Schwer hängt die Wolkendecke über Halvo Bay, einer Großstadt an der Küste Seras. Wir biegen in die Walker Drive ein und sehen sofort, was die Locust unter einer Barbecue-Party verstehen: Trucks brennen, ein abgerissener Kopf rollt über die Kühlerhaube eines Jeeps und eine tiefrote Blutspur führt zum Eingang jenes Museums of Military Glory, das wir auf der Penny Arcade Expo beschützen sollen.
Von Militärischem Stolz ist hier nicht mehr viel zu sehen, denn Gears of War: Judgmentspielt nur wenige Wochen nach der verheerenden Großinvasion der Locust, den E-Days. Die Alienbrut grub sich durch die Erde, hatte leichtes Spiel mit einer, nach den blutigen Pendulum-Weltkriegen zahlenmäßig weit unterlegen Menschheit und filetierte ganze Städte.
Marcus Fenix konnte damals noch nicht den Lancer schwingen, denn Judgment spielt zwölf Jahre vor der Gears of War-Trilogie. Den Helden wider Willen mimt hier Baird, den ihr als zynischen Mechaniker des Teams kennt und der hier mit seiner Truppe, bestehend aus Scharfschützin Sofia Hendricks, MG-Schütze Augustus »Cole Train«“ Cole und dem Explosions-geilen Pionier Garron Paduk in Sera aufräumt.
In der ersten Mission ist es unser Job den Eingangsbereich des Museums vier Minuten lang gegen wahre Horden von Locust zu verteidigen. Vier Minuten, die sich im Koop mit Franzose, Engländer und Ami unendlich lange anfühlen, denn das hier ist knüppelhart. Es soll das »Dark Souls der Shooter-Ära werden – und das spüren wir direkt am eigenen Leib.
Das Museum ist ein langgezogener Komplex, der nur von einer kleinen Mauer umgeben wird, die relativ wenig Deckung bietet. Bis auf ein MG-Nest, das so grade groß genug für unsere internationale Viererbands ist. Super, alle rein, dann schön aus der Deckung alles zusammen ballern, das ist ja wie Weihnachten hier, denken wir noch so. Und dann geht’s ab, denn wir haben die Rechnung ohne die neue Smart Spawn-KI gemacht.
Smart wie der KI-Direktor von Left 4 Dead
Epic hat seine künstliche Intelligenz ganz darauf getrimmt, unser Verhalten und die Taktiken unseres Koop-Teams zu analysieren und dann entsprechend zu reagieren. Wären die Biester in Gears of War 3 noch direkt wie blöde in die Bleidusche mit anschließendem Wellness-Fleischwolf Marke Kettensägen-Lancer gerannt, gehen sie hier tatsächlich deutlich cleverer vor.
Aus den E-Holes, diesen kleinen Locust-Löchern schlüpfen sofort Boomer, die uns mit Granatwerfern unter massives Feuer nehmen. Der Kollege, der die rothaarige Scharfschützin Sofia spielt, schnellt hervor und schaltet zwei der Fieslinge mit gezielten Schüssen aus – nicht schlecht.
Wir schmeißen Granaten und halten die Boomer mit Sperrfeuer an der rechten Flanke nieder – vergessen dabei aber kurzzeitig die linke Seite. Die clevere Locust-KI macht sich das zu Nutze, fies. Sie lässt eine Bloodmount-Spinne aus dem einen und einen Grenadier-Alien aus dem anderen Loch schlüpfen.
Doch was ist das? Der Grenadier springt auf die Spinne, reitet blitzschnell auf uns zu und schmeißt eine Granate. Nichts wie in Deckung, grade noch mal gut gegangen. Alle vier konzentrieren nun ihr Feuer auf den flüchtenden Grenadier.
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Wir töten ihn zwar, weil sich aber plötzlich alle vier Koop-Kameraden auf den einen spektakulär inszenierten Reiter konzentrieren, fegen uns die heranrückenden Boomer vom Erdboben. Holla die Waldfee, Judgment hat hier was von Battlefield 3 – ohne funktionierendes Team geht gar nichts.
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