Eine neue Technik sorgt für ein gestochen scharfes Bild - und wir klären auf, ob sie auf der PS5 Pro laufen könnte

AMD hat endlich FSR 4 veröffentlicht und erste Tests sagen, dass die Technik für einen gewaltigen Schärfe-Boost sorgt. Aber könnte es den auch auf der PS5 Pro geben?

Die PS5 Pro könnte noch einmal ein Stückchen besser werden – wenn FSR 4 doch nur darauf laufen würde. Die PS5 Pro könnte noch einmal ein Stückchen besser werden – wenn FSR 4 doch nur darauf laufen würde.

AMDs heißerwartete RX 9000-Grafikkartengeneration ist erschienen und damit auch die neue Skalierungstechnik FidelityFX Super Resolution 4, kurz FSR 4. Falls euch die Abkürzung bekannt vorkommt, dann liegt das daran, dass ihr entweder am PC spielt oder sehr aufmerksam Technikartikel zu Konsolenspielen lest.

Denn auch viele PS5- und Xbox Series X|S-Spiele nutzen frühere Versionen des Verfahrens, um Titeln mit niedriger Auflösung eine höhere Bildschärfe zu entlocken. Zumindest in der Theorie, denn bei etlichen Spielen wie Star Wars Outlaws und Monster Hunter Wilds konnten FSR 1 bis FSR 3 ihre Versprechen nicht einhalten und lieferten eine verwaschene und flimmernde Optik.

FSR 4 verfolgt jedoch einen anderen Ansatz als bisherige Iterationen: Statt frische Pixel aus zuvor gerenderten Frames zu generieren und das Resultat nachzuschärfen, kommt ein generatives KI-Modell zum Einsatz, das laut erster Tests deutlich mächtiger als vorherige FSR-Versionen ist.

Nun stellt sich aber die Frage: Kann das auch auf einer Konsole laufen? Möglich wäre es durchaus, allerdings derzeit nur auf theoretischer Ebene.

FSR 4 "vernichtet" FSR 3.1 und alle Versionen zuvor

Es ist noch nicht lange her, dass das Review-Embargo für AMDs neue Grafikkarten und damit FSR 4 gefallen ist. Die RX 9070 und 9070 XT haben ordentlich Boden auf Nvidia gut gemacht, vor allem beim Upscaling. FSR 4 wischt mit den drei Vorgängerversionen den Boden auf, wie unter anderem Alex Battaglia in einem Digital Foundry-Video festgehalten hat.

Vor allem in Bewegung bleibt die Bildausgabe gestochen scharf, nahe an echtem 4K, und verpixelt bei weitem nicht mehr so stark wie unter FSR 3.1. Achtet beispielsweise bei Minute 6:15 auf die ganzen verpixelten Details, die bei FSR 4 nicht mehr entstehen:

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Ein weiterer großer Kritikpunkt an FSR 3.1 (und den Versionen davor) war zudem die Darstellung von transparenten Effekten wie Wasser oder Partikel, da einzelne Bildelemente regelrecht ineinander-glitchten. Das passiert mit FSR 4 jetzt auch nicht mehr.

FSR 4 hat also direkt zwei Pluspunkte: Es sieht viel schärfer aus und eliminiert störende Bildartefakte nahezu komplett. Damit übertrifft die AMD-Technik sogar den bisherigen Platzhirsch DLSS, wobei die Nvidia-Technik in der Übergangsphase zu einem neuen, noch einmal verbesserten Modell ist.

Gegen dieses Transformer-Modell, das vereinfacht ausgedrückt die Beschaffenheit schwer zu rendernder Pixel priorisiert, sieht dann aber auch FSR 4 in vielen Fällen alt aus, wie beispielsweise Hardware Unboxed berichtet. Vor allem bei der Kantenglättung habe der AMD-Skalierer noch Nachholbedarf.

Gegenüber der restlichen Konkurrenz sticht die hohe Bildqualität von FSR 4 dennoch heraus und ist ein klarer Schritt in die richtige Richtung.

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Kann FSR 4 auch auf der PS5 Pro laufen?

Da FSR 1 bis 3 auf den Konsolen häufig für eine schlechte Bildqualität sorgt, wäre FSR 4 ein gewaltiges Upgrade. Auf der PS5 und Xbox Series X|S wird sie aber nicht laufen können. Die KI-Leistung der vier Jahre alten Konsolen ist viel zu niedrig, um die komplexen Berechnungen vornehmen zu können.

Bei der PS5 Pro hat Sony jedoch spezielle KI-Hardware von AMD verbauen lassen, die unter anderem PSSR als Skalierungstechnik beschleunigt:

Ob auf dieser KI-Hardware auch FSR 4 laufen könnte, ist derzeit aber noch nicht klar. Zwar wurde bereits bestätigt, dass das neue FSR-Modell in Kooperation mit Sony entstanden ist, AMD setzt am PC allerdings die RDNA 4-Architektur der RX 9000-Karten für FSR 4 voraus.

In der PS5 Pro-Grafikeinheit schlägt ein RDNA 2-Herzstück, das mit Funktionen von RDNA 3, beispielsweise zur Geometrieberechnung, sowie den Ray-Tracing-Beschleunigern von RDNA 4 erweitert wurde. Aufgrund dieses Hybrid-Ansatzes ist es sehr unsicher, ob die PS5 Pro für FSR 4 gerüstet ist.

Aber wieso muss es RDNA 4 sein? AMDs KI-Modell für FSR 4 setzt wohl laut Tim Schiesser von Hardware Unboxed auf ein Dateiformat (FP8), das von RDNA 3-GPUs nicht unterstützt wird. Zwar könnte auch ein anderes Dateiformat genutzt werden, das liefe dann aber nicht mehr so schnell.

FP8 wird erst ab RDNA 4 unterstützt und um FSR 4 zu beschleunigen, ist es wohl sehr wichtig. FP8 wird erst ab RDNA 4 unterstützt und um FSR 4 zu beschleunigen, ist es wohl sehr wichtig.

Grundsätzlich dürfte die PS5 Pro aber auch imstande sein, die FSR 4-Instruktionen (Wave Matrix Multiple Acclimate, kurz WMMA) zu verstehen, denn die unterstützte bereits RDNA 3 und das steckt ja zu Teilen in der Konsole – nur fragt sich dabei, ob das auch für die KI-Bauteile gilt.

Aber da auch die genaue Rechenleistung der Mid-Gen-Konsole in allen KI-Dateiformaten noch ein Mysterium ist und niemand sagen kann, wie speziell die KI-Hardware an Sonys Wünsche angepasst wurde, lässt sich kaum abschätzen, ob die Power der PS5 Pro für FSR 4 ausreicht.

Bei PSSR handelt es sich immerhin um ein "leichtgewichtiges" Modell, die KI-Technik in der PS5 Pro könnte also durchaus eher schwach aufgestellt sein. Auf der anderen Seite überlegt Sony aber wohl auch noch weitere KI-Funktionen zu implementieren, die aufwendiger als Skalierung sind.

Ein letztes Wort ist daher noch nicht gesprochen.

Wir gehen zwar eher davon aus, dass es FSR 4 (oder FSR 5 oder FSR 6) erst auf die nächste Xbox oder die PS6 schaffen wird, ein Hoffnungsschimmer, dass es noch auf der Pro klappen könnte, ist aber durchaus da. Zumindest wäre es eine richtig gute Sache, denn die Unschärfe von FSR 1 bis 3 würden wir liebend gern hinter uns lassen.

Was sagt ihr zu FSR 4? Wäre es für euch die bessere Alternative zu PSSR?

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