Als vor gut zwei Jahren die neuen Konsolen auf den Markt kamen, hätte mir nichts egaler sein können, als das permanente Buzzword-Bingo an Tech-Begriffen, allen voran Ray-Tracing und 8K. Die netten Spiegelungen empfinde ich zehn Minuten lang als optisches Schmankerl, ehe sie mir für die restlichen Stunden gelinde gesagt herzlich egal sind.
Worüber ich aber wirklich heidenfroh war: AAA-Produktionen und hier speziell actionreiche Spiele mit 30 fps-Begrenzung wie beispielsweise Bloodborne, gehörten dank der deutlich stärkeren Hardware endlich der Vergangenheit an. Nervige Debatten, ob Entwicklerteams die Bildrate oder doch 4K bevorzugen, waren vorbei, denn auf PS5 und Xbox Series X/S konnte man sich in Spielen wie Ghostwire Tokyo mit seinen sechs Modi als Paradebeispiel einfach aussuchen, was einem mehr taugte.
Ein Rückfall in “alte” Zeiten
Normalerweise könnte man ja annehmen, dass je länger eine Konsole auf dem Markt ist, Spiele in Sachen Technik und Optik mehr zu bieten haben. Die vergangenen zwei Wochen haben aber genau das Gegenteil bewiesen. Während A Plague Tale: Requiem zumindest in Sachen Detailverliebtheit und Atmo “Next-Gen”-Vibes versprüht und auf modernen 120 Hz-Displays immerhin 40 fps (wenn auch schwankend) erreicht, bringt es Gotham Knights mit Batmans Segen auf 30 fps.
Beide Spiele sind aufgrund der Limitierung für mich weit weg von unspielbar, schließlich wurde mein Konsolero-Gehirn viele Jahre hinweg im Gegensatz zu manch PC-Spieler*in auf das Spielen mit 30 fps trainiert. Doch wenn solch ein actionlastiges Spiel für 75 Euro in den Handel geht und nur für die neuen Konsolen erscheint, für die man im Vorfeld ordentlich den Geldbeutel lupfen musste, dann sind 60 fps ein Muss!
Alles darunter ist aus Käuferperspektive betrachtet eine absolute Frechheit - und nein, die “Kartoffel”-Diskussion lasse ich nicht gelten. Hier wurde von einem Rocksteady-Entwickler gesagt, dass die GPU der Xbox Series S für die fehlenden 60 fps der PS5- und Xbox Series X-Versionen verantwortlich sei. Doch im Fall von Cross-Gen- und Multiplattform-Spielen, die sogar noch die deutlich leistungsschwächere Nintendo Switch oder generell weit mehr Plattformen abdecken müssen, gelingt das schließlich auch. Hier wird seit Jahren die Power der leistungsstärkeren Konsolen ebenfalls berücksichtigt und genutzt.
30 fps-Modus die mit Abstand schlechteste Option
Aber gehen wir jetzt mal im Fall von Gotham Knights vom Worst Case aus und als Entwicklerstudio kann man zum Release nur mit einem Grafikmodus planen. Dann doch bitte bei einem Actionspiel einen mit 60 fps!
Bei einem Spiel wie A Plague Tale: Requiem, das auf Stealth setzt und sich generell eher langsam spielt, kann ich eine geringere Framerate auf aktuellen Konsolen noch gut verschmerzen. Doch bei einem reinen Actionspiel, das ein überaus flottes Kampfsystem bietet, da ist mir das Maximum an Auflösung doch schnurzpiepegal. Ob ich jetzt Red Hood oder Batgirl noch hochaufgelöster auf ihre Bizepse glotzen kann, ist absolut geschenkt. Auf das flüssige Gameplay kommt es an.
Ich hoffe daher wirklich - und God of War Ragnarök macht mich mit seinen vier Grafikmodi zuversichtlich - dass wir bei künftigen AAA-Produktionen, wo viel Action geboten wird, wieder Minimum einen 60 fps-Modus auf den neuen Konsolen bekommen und diese elende Debatte endgültig der Vergangenheit angehört.
30 fps auf PS5 und Xbox Series X/S. Für euch OK oder ein absolutes No-Go?
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