Gears of Multiplayer
Neben der Einzelspieler-Kampagne ist Gears of War 3 vor allem ein Fest für Mehrspieler-Freunde.Gerade der Vierspieler-Koop-Modus ist eine Gaudi allererster Güte. Untereinander Waffen zu tauschen, Absprachen zu treffen und die Locust und Lambent mit einer vorher abgesprochenen Taktik auseinander zu nehmen macht einfach wesentlich mehr Spaß, als alleine mit den etwas tumben KI-Kollegen in den Kampf zu ziehen.
Doch damit nicht genug: Auch dieses Mal gibt es wieder einen Versus-Mehrspieler-Modus. Besonders die Kartenauswahl gefällt uns sehr gut: Ihr balgt euch zum Beispiel in einem Thrashball-Stadion oder einem Außenposten im Ödland von Sera. Der Horde-Modus feiert ebenfalls ein überarbeitetes Comeback. Ihr tretet nach wie vor gegen immer stärker werdende Wellen der Locust an, dürft jetzt aber zusätzlich mit gesammeltem Geld vor jeder Angriffswelle Munition, neue Waffen oder gar Levelobjekte wie Stacheldrahtzäune und Geschütze kaufen. Damit bekommt der Modus eine neue taktische Tiefe; besonders zu fünft macht es irre viel Spaß, den Locust in den Hintern zu treten – zumal es nun auch Endbosswellen gibt. Der komplett neue Biest-Modus dreht das Prinzip um und katapultiert euch in die Rolle eines Mitglieds der Locust. Egal ob als Drohne, Ticker oder Wretch: Immer ist es eure Aufgabe, allen Menschen auf der Karte innerhalb eines Zeitlimits den Garaus zu machen. Über alle Modi verteilt erarbeitet ihr euch Erfahrungspunkte, die nach und nach euren Rang steigern. Überhaupt sind die Statistiken nun wesentlich umfangreicher als in den Vorgängern – für Spieler, die gern Abschusszahlen und Fortschritte miteinander vergleichen, ein wahres Fest.
Technische Brillanz
Technisch reicht ein kurzer Blick auf das Spiel, um es als wahre Schönheit einzustufen. Die Schauplätze begeistern mit beinahe unglaublichen Details, die man der Xbox 360 so gar nicht zugetraut hätte, und vor allem die Wasser- Feuer- und Lichteffekte sehen unverschämt gut aus. Außerdem ist an vielen Stellen so viel auf dem Bildschirm los, dass man beinahe seinen Augen nicht traut: In Belagerungssequenzen strömen Unmengen von Gegnern heran, große Schleimgegner verabschieden sich in gewaltigen Explosionen vom Bildschirm, und ein mutierter Riesenfisch greift euren Flugzeugträger an. Zusammen mit den schicken Charaktermodellen und schönen Zwischensequenzen ist Gears of War 3 ein optisches Gesamtkunstwerk, das den Spieler förmlich in die Welt von Marcus Fenix hineinzieht und das Szenario auf dem halb zerstörten Planeten Sera mit ordentlich Leben füllt. Der Sound dröhnt gewohnt druckvoll aus den Boxen: Die Schreie der Locust, das markante Rattern der Lancer und Steve Jablonskys orchestraler Soundtrack im Hintergrund verweben sich elegant mit den optischen Eindrücken und machen Gears of War 3 zu einem der eindrucksvollsten Titel auf der Xbox 360.
Problemzonen
Lediglich bei ganz großen Gegneransammlungen kommt das Geschehen kaum merklich ins Stocken. Der neue 3D-Effekt basiert auf dem Side-by-Side-Verfahren, hat aber nur eine mittelmäßige Wirkung (z.B. sind Böden teilweise gewölbt). Außerdem ist die deutsche Version nicht gerade passend besetzt und nur halbgar synchronisiert. Die Stimmen kommen in der hiesigen Sprachvariante einfach nicht so basslastig und machohaft rüber wie im Original, die Sprecher leiden unter fehlender Führung durch die Regie. Im Fall von Marcus wirkt die Stimme (Stefan Müller-Ruppert) zu alt, Luke Skywalker (Hans-Georg Panczak) passt einfach nicht auf den Cole Train, und Dom (Hubertus Gertzen) klingt wie in den Vorgängern einfach extrem merkwürdig. Aber kein Grund zur Panik: Die englische Sprachfassung findet ihr ebenfalls auf der DVD.
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