GoldenEye 007 Reloaded im Test - Bondige Überraschung?

Craig statt Brosnan, PS3 und Xbox 360 statt Wii, Controller statt Fernbedienung ... was taugt das HD-Remake des N64-Remakes?

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Es gehört einiges an Mut dazu, ein Spiel parallel zum Verkaufsstart des neuen Call of Duty in die Läden zu bringen. Noch dazu, wenn es sich ebenfalls um einen Shooter handelt. Der Hersteller muss entweder über die Maßen von seinem Spiel überzeugt sein, oder es ist ihm schlichtweg egal.

Im Fall von GoldenEye 007 Reloadedfür PlayStation 3 und Xbox 360 tendieren wir zu letzterer Möglichkeit, denn der Titel kommt genau wie Call of Duty aus dem Hause Activision -- und dort weiß man eigentlich sehr genau, dass kein Spiel der Welt im Schatten des jährlichen CoD überleben kann. Ist die Umsetzung von GoldenEye 007 für Wiialso ein Spiel, das man getrost vergessen darf?

Agenten-Schießbude

GoldenEye 007 Reloaded ist die Videospiel-Neuinterpretation des Bondfilms mit Pierce Brosnan: Alles wurde modernisiert, an den Stil der aktuellen Bondreihe angepasst und mit Hauptdarsteller Daniel Craig veredelt. Wie schon auf der Wii sucht ihr 1:1-Adaptionen des indizierten N64-Spiels also vergebens. Stattdessen bekommt ihr für euer Geld ein »Call of Duty light« mit kurzen Schleicheinlagen zwischen den Ballereien: Als James Bond habt ihr meist die Wahl, ob ihr vorstürmen wollt, oder die Gegner lieber aus dem Hinterhalt beseitigt.

Egal wie ihr vorgeht, arbeitet ihr euch durch lineare Level, deren Bewohner dümmer als Marzipankartoffeln sind und beinahe in eure Kugeln hineinrennen. Durch die automatische Zielaufschaltung, die hervorragend funktioniert (vielleicht etwas zu hervorragend), wird das Ganze fast schon zum anspruchslosen Schießbudengeballer.

Nahkampf 1 Kommt ihr nah an einen Gegner heran...

Nahkampf 2 ...könnt ihr ihn mit einer Nahkampfbewegung ausschalten.

Mehr Spaß dank HD?

Die Wii-Umsetzung sieht auf den HD-Konsolen dank knackscharfer Texturen und toller Effekte besser aus denn je, Bildrateneinbrüche sucht man vergebens. Das Spiel hat aber natürlich mit einem viel größeren und qualitativ hochwertigeren Konkurrenzfeld zu kämpfen als auf Nintendos Konsole: Was dort vor einem Jahr ein technisch und spielerisch toller Shooter war, verkommt auf PlayStation 3 und Xbox 360 zum anspruchslosen (und recht kurzen) Geballer mit Bond-Bonus.

Hier fehlt einfach die tolle Inszenierung, die zum Beispiel Call of Duty zu etwas Besonderem macht. Daran ändern auch die neuen MI6-Herausforderungen nichts, die sich spielen wie eine abgespeckte Version der SpecOps-Missionen aus Modern Warfare 3. Für Bond-Fans sicher eine nette Sache, die man sich aber keinesfalls zum Vollpreis kaufen sollte.

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