Es wird ja manchmal behauptet, Videospielzeitschriften hätten keinen Einfluss auf die Industrie, aber manchmal haben kleine Redakteursanmerkungen dann doch große Wirkung. So geschehen bei Jochen & Jochen, dem dynamischen deutschen PR-Duo von Rockstar Games. Nachdem wir in unserer Red Dead Redemption-Vorschau bemängelt haben, dass die Präsentation nicht in stilechten Cowboy-Klamotten abgehalten wurde, haben sich die Herren für unsere exklusive Anspiel-Session der neuen GTA IV-Download-Episode GTA: The Ballad of Gay Tony etwas Besonderes einfallen lassen: Ohne hier auf die schillernden Details eingehen zu wollen – so plüschig haben wir es bei Entwicklerbesuchen selten.
Liberty City Nights
Die zweite und letzte Download-Episode für GTA IV wird am 26. Oktober unter dem Namen GTA: The Ballad of Gay Tony für 1.600 Punkte auf dem Xbox Live-Marktplatz bereitgestellt. Allen selbsternannten Moralaposteln, bayerischen Innenministern und Hütern des klassischen Videogame-Machismo sei an dieser Stelle gesagt, dass Gay Tony zwar als Namenspate der Episode dient, der Spieler aber in die Haut von Tonys Leibwächter Luis Lopez schlüpft. Nachdem wir Liberty City mit Nico Belic (GTA IV) aus der Sicht eines Neuankömmlings erkundet und mit Jonny Klebitz (GTA: The Lost & Damned) die dreckige Seite der Stadt kennengelernt haben, zeigt uns The Ballad of Gay Tony die Untiefen des Nachtlebens in Liberty City. Die Stimmung, die hierbei erzeugt wird, unterscheidet sich deutlich vom Hauptspiel und der düsteren Rocker-Episode -- sie erinnert aufgrund der abgedrehten Charaktere eher an Vice City.
Happy and Gay?
Eine der zentralen Figuren in der Glitzerwelt aus Sex, Dekadenz und Korruption ist der Nachtclub-Impressario Gay Tony, seines Zeichens Besitzer der hippsten Nightlife-Lounge der Stadt (Maisonette 9) und des beliebtesten Schwulenclubs Hercules. Leider gibt sich der gierige Tony nicht mit seinem Erfolg zufrieden und beginnt, Anteile der Lokale an örtliche Unterweltgrößen zu verkaufen. Anteile, deren Verkaufspreis weit über dem liegt, was die beiden Clubs zusammengenommen einbringen würden. Dummerweise fliegt der Schwindel auf und es ist an Luis, den guten Tony vor einem ganz und gar unglamourösen Ende zu beschützen. Und wie bewahrt man als Leibwächter und Mädchen für Alles seinen Boss vor einem paar Betonschuhen? Ganz genau, man tut den Gläubigern einen Gefallen. Und dann noch einen und noch einen …
Eine Hand wäscht die Andere
Der erste Gefallen, an den wir selbst Hand anlegen dürfen, hat etwas mit Liberty Citys Eishockey-Mannschaft zu tun. Ein reicher osteuropäischer Gangster möchte das Team kaufen, leider hat der gegenwärtige Besitzer etwas dagegen. Um dennoch in den Besitz des Teams zu kommen, wendet sich der wohlhabende Kriminelle an Luis und eher wir uns versehen, befinden wir uns an Bord eines Hubschraubers, der zwischen den gläsernen Türmen Liberty Citys seine Kreise zieht. Kurz bevor wir das auf der Karte angegebene Ziel erreichen, zieht der Pilot den Helikopter steil in die Höhe. Das Dach des Wolkekratzers bietet nämlich keine Landemöglichkeit, was uns dazu zwingt, mit einem Fallschirm abzuspringen und eine Punktlandung zwischen den auf dem Dach postierten Wachen hinzulegen. Kaum gelandet, reißen wir eine der neuen Waffen aus dem Halfter und geben den Sicherheitsleuten eine Kostprobe unserer P90 -- einem Meisterwerk belgischer Waffenbaukunst, das bis zu 900 Schuss pro Minute abfeuern kann und eine verheerende Wirkung auf die Polygonkörper der Gegner hat. Nachdem die Wächter beseitigt sind, betreten wir das Gebäude und kämpfen mit weiteren Sicherheitskräften. Beim Schusswechsel wird eine Gasleitung getroffen, eine Explosion erschüttert das Gebäude. Das Notstromaggregat taucht die Szenerie in rotes flackerndes Licht, der Sprinkler tut sein Übriges, um unsere Sicht einzuschränken. Mit mehr Glück als Verstand gelangen wir schließlich in einen Konferenzraum und lassen die P90 sprechen. Nachdem die Zielperson röchelnd zusammengebrochen ist, schießen wir eine Fensterscheibe in Scherben und springen mit dem Rucksack-Fallschirm ins Nichts, um dann schließlich auf der Laderampe eines Tiefladers zu landen, Bond-Style!
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