserem Test übrigens hervorragend, mit einer normalen Internetleitung gab es keine Lags oder Verzögerungen.

Eine Stunde mit Halo 4 (33): Multiplayer Video starten 18:29 Eine Stunde mit Halo 4 (3/3): Multiplayer

Die Kartenauswahl ist mit 13 gut designten Karten ziemlich umfangreich, wir vermissen allerdings mehr kleinere bis mittelgroße Karten. Die gibt es zwar auch in Halo 4, den Großteil machen aber große Karten mit Fahrzeugunterstützung aus. Die eignen sich besonders für den neuen Dominion-Modus, der an Battlefields Conquest erinnert, weil wir hier bestimmte Punkte erobern und halten müssen. Ohne taktische Absprachen stehen wir schnell auf verlorenem Posten. Sehr spaßig ist außerdem die neue Flood-Variante, wo zu Beginn des Spiels zwei Spieler infiziert sind und den Rest durch Berührung »anstecken« müssen.

Im Schmiede-Karteneditor bastelt ihr euch in kurzer Zeit eigene Mehrspieler-Karten zusammen. Im Schmiede-Karteneditor bastelt ihr euch in kurzer Zeit eigene Mehrspieler-Karten zusammen.

Wem die vorgefertigten Modi und Karten nicht reichen, erstellt mit zahlreichen Parametern einfach eigene Spielvarianten oder baut sich im Schmiede-Modus komplett neue Maps. Und einen Theater-Modus, um aufgezeichnete Multiplayer-Matches anzuschauen, gibt es auch noch. Kurz gesagt: Der Mehrspieler- Modus ist ein absolutes Umfangsmonster, das für Monate, wenn nicht sogar Jahre unterhält. Jedem Spieler raten wir dringend, mal im Infinity-Modus vorbeizuschauen, denn wer nur die Kampagne spielt, verpasst das Beste an Halo 4.

Technischer Leckerbissen

Technisch gibt sich Halo 4 nahezu keine Blöße und markiert den bisherigen Höhepunkt der Reihe. Dabei hat 343 den Code der alten Halo-Spiele adaptiert und in nahezu jedem Punkt verfeinert. Requiem hat viele sehr schicke Areale zu bieten, die sich zudem alle voneinander unterscheiden und mit eigenen optischen Highlights aufwarten.

Im Dschungellevel rauscht zum Beispiel ein majestätischer Wasserfall in einen schier bodenlosen Abgrund, die Felsen im Wüstenabschnitt sehen so plastisch aus, als könnte man sie greifen. Kräftige Farben wie lila oder orange sind weitere Markenzeichen des neuen sehr sicheren Stils, der deutlich »scifi-iger« wirkt als die bisherigen Teile.

Die Optik von Halo 4 sieht dank scharfer Textuten, vielen Details und Effekten hervorragend aus. Die Optik von Halo 4 sieht dank scharfer Textuten, vielen Details und Effekten hervorragend aus.

Die tollen Effekte und die Lichtstimmungen in den einzelnen Bereichen tun ihr übriges, um aus Halo 4 einen Augenschmaus zu machen. Wenn der Master Chief aus einer dunklen Höhle ans grelle Tageslicht kommt, kneifen wir instinktiv die Augen zusammen. Dazu kommen tolle Animationen (bis auf ein paar Ausrutscher bei KI-Verbündeten) und sehr solide Texturen. Die bereits erwähnten Zwischensequenzen überraschen mit fein gezeichneten Gesichtern und erkennbaren Emotionen und sorgen dafür, dass Halo 4 deutlich cineastischer und besser inszeniert wirkt als die bisherigen Teile.

Im Mehrspieler-Modus sieht das Geschehen übrigens ebenso gut aus, ein Grafikdownscaling zugunsten besserer Performance gibt es nicht. Auf der Tonspur rundet Halo 4 den tollen technischen Eindruck ab. Der Soundtrack von Neil Davidge (arbeitete unter anderem mit Massive Attack zusammen) ist schlichtweg grandios! Klassische Stücke (u.a. mit Chorgesang) treffen auf Elektrosounds, eine akustische Hochzeit, die das Spiel punktuell einsetzt, um ruhige Abschnitte zu untermalen, um sich dann in den Kämpfen stakkatoartig zu steigern.

Schweres Geschütz: Das Maschinengewehr klingt wie alle Waffen in Halo 4 druckvoll und knackig. Schweres Geschütz: Das Maschinengewehr klingt wie alle Waffen in Halo 4 druckvoll und knackig.

Der Soundtrack passt wunderbar zum technischeren Gesamtbild der Blutsväter-Architektur und greift sie sogar akustisch in manchen Situationen auf – besser geht es nicht! Dazu kommen gut abgemischte räumliche Effekte, darunter die druckvollen und charakteristischen Waffensounds. Sogar die deutsche Sprachausgabe – eigentlich seit jeher ein Makel der Halo-Serie – ist dieses Mal außerordentlich gut gelungen.

Alle Sprecher (darunter auch eine neue und besser passende Stimme für den Master Chief) wurden hervorragend besetzt, Betonung und Emotionalität kommen glaubwürdig rüber und wirken nicht gekünstelt oder gar aufgesetzt. Die englische Sprachausgabe fehlt serientypisch auf der Disc. Sogar der Multiplayer-Sprecher posaunt seine Ansagen auch nach Umstellen der Konsolen-Sprache nur auf Deutsch heraus, schade.

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