Herrlich selbstironisch
Neben gepflegtem Kino-Gemetzel kann »Hänsel & Gretel: Hexenjäger« auch noch mit einigen Lachern dienen. Man nimmt die Sache nicht so ernst, was durchaus angenehm ist. Hänsel hat von seinem Knusperhäuschen-Schmaus nämlich Diabetes davongetragen und wenn der Gute sich nicht regelmäßig die Spritze gibt, dann ist nix mehr mit Superheld.
Auch der Fan-Hysterie konnten die Geschwister nicht entkommen und so treffen sie in Augsburg auf den Fanboy Ben (Thomas Mann), der es sich nicht nehmen lässt, seine Helden bis aufs kleinste Detail auszufragen. Und ein ganzes Album voller Artikel über die beiden schleppt er natürlich auch mit sich herum. Ganz zu schweigen von seinem Zimmer, das mit Gretel-Bildern übersät ist.
Zudem ließ es sich Wirkola nicht nehmen, auch noch ein bisschen norwegische Mythologie mit einfließen zu lassen. Also sehen sich Hänsel und Gretel nicht nur mit Hexen konfrontiert.
Trashy und... na ja, das war's
Spaß soll der Film machen. Und dabei bleibt es auch. Regisseur Tommy Wirkola, Jeremy Renner und Gemma Arterton sind sich der Tatsache durchaus bewusst, hier Blödsinn gedreht zu haben. Das macht den erfreulich unangepassten Film aber recht angenehm. Wer hier ins Kino geht, der weiß sicherlich, dass er sich auf einen Klamaukstreifen á la Abraham Lincoln Vampirjäger einlässt. Und in Anbetracht dessen, ist Wirkolas Trash-Orgie sogar recht gelungen.
Hier wird ganz antifeministisch auf böse Frauen eingedroschen und das wortkarge Heldenduo hat sichtlich Spaß am Blutvergießen. Den Ansatz einer Love Story ließ man sich auch nicht nehmen, aber diese ist nebensächlich genug, um dezent ignoriert zu werden.
Eigentlich sollte der Film auch schon vor einem Jahr in die Kinos kommen. Doch dann entschied man sich, Hänsel und Gretel im Fahrwasser von Jeremy Renners Actionkracher Das Bourne Vermächtnis fahren zu lassen. Geld will man ja schließlich auch verdienen.
Fazit
Anne Facompre: Hänsel und Gretel Hexenjäger ist Trash pur. Wer mit Abraham Lincoln Vampirjäger Spaß hatte, der wird sicher auch hieran Gefallen finden. Wenn man weiß, worauf man sich einlässt, liefern Jeremy Renner und Gemma Arterton kurzweilige Unterhaltung mit viel Action, Blut und Gore.
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