Fahrverhalten
Mit der simulationslastigen Steuerung des Spiels fühlen sich Gran Turismo-Veteranen sofort pudelwohl. Wer vorrangig Spiele wie Need for Speed: Shift oder Burnout Paradise gewöhnt ist, mag Gran Turismo zunächst etwas träge finden. Und in der Tat ist das Geschwindigkeitsgefühl, trotz angezeigter 220 Stundenkilometer nicht gerade berauschend. Dafür legen sich die Boliden realistisch in die Kurve und scheren beim kleinsten Fahrfehler zur Seite aus. Fahren will also gelernt sein, dann kommt auch der Erfolg. Die KI der computergesteuerten Gegner kann sich sehen lassen: Zwar fahren sie oft auf oder knapp neben der Ideallinie, deren Hartnäckigkeit ist dafür aber eine echte Herausforderung. Spannende und lang vorbereitete Überholmanöver machen einen großen Teil des typischen Gran Turismo-Charmes aus, genauso wie der dudelnde Arcade-Soundtrack, der allerdings eindeutig Geschmackssache ist. Auf Wunsch dürft ihr auch eigene MP3-Dateien im Hintergrund abspielen.
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Eindeutig gut gelungen sind die Motorengeräusche, die nahezu jede Karre authentisch wiedergeben. Die Kollisionsgeräusche hingegen bestehen nicht selten nur aus einem Quietschen oder einem dumpfen Schlag. Ein optisches Schadensmodell gibt es im -- wie von der Serie gewohnt -- nicht. Auch eine richtige Tuning-Option vermissen wir im Spiel. Zwar dürft ihr vor jedem Rennen diverse Einstellungen vornehmen, für Gran Turismo-Schrauber ist das aber meilenweit vom gewohnten Tuning entfernt.
Die Strecken
Auf satten 35 Strecken in jeweils mehreren Ausführungen dürft ihr euren Fuhrpark auf Herz und Nieren testen. Unter den Rundkursen befinden sich sowohl reale Schauplätze, wie etwa der Nürburgring oder der Daytona Speedway, als auch fiktive Strecken, wie der bereits bekannte Apricot Hill Raceway. Eine abwechslungsreiche Auswahl, die euch sowohl über klassische Rennstrecken, als auch im Wolkenkratzer-Meer unterschiedlicher Großstädte fahren lässt.
Die Grafik
Ein richtiger Hingucker sind die originalgetreuen Automodelle, die auf den ersten Blick, dank der hochwertigen Texturen in Richtung Fotorealismus steuern. Auch die Umgebung kann sich in den meisten Fällen sehen lassen: Vor allem Bäume und Pflanzen werten die Optik auf. Aufgewirbelter Staub vernebelt euch zwar die Sicht, zeigt aber auch, wozu die Hardware der PSP fähig ist. Um diese Grafikpracht zu ermöglichen, wird allerdings an anderer Stelle gespart: So sind die Zuschauer nichts weiter als starre Pixelhaufen und die Texturen an Fassaden und Schildern teilweise arg unscharf. Damit die konstante Framerate nicht ins stottern gerät, schicken die Entwickler lediglich vier Autos auf die Strecke. Was bleibt ist ein äußerst hochwertiger, optischer Eindruck, der allerdings nur durch die schmerzliche Reduzierung der Gegnerzahl erreicht wird.
Keine Frage: Gran Turismo für PSP fehlen Bestandteile, die für ein »echtes« Gran Turismo eigentlich essentiell wären: Es gibt keinen Karriere-Modus, ihr dürft nicht wie gewohnt an den Autos herumschrauben und die Einkaufsfunktion ist enorm unübersichtlich. Dennoch bleibt im Kern die gute Rennsimulation erhalten und sieht, wenn auch unter Abstrichen, auch noch ziemlich gut aus. Für Zwischendurch jedenfalls ein großer Spaß.
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