Genre: Action-RPG Entwickler: Warner Bros. Games Montreal (Batham: Arkham Origins) Plattform: PS5, Xbox Series X/S, PC Release: 21. Oktober Preis: 75 Euro
Gotham Knights hatte es bislang nicht leicht. Nicht nur sind erste Gameplay-Videos zum Koop- und Singleplayer-Spiel bei DC-Fans verständlicherweise auf recht wenig Gegenliebe gestoßen, die Versionen für die Last-Gen wurden kurzerhand gecancelt und auch der geplante Release im vergangenen Jahr hat sich immer weiter nach hinten geschoben. Jetzt erscheint das Open World-Spiel am 21. Oktober für PS5, Xbox Series X/S und PC und ich konnte mich bereits drei Stunden durch Gotham City schwingen.
Die frohe Kunde: Wer die Arkham-Spiele mochte, kann sich auf den Release freuen. Ein halbgares Superheldenspiel mit Live Service-Charakter wie The Avengers erwartet uns hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Im Gegenteil. Das Angespielte hat mir mächtig Spaß bereitet und an die Stärken der jüngsten Batman-Spiele erinnert. Bevor es in wenigen Tagen ins Testgetümmel geht, hier für euch meine vier Highlights.
Wuchtiges Kampfsystem
Die Third Person-Scharmützel erinnern stark an frühere Arkham-Spiele, sind wuchtig, mit coolen Spezialfähigkeiten der vier Superhelden gepflastert und machen einen guten bis sehr guten Ersteindruck.
Besonders die stylishen Finisher haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hingegen weniger überzeugt haben die Stealth-Momente. Ein zweites Arkham Asylum bekommen wir hier sicher nicht. Lediglich die Möglichkeit den Kampf schleichend zu beginnen, dann aber meist zur Action überzugehen.
Aufgelockert wurde die Action übrigens mit Detektiv-Passagen. Hier scannen wir Orte nach Hinweisen und lösen kleinere Rätsel. All das wirkt zwar recht seicht und kann sogar optional übersprungen werden, war aber dennoch eine schöne Abwechslung zur Action und den Story-Momenten. Es ist auch einfach schön in einem Actionspiel mal ruhigere Momente zu erleben.
Großer Spaßfaktor mit einer Portion Ernsthaftigkeit
Während sich The Avengers als Superheldenspiel doch recht ernst genommen hat, scheint Gotham Knights eine schöne Mischung aus komplett quatschigen Momenten, gepaart mit ernsthaften Dialogen zu werden, welche Batgirl, Red Hood, Robin und Nightwing mehr Tiefe verleihen.
Warnung: der folgende Absatz enthält leichte Spoiler
Gegenspielerin war in meiner Anspiel-Session die inhaftierte Harley Quinn, der ich im Arkham Asylum um an wichtige Informationen zu gelangen einen Besuch abstatten musste. Die nötigen Infos hat Harley dann an ein schwebendes Luftballon-Einhorn gebunden, über das Gefängnis schweben lassen und ich konnte sie mir dann zu den Klängen von Ricky Martins "Livin La Vida Loca" während einer Innenhof-Schlägerei besorgen. Danke dafür, Harley!
Der Glockenturm als heimeliger Hub
Was gibt es Schöneres als einen geselligen, ruhigen Hub-Bereich in Open World-Spielen? Sei es Majula aus Dark Souls 2, die Milano aus Guardians of the Galaxy oder die Normandy aus Mass Effect als wohl bekanntestes Beispiel.
In Gotham Knights dient der Glockenturm als Rückzugsort für unsere Truppe an Superhelden. Hier wird aufgelevelt, je nach Lust und Laune zwischen den vier Helden gewechselt, Missionen angenommen und die Story vorangetrieben.
Zwar wirkt der Ruheort im Vergleich zu den oberen Beispielen doch recht kompakt und wie stark er mit Leben und Interaktionen gefüllt ist, kann ich noch nicht final abschätzen, der Ersteindruck ist aber auf jeden Fall ein sehr positiver.
Mit dem Bat Bike durch Gotham
Von den Open World-Aktivitäten konnte ich mir zwar noch keinen Eindruck machen, dazu dann mehr im Test, allerdings vom Bat Bike, mit dem ich durch die düsteren, vom zwielichtigen Lampenlicht gefluteten Straßen brettern konnte – Gotham Knights ist übrigens ein schickes und atmosphärisch stimmiges Spiel, das jedoch vom Gesehenen her kein grafisches Next-Gen-Showcase wird. Es schaut für ein Open World-Spiel sehr gut aus, kommt jedoch vom bislang Gesehenen nicht an den grandiosen Schauwert der Rocksteady-Spiele heran.
Während das Batmobil aus Arkham Knights für so manch Fan der Reihe ein zu mächtiges, nicht passendes Tool war, wirkt das Bike eher dezent. Die Steuerung ist spaßig arcadig, wir können aus dem Sitz heraus Fernkampfangriffe wie beispielsweise Red Hoods Pistolen nutzen und mit dem Greifhaken fließend an höher gelegene Orte schwingen.
Meinung der Redaktion
Dennis Michel
@DemiG0rgon
Als großer Fan der Batman: Arkham-Spiele hat sich bei mir nach den ersten Infos und Gameplay-Videos zu Gotham Knights doch die Augenbraue kritisch hochgezogen. Wird das jetzt noch so ein Live Service-Quatsch mit Loot Shooter-Mechaniken und Multiplayer-Fokus?
Bereits in den vergangenen Wochen hat sich immer mehr herausgestellt, dass Warner Bros diesen Weg nicht (mehr) einschlägt und uns ein klassisches Singleplayer-Superheldenspiel samt offener Spielwelt liefert, das optional auch zu zweit gespielt werden kann.
Nach drei überaus spaßigen Stunden in Gotham kann ich mir gut vorstellen, dass hier in zwei Wochen für viele ein Überraschungshit erscheint, den so manch einer schon abgeschrieben hat. Das größte Fragezeichen ist für mich nach wie vor die Open World, die hoffentlich gleich Arkham City mit spaßigen Nebenaktivitäten gefüllt ist. Hier könnte der Spielspaß noch kippen, wird er aber hoffentlich nicht.
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