Trotz unserer persönlichen Flops 2022 war das Spiele-Jahr natürlich nicht nur schlecht. Es gab auch viele tolle Titel, die uns auf verschiedene Weise begeistert haben. Die wollen wir euch nicht vorenthalten und präsentieren sie euch in diesem Artikel. Wer weiß, vielleicht ist noch das eine oder andere Spiel für euch dabei?
Noch mehr Listen zum Jahreswechsel gibt’s hier:
- Die 100 besten Videospielstorys im großen GamePro-Ranking
- Alle PS5-Spiele, die 2023 erscheinen
- Alle neuen Xbox-Spiele, die uns 2023 erwarten
Linda
Vampire Survivors
Vampire Survivors verfolgt ein super-simples Spielprinzip: Wir steuern unseren Charakter über ein weites Feld und er murkst haufenweise Feinde mit automatisch ausgeführten Fähigkeiten für uns ab. Nach und nach schalten wir neue Angriffe und Boosts für unseren Helden bzw. unsere Heldin frei und werden immer stärker, was mich unfassbar motiviert. Gleichzeitig füllt sich der Bildschirm im Laufe einer Runde mit immer mehr Gegnern, bis ich vor lauter Effekten und Figürchen meinen eigenen Charakter nicht mehr erkenne. Chaos pur, aber auf die positive Art!
The Last of Us Part 1
Ich hätte mir für das Remake des ersten The Last of Us zwar noch einige Gameplay-Anpassungen wie die Ausweichtaste oder eine Sprung-Option wie in The Last of Us Part 2 gewünscht, nichtsdestotrotz gehört die Neuauflage zu meinen Highlights des Jahres. Die optische und technische Optimierung des Klassikers für die PS5 ist dermaßen gut gelungen, dass ich jede Sekunde des Spiels genossen habe. Und das obwohl ich die Geschichte von Joel und Ellie mittlerweile in- und auswendig kenne.
Horizon Forbidden West
In Sachen Story konnte mich das Sequel zwar nicht so begeistern wie Horizon: Zero Dawn, rein spielerisch entpuppt sich Forbidden West aber sehr wohl als gelungene Fortsetzung. Neue Fähigkeiten und Waffen bringen mehr Spaß und Abwechslung in die Kämpfe. Außerdem finde ich die Open World rund um das post-postapokalyptische San Francisco um einiges spannender und abwechslungsreicher als die Spielwelt des ersten Teils. Das Highlight des Sequels sind für mich allerdings die vielen neuen Maschinen-Monster wie der Bebenzahn oder der Schlängelzahn, bei denen sich Guerrilla Games abermals ordentlich kreativ ausgetobt hat.
Lindas weitere Jahreshighlights:
- Elden Ring
- Chained Echoes
- Mario + Rabbids: Sparks of Hope
- Call of Duty Warzone 2
Dennis
Return to Monkey Island
Falls ihr dachtet “der Dennis, der alte Souls-Fanboy, der packt doch eh Elden Ring auf die 1”, HA! Getäuscht!!! Die Entscheidung fiel in diesem Jahr sogar so leicht wie selten zuvor. Monkey Island war und ist Liebe pur und mit Return to Monkey Island haben mir Gilbert und Co. einen jahrzehntelangen Traum erfüllt, an den ich schon lange nicht mehr geglaubt habe.
Nicht nur knüpft das Point&Click vom Spielspaß nahtlos an seine legendären Vorgänger an, auch mit wieviel Humor und Geschick die offenen Fragen aus Le Chuck’s Revenge beantwortet werden, während gleichzeitig die Existenz des ebenfalls fantastischen dritten Teils respektiert wird, ist schlichtweg fantastisch. Ich ziehe meinen Hut vor der mit Abstand besten Videospiel-Rückkehr 2022 und hoffe, dass nach diesem Erfolg Guybrush und Elaine noch viele weitere Male durch die Karibik schippern.
Elden Ring
Was könnte ich an dieser Stelle noch zu Elden Ring schreiben, was ich nicht schon mehrfach auf digitales Papier gebracht habe? Was Elden Ring auszeichnet, das habt ihr ja sicher dutzendfach mitbekommen. Daher abschließend die Sache, die mir als alten Souls-Hasen mit die meiste Freude bereitet hat: ihr, die mit dem zugänglicheten Ansatz endlich einen ersten Schritt in den FromSoftware-Kosmos gewagt und vielleicht eure Freude am Souls-Genre gefunden habt.
Es war einfach fantastisch zu beobachten, wie selbst Leute – auch aus der Redaktion und unserem Mod-Team – ihren Spaß am Spiel hatten, die vorher ein Souls nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätten. Und das, ohne zu stark von dem abzuweichen, was die Spiele schon vorher so fantastisch gemacht hat.
Thymesia
Mein dritter Platz könnte euch vielleicht ebenfalls ein wenig wundern. Thymesia hat ihn sich nämlich nicht geschnappt, weil es qualitativ eines der drei besten Spiele war, die ich 2022 gezockt habe. Mit Nichten! Ginge es danach, müssten hier Spiele wie God of War Ragnarök oder Rogue Legacy 2 stehen.
Aber Thymesia ist das beste Beispiel dafür, warum auch ein eher durchschnittliches Spiel für einen persönlich ganz fantastisch sein kann. Und das hab ich vor allem Samara und Chris zu verdanken, ohne die ich das Soulslike niemals weiter als zum ersten Boss gespielt hätte. Am guten Odur habe ich mir nämlich über Stunden hinweg die Zähne ausgebissen, weil ich mit dem an sich fantastischen Kampfsystem überhaupt nicht zurechtgekommen bin. Die beiden haben sich dann dazu entschlossen, mich über das komplette Spiel hinweg via Videochat zu begleiten. Sie haben mich angefeuert, Tipps gegeben und mit mir zusammen gelitten. Ein wirklich ganz besonderes Spiele-Highlight.
Dennis’ weitere Jahreshighlights:
- God of War Ragnarök
- Rogue Legacy 2
- Rainbow Six Extraction
- The Quarry
- Scorn
- RE Village: Shadows of Rose
- The Entropy Centre
Sebastian
God of War: Ragnarök
Lange Zeit war meine Vorfreude auf God of War: Ragnarök gegen Null. Eigentlich sogar bis zu dem Moment, an dem ich es endlich spielen konnte. Dachte ich mir doch, dass ich gar nicht so viel Lust drauf habe. Aber die erste Stunde hat mich direkt in die Stimmung zurückgebracht und war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Sei es Mimir, der seine “Brother” begrüßt, die gerade von einer nach Rache lüsternen Freya verfolgt wurden, oder der herzzerreißende Moment mit Fenrir, einem Wolf, den ich gerade einmal zwei Minuten kannte und direkt Emotionen bei mir ausgelöst hat. Storytelling und Charaktere, das hat dieses Jahr kein anderes Spiel so gut hinbekommen. Und dann ist da auch noch ein gutes, wuchtiges Kampfsystem.
Kirby und das vergessene Land
Als langjähriger Fan von Nintendos Knutschkugel hat mich der Switch-Ableger Kirby und das vergessene Land voll mitgenommen. Das lag vor allem an den immer wieder kleinen Überraschungen, die das Spiel mitgebracht hat, damit jedes Level etwas anders ist. Zudem hat das Spiel durch seinen Charme und den liebevollen Animationen bei mir vor allem eins ausgelöst: Freude.
Metal: Hellsinger
Dämonen-Gelöt mit allerlei Waffen abballern und dabei auch noch auf den Takt der Metal-Musik achten, die im Hintergrund läuft? Da bin ich dabei! Metal Hellsinger hat es geschafft, genau das zu erfüllen und war so einfach Spielspaß pur. Der Flow, den das Spiel durch die Musik und den wuchtigen Sound aufbaut, ist unbeschreiblich. Dank des Musikspiel-Aspekts ist es so viel mehr als nur ein Doom-Klon.
Bonus: Steam Deck
Ich hoffe, dass keiner meiner Kolleg*innen das sieht (Einschub von Annika: Natürlich, immerhin habe ich meine Augen überall!), aber ich versuche einfach mal noch einen Bonus in die Liste zu schmuggeln. Denn ich möchte hiermit eine Lanze für das Steam Deck brechen, das mich das ganze Jahr über ständig begleitet hat und zu meinem Go-To-Handheld geworden ist. Sei es eine kurze Runde Fall Guys, Xbox Cloud Gaming oder ein Indie-Spiel: Das Steam Deck ist für mich der perfekte Second Screen geworden und hat die Nintendo Switch deutlich abgelöst.
Bastis weitere Jahreshighlights:
- Immortality
- Splatoon 3
- You Suck at Parking
- Nobody Saves the World
- Sonic Frontiers
Tobias
Kirby und das vergessene Land
Die Fragezeichen vor dem Release von Kirby und das vergessene Land waren groß bei mir: Würde das erste 3D-Jump&Run mit dem rosa Knubbel die von mir – zugegebenermaßen ziemlich hohen – Erwartungen erfüllen können? Die klare Antwort: Ja! Und das sogar mit Bravour, denn Kirbys neuester Hüpfausflug ist ein kunterbunter Gute-Laune-Trip mit vielen witzigen Ideen wie den Vollstopfen-Fähigkeiten, abwechslungsreichen Levels und angenehmer Langzeitmotivation.
Dazu eine zum Anbeißen knuffige Aufmachung und Präsentation, die aus den vielen düsteren und ernsteren Spielen in diesem Jahr angenehm herausstach. Das sorgte zumindest bei mir dafür, dass ich über den gesamten Testzeitraum – und auch noch lange danach – einfach nur gute Laune hatte. Und das haben in diesem Jahr nicht viele Titel geschafft, weswegen Kirby im Jahr 2022 auf meinem ersten Platz landet.
Horizon Forbidden West
Ja, auch mich konnte Forbidden West wegen seiner im Vergleich schwächeren Story und diversen Längen im Spielverlauf nicht so sehr packen wie der Vorgänger Zero Dawn. Und dennoch hatte ich mit Aloys Reise in den Verbotenen Westen eine hervorragende Zeit, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dafür sorgen die herausragende Technik – kaum ein anderes Spiel in diesem Jahr habe ich als so hübsch empfunden –, das tolle Kampfsystem, die vielen spannenden Nebenaufgaben und natürlich genialen Maschinenwesen, für die sich Entwickler Guerrilla einige neue tolle Viecher überlegt hat.
Dementsprechend habe ich mich total in den abwechslungsreichen Biomen der riesigen Spielwelt verloren und stets länger gespielt als eigentlich geplant. Für mich das Zeichen für ein außergewöhnliches (gutes) Spiel, das Forbidden West für mich in jedem Fall ist.
God of War Ragnarök
Zugegeben, ich bin nicht der allergrößte Fan des 2018er-God of War, auch wenn ich es damals mit Freunden gespielt habe. Deshalb habe ich zwar einen soliden Nachfolger erwartet, dass mich Ragnarök gleich in den ersten Stunden – denn viel weiter habe ich noch nicht gespielt – aber so fesseln würde, hat mich dann doch überrascht. Das Abenteuer von Kratos und Atreus ist nicht nur so filmisch inszeniert wie kaum ein anderes Spiel in diesem Jahr, es spielt sich auch einfach unglaublich rund und fluffig, insbesondere die wuchtigen Kämpfe.
Auch wenn ich weiß, dass ich aufgrund des enormen Umfangs ein bisschen brauchen werde, um den Abspann zu sehen, fest eingeplant ist es. Und meine bisherigen Eindrücke reichen in jedem Fall aus, um Ragnarök in meine Top 3 zu katapultieren.
Tobis weitere Jahreshighlights:
- The Entropy Center
- You Suck at Parking
- As Dusk Falls
- Gran Turismo 7
- Mario Kart 8-DLCs
- Dorfromantik
Kai
Elden Ring
Ich bin selbst überrascht, dass ausgerechnet ein Souls-Spiel es auf den ersten Platz meiner Liste geschafft hat. Normalerweise kann ich mit Spielen dieser Art nicht viel anfangen – und glaubt mir, ich habe versucht, Demon's Souls und die Dark Souls-Teile zu mögen. Und anfangs sah es tatsächlich so aus, als würde ich auch zu Elden Ring keinen Zugang finden. Doch ich gab mir einen Ruck, sah über tausend Tode meines schwachen Startcharakters hinweg, levelte stundenlang auf … und erkannte dabei die Genialität dieses Spiels.
Statt mich an einem Ort oder Bossgegner zu verbeißen, erkundete ich soweit möglich die Welt um mich herum, wurde stärker, lernte im Kampf dazu und kehrte schließlich zu den ursprünglichen Stolpersteinen zurück, um zu siegen. Ich habe ganze Nächte damit verbracht, die Open World zu erforschen, interessante Dinge zu entdecken, mich in Dungeons zu verlieren und plötzlich vor aberwitzig stark scheinenden Bossgegnern zu stehen. Und das macht tatsächlich Spaß! Elden Ring ist für mich das bessere Breath of the Wild geworden. Ja, ich habe es gesagt!
The Last of Us Part 1
The Last of Us hat mich seinerzeit nicht durch ausgefeilte Spielmechaniken gefesselt. Denn seien wir mal ehrlich: Gegner erledigen, in eine Hütte gehen, rauskommen und wieder anrückende Gegner erledigen hat sich irgendwann totgelaufen. Nein, der Reiz des Spiels liegt in seinen Charakteren. Selten habe ich mich in einer trostlosen Postapokalypse glücklicher gefühlt als auf der gefahrvollen Reise quer durch die USA mit Joel und Ellie. Das Zusammenspiel der beiden ist einfach phänomenal gut: Ellie gewinnt den bärbeißigen Joel im Laufe der Story mit ihrem Charme für sich, und er sieht sie am Ende als Tochter an. Umso dramatischer wird da das Ende der Geschichte, wenn … ihr wisst schon. Ich für meinen Teil kann mich bestens in Joel hineinversetzen, da ich Ellie in den zahlreichen Spielstunden, die ich zusammen mit ihr verbracht habe, wohl ebenso ins Herz geschlossen habe wie er. Ohne nachzudenken hätte ich genauso gehandelt. Genau das macht für mich die Magie dieses Spiels aus, und daran hat sich mit dem Remake nichts geändert.
Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge
Als Videospiel-Dinosaurier mit 8- und 16-Bit-Vergangenheit kann ich nicht anders: Dieses Spiel muss in die Liste! Dem Indie-Entwicklerteam ist mit Shredder's Revenge eine krötenstarke Fortsetzung der Konami-Prügler gelungen, die ich seinerzeit auf NES und SNES bis zum Erbrechen gespielt habe. Die Liebe zum Detail, die in diesem Spiel steckt, sucht ihresgleichen. Nicht nur fühlt sich das Ganze beim Prügeln und Bosse vertrimmen tatsächlich wie damals an, man hat auch den augenzwinkernden Humor der Originale nicht vergessen: Während man sich durch die Gegnerhorden des Foot Clan kloppt, gibt es an allen Ecken lustige Gags zu entdecken. An Automaten zockende Foot Soldier, Ninjas, die sich auf der Yogamatte strecken oder im Kochstudio am Herd stehen – da merkt man, dass Fans am Werk waren. Zudem ist die Pixelgrafik für ein Spiel dieser Art genau richtig und nicht so plump wie einige andere Indie-Werke, die sich selbst als "Pixel Art" bezeichnen.
Kais weitere Jahreshighlights:
- Horizon: Forbidden West
- The Quarry
- The Callisto Protocol
- Evil West
Eleen
Stray
Ich werde wohl nicht müde zu erwähnen, wie lange ich mich schon auf Stray gefreut habe. Ich hatte das Spiel durch Zufall bereits 2015 entdeckt, als es noch unter dem Namen “Projekt HK” von zwei Personen entwickelt und mit einem einzigen Bild vorgestellt wurde. Als es dann einige Jahre später im PlayStation-Showcase als Stray vorgestellt wurde, habe ich mich wie ein Schnitzel darüber gefreut. Das Adventure ist vom Gameplay her keineswegs außergewöhnlich, aber es tut genau das, was ich mir von vornherein gewünscht habe: Es lässt mich als süße kleine Katze eine Cyberpunk-Welt erkunden. Und was sonst braucht ein Spiel?
God of War Ragnarök
Auch ich habe mich vor Release lange Zeit schwer damit getan, mich auf God of War Ragnarök zu freuen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Trailer kaum etwas zeigten, was nicht nach “mehr vom gleichen” aussah. Rückblickend macht das natürlich Sinn, immerhin sind die besten Neuerungen der Fortsetzung so ziemlich allesamt Spoiler. Entsprechend bin ich auch froh, dass ich komplett ohne Spoiler ins Spiel gestartet bin und die besten Storymomente und Twists von Ragnarök unvorbereitet erleben konnte. Nachdem 2022 eine sehr überschaubare Anzahl an storyfokussierten Spielen hervorgebracht hat, kam Ragnarök demnach zum perfekten Zeitpunkt. Trotz einiger Längen in der Geschichte trifft jeder emotionale Moment für mich genau ins Schwarze und ich habe bei einer der wichtigsten Unterhaltungen von Kratos und Atreus (ohne zu spoilern, will ich nur sagen: “Ich lag falsch”) sogar laut gejubelt.
Bayonetta 3
Die Bayonetta-Reihe war immer ein wenig an mir vorbeigegangen, da ich mich eher zu den Devil May Cry-Fans gezählt habe. Zwar wusste ich, dass das Gameplay der Spiele großartig ist, es aber gleichzeitig auch jede Menge Fanservice in Form nackter Haut zu sehen gibt. Und hier war ich nie sicher, ob ich damit Spaß haben könnte oder nicht. Als dann aber der Release des dritten Teils anstand, habe ich vorab den Sprung mit Bayonetta 2 gewagt und mich sofort in die Reihe verliebt. Das spaßige Action-Gameplay kombiniert mit einer großartigen Heldin haben für mich einfach funktioniert. Und auch den Fanservice konnte ich mit viel Augenzwinkern durchaus genießen. Bayonetta 3 lieferte dann eine großartige Fortsetzung. Zwar kommt die Story hier nicht an den letzten Teil ran, aber die namensgebende Heldin und das Gameplay (auch dank der richtig guten Auswahl an Waffen) machen so viel Spaß wie eh und je.
Eleens weitere Jahreshighlights:
- Kult of the Lamb
- Pokémon-Legenden: Arceus
- Tiny Tina’s Wonderlands
- The Quarry
- The Last of Us Part 1
Annika
The Last of Us Part 1
Dass mich The Last of Us auch mit seinem Remake wieder catchen wird, stand außer Frage. Dafür ist Naughty Dogs postapokalyptischer Roadtrip mit Ellie und Joel einfach schon in der originalen Fassung zu sehr mein Ding: Das Spiel ist berührend, aufreibend, spannend und gnadenlos. Zudem hat es einen wunderschönen, wenn auch tragischen Soundtrack, durch den ich nach wie vor Gänsehaut bekomme. Ich habe also nichts anderes erwartet, also ein noch aufpoliertes Meisterwerk. Und trotzdem war ich nochmal extra positiv vom Remake überrascht. Denn das technische Upgrade verstärkt nicht nur die dichte Atmosphäre, sondern auch die erlebten Emotionen, wie etwa durch das unbehagliche Sounddesign leidender Personen. Dadurch habe ich meinen bislang intensivsten Durchlauf überhaupt erlebt, auch wenn ich das Spiel schon auswendig kenne.
As Dusk Falls
Zugegeben, ich musste mich in As Dusk Falls erst an den gezeichneten Grafikstil mit seinen minimalistischen Animationen (also würde sich ein Comic leicht bewegen) gewöhnen. Letztendlich trägt genau das aber dazu bei, dass die ohnehin schon starke Geschichte rund um den Konflikt zweier Familien an Emotionalität und Tragweite gewinnt. Dieses Adventure hat mich mit seinen glaubwürdigen Charakteren und den folgenreichen Entscheidungen, die im Spiel auch über viele Jahre hinweg Einfluss nehmen, wirklich gepackt und darüber hinaus beschäftigt. Für mich ein klares Zeichen, dass es sich hierbei um ein wirklich gelungenes Spiel handelt, das ich nur empfehlen kann.
Falls ihr noch mehr darüber lesen wollt, könnt ihr das in meiner Kolumne zu As Dusk Falls: As Dusk Falls hat mich richtig hart getroffen, aber auf die gute Art
Sifu
Ich liebe Kampfkünste und ich liebe Action im Stile von John Wick. Sifu trifft mit seinem fordernden, aber auch gnadenlos gutem Kung Fu-Gameplay daher wenig überraschend genau meinen Nerv. Der harte Schwierigkeitsgrad, der auch auf einer besonderen Alterungsmechanik beruht, hat mich zwar zum Release etwas gebrochen, aber eben auch angespornt, wie ich es selten erlebe. Mittlerweile wurde der Schwierigkeitsgrad auch etwas entschärft. Falls ich also zwischendurch Lust habe, mich am Controller zu verausgaben, um dafür kräftige und toll choreographierte Action zu erhalten, greife ich liebend gerne zu Sifu.
Annikas weitere Jahreshighlights:
- God of War Ragnarök
- The Witcher 3 Complete Edition (Next Gen Update)
- Uncharted: Legacy of Thieves Collection
- Return to Monkey Island
- Need for Speed Unbound
- Pentiment
- The Quarry
- Hardware: Steam Deck
Samara
Elden Ring
Was Elden Ring angeht, gehen mir langsam fast die Worte aus, so viele habe ich dieses Jahr schon über das Spiel geschrieben – aber eben nur fast. FromSoftwares erster Titel mit komplett offener Welt hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei Weitem übertroffen.
Von den ausführlicheren NPC-Questlines, über kleine Geheimnisse wie die Quallen-Schwestern, bis hin zum großartigen Koop-Bosskampf mit Kollege Dennis: Im Zwischenland hatte ich dieses Jahr so viele große Highlight-Momente und Aha-Erlebnisse wie in keiner anderen Spielwelt. Der ungeführte Ansatz appellierte voll an meinen Entdeckerinnengeist und belohnte mich ständig mit neuen Überraschungen.
Aber auch den großen Erfolg des Souls-Spiels will ich nicht unerwähnt lassen. Elden Ring ist für mich nämlich auch deshalb so ein bedeutsamer Titel, weil er viele neue Spieler*innen ans Souls-Genre herangeführt hat – und das freut mich als Fan extrem.
God of War Ragnarök
Wie ich bereits in einer Kolumne geschrieben habe, war God of War Ragnarök 2022 für mich das eine große Blockbuster-Story-Highlight, bei dem alles gestimmt hat. Elden Ring ist zweifelsohne mein persönliches Game of the Year, setzt aber weitgehend auf indirektes Storytelling, während God of War endlich mal wieder ein handlungsbasiertes Spielerlebnis bietet, das mich voll überzeugen konnte.
Bei Ragnarök stimmt für mich fast alles. Neben der packenden Geschichte bietet der Titel eine wunderbare Mischung aus gelungenen und actionreichen Kämpfen, Erkundung sowie Rätselpassagen. Besonders aufgefallen ist mir außerdem, wie poliert sich das Spielerlebnis anfühlt und wie viel Liebe in kleine Details geflossen ist. Dazu gehören sowohl die tolle Grafik als auch die vielen gut geschriebenen Dialoge, in denen wir mehr über jeden einzelnen Charakter erfahren. Meckern kann ich über Ragnarök wirklich nur auf hohem Niveau, wie wenn ich anmerke, dass NPCs Rätsellösungen manchmal zu früh verraten.
Thymesia
Elden Ring und God of War waren Highlights, die ich habe kommen sehen, Thymesia war dagegen für mich der Überraschungshit im Jahr 2022. Das Souls-Spiel von einem noch relativ unbekannten Entwicklerteam sah auf den ersten Blick wie ein Bloodborne-Klon aus, war dann aber doch etwas ganz anderes.
Mit dem Fokus auf Parieren erinnert Thymesia vielmehr an Sekiro, bringt daneben aber auch richtig coole eigene Spielmechaniken mit, allen voran die zwei Schadensarten. Dazu kommen gut designte, fordernde Bosskämpfe. Beim Testen habe ich mich ein bisschen in den Titel verliebt, auch wenn er ganz klare Ecken und Kanten hat. Abzüge musste ich leider geben, weil die Level mit den Endgegnern nicht ganz mithalten konnte und weil deutlich wurde, dass am Ende die Ressourcen ausgingen. Trotzdem hatte ich richtig großen Spaß mit dem Titel und wäre Feuer und Flamme, wenn das Studio ein neues Spiel herausbringt.
Den Shadows of Rose-DLC zu Resident Evil Village habe ich zwar im Test höher bewertet, trotzdem wollte ich in meinen ausführlichen Highlights Thymesia noch mal thematisieren, weil es den großen Überraschungsfaktor mitbrachte.
Samaras weitere Jahreshighlights:
- Resident Evil Village: Shadows of Rose (DLC)
- Stray
- Signalis
- Madison
- As Dusk Falls
- The Quarry
Chris
Metal: Hellsinger
“Wie sehr kann ein Spiel auf mich getrimmt sein?” Metal: Hellsinger beantwortet die Frage mit einem melodisch gegrölten, von Gitarrenriffs unterlegten “JA!”. Nicht nur bin ich ein gigantischer Fan des aktuellsten DOOM, sondern auch noch jahrelanger Rhythmusspielenthusiast. Ich kann mir also kaum etwas Besseres vorstellen, als zu einem knallenden Metalcore-Beat im Takt Dämonen umzurotzen.
Denn genau das liefert Metal Hellsinger: eine schnörkellose, auf Highscore-Jagd getrimmte Ballerei, bei der ich versuche, auch den höchsten Schwierigkeitsgrad perfekt zu meistern und in den Bestenlisten nach oben zu klettern. Dahingehend hat mich der Titel nie hängen lassen, zu jeder Sekunde hatte ich Unmengen Spaß. Mein persönliches Highlight des Jahres!
Steam Deck
Von meinem spielerischen zu meinem technischen Highlight. Valve’s Handheld hat mich das komplette Jahr über begeistert vor den tragbaren Bildschirm gefesselt. Da ich viele Jahre am PC gespielt habe, konnte ich jetzt endlich auf der Couch lümmeln und auf meine gigantische Steam-Bibliothek (über 1.600 Spiele) zugreifen.
So richtig spannend wurde es für mich aber erst durch die Tüftelei drumherum. Wie bekomme ich Spiele aus dem Epic Games Store oder von GOG zum Laufen? Den Xbox Game Pass möchte ich auch gern über die Cloud spielen! Und wie sieht es eigentlich mit PlayStation Remote Play aus? Netflix? Spotify?
Gesagt, getan. Etliche Stunden später kann mein Steam Deck fast alles und aufgrund der perfekten Ergonomie macht es auch noch unglaublich viel Laune darauf zu zocken. Eine absolut geniale Anschaffung, die meine Nintendo Switch komplett abgelöst hat!
Fortnite
Nach einer gut vier Jahre währenden Abstinenz habe ich 2022 wieder Fortnite installiert, als der Nicht-Bauen-Modus eingeführt wurde. Der ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe, da ich nie gern hastig Türme zusammengeklöppelt habe, mir das Gunplay aber schon immer am meisten zusagte. Wie der Teufel so wollte, haben in dem Zeitraum meine (damals noch nicht festen) Arbeitskolleg*innen ebenfalls mit dem kunterbunten Battle Royale angefangen und sind daran hängengeblieben.
Bis heute bilde ich mir ein, dass das nur an meinen situativ großartig eingespielten Animationen und Tänzen liegt. An was auch sonst?! Hm, vielleicht auch an dem beeindruckenden Technik-Upgrade auf die Unreal Engine 5.1, das ich vor wenigen Tagen im Detail beleuchtet habe. Fortnite hat mich mit seiner dynamischen Beleuchtung und der großartig gestalteten Spielwelt direkt wieder ins Schwärmen gebracht. Wagt zumindest einen Blick hinein, allein um die tolle Grafik zu genießen!
So, genug von mir, jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss rote Karten an Rae für ihr Fehlverhalten im Spiel verteilen und mit meinen Mates im Miniaturzug über die Map düsen!
Chris’ weitere Jahreshighlights:
- Bayonetta 3
- Thymesia
- Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge
- Vampire Survivors
- God of War Ragnarök
Hannes
God of War: Ragnarök
Seit dem Ende von God of War (2018) habe ich sehnsüchtig auf den Nachfolger gewartet, der mir erzählt, wie es mit Kratos und Atreus weitergeht und außerdem endlich Thor sowie Odin einführt. Und God of War: Ragnarök hat mich kein bisschen enttäuscht. Ja, vielleicht war das Ende etwas zu hektisch präsentiert - doch der erweiterte Cast an Figuren, der große Umfang, das aufgefrischte Kampfsystem und die atmosphärische Inszenierung haben den nordischen Weltuntergang zu einem unvergesslichen Highlight werden lassen. Doof nur, dass ich wohl jetzt wieder Jahre warten muss, um zu erfahren, was Atreus und Angrboda für riesenhafte Abenteuer erleben werden.
Neon White
Ich bin normalerweise der Letzte, der auf den Gedanken käme, sich an Speedrun-Herausforderungen zu wagen. Viel zu stressig wäre mir dieses nagende Zeitlimit, in dem ich mir keine Fehler erlauben darf. Trotzdem habe ich Neon White einfach nicht weglegen können - jeder Rekord musste gebrochen werden. Mit relativ kurzen Leveln und einer langsamen Lernkurve führt Neon White aber sehr fair und bequem an die grundlegenden Spielmechaniken heran. Es dauert nicht lange, bis der Speedrun-Rausch ins Rollen kommt und Adrenalin verteilt. Gebt Neon White unbedingt eine Chance!
Kirby and the Forgotten Land
Die Kirby-Reihe gehört zu den ersten Spielen, die ich jemals gespielt habe, doch nach einigen Hochkarätern auf NES und SNES schien die rosarote Knutschkugel ein bisschen an Relevanz zu verlieren. Etwas zu simpel, etwas zu sehr auf spielmechanische Gimmicks bedacht und auch Jahrzehnte später noch in 2D. Das 3D-Debüt Kirby und das vergessene Land hat der Marke nun endlich neues Leben eingehaucht und einen spaßigen und kreativen Platformer abgeliefert, der sogar Super Mario das Wasser reichen kann.
Hannes’ weitere Jahreshighlights:
- Splatoon 3
- Elden Ring
- Chained Echoes
- Case of the Golden Idol
- Immortality
- Tinykin
- Shadows Over Loathing
Rae
Warzone 2.0
2022 ist mein Jahr des Battle Royals, denn ich habe den Großteil meiner Spielzeit auf dem BR-Schlachtfeld verbracht. Nach CoD Warzone Rebirth und Fortnite gesellte sich im November Warzone 2.0 in meine Rotation und schaffte es, der erste BR-Shooter zu werden, in dem ich sogar alleine und nicht nur mit Freunden in den Kampf ziehe. Ich bin zwar kein großer Fan von der Wüstenkarte Al Mazrah und vermisse Verdansk schmerzlich, genieße dafür aber viele andere Aspekte von Warzone 2.0. Das Waffen-Feedback ist unglaublich befriedigend und ich liebe den taktischen Aspekt, gerade wenn ich alleine spiele. Während ich in anderen BR-Shootern immer in Bewegung bin, gehe ich in WZ 2.0 viel vorsichtiger vor, was unter anderem meiner Liebe zu Sniper-Rifles zu verdanken ist. Auch der Proximity Chat, durch den ich Gespräche naher Spieler*innen hören kann, bereitet mir mehr Freude als er sollte. Aber das sorgt für jede Menge absurde Momente, die noch lange im Kopf hängen bleiben.
Fortnite: Chapter 4
Ja, ja, noch ein BR-Shooter und noch dazu Fortnite, das nicht mal 2022 erschienen ist. Allerdings hat es dieses Jahr mehrere große Updates und mit Chapter 4 sogar eine neue Karte bekommen, weshalb ich es trotzdem hier in diese Liste mogle. Was eigentlich nur als “ich brauche etwas Abwechslung zu Halo Infinite und Warzone” begann, wurde schnell zu einem abendlichen Ritual mit Freund*innen, das ich kaum noch missen möchte. Fortnite bietet mehr Abwechslung und Kreativität als nahezu jeder andere BR-Titel: Immer wieder wechselnde Waffen und Gadgets, ein spannendes Perk-System, alle paar Wochen Map-Anpassungen, jede Menge Quests, … Hinzu kommt, dass es endlich einen Zero-Build-Modus gibt, der mich das lästige Bauen vermeiden lässt und eine dank des Chapter 4-Updates fantastische Grafik. Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass Fortnite mein Grafik-Highlight 2022 wird, hätte ich die Person ausgelacht. Stattdessen erfreue ich mich jetzt an den vielleicht schönsten Bäumen, die ich je in einem Spiel gesehen habe … Während ich auf Gegner schieße, versteht sich.
Cult of the Lamb
Cult of the Lamb ist eines der vielen kleinen Spiele, die ich dieses Jahr auf meinem Steam Deck genießen konnte und mit dem ich überraschend viel Spaß hatte. Die Mischung aus Base Building, Roguelike und Colony Sim konnte mich über viele Stunden begeistern, selbst wenn sich die Herausforderung in Grenzen hielt. Für manche war Cult of the Lamb irgendwann zu monoton, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Für mich war es aber genau richtig. Dass ich meine Kultmitglieder nach dem GamePro-Team benennen konnte, war ein Bonus.
Raes weitere Jahreshighlights:
- Dorfromantik
- Stacklands
- Strange Horticulture
- The Last of Us Part 1
- Weird West
Markus
Horizon: Forbidden West
Horizon: Zero Dawn war für mich das beste aus zwei Welten: Ein hervorragendes Action-Adventure, aber eben auch eine richtig gute SciFi-Geschichte mit einer richtig überraschenden Wendung. Dass sich Letzteres nicht so leicht wiederholen lässt, liegt auf der Hand. Deshalb liefert Forbidden West in dieser Hinsicht genau, was ich auch erwarten würde: Eine gute (aber nicht unbedingt bahnbrechende) Geschichte vor dem Story-Hintergrund, der vom Erstling etabliert wurde. Spielerisch sieht es ähnlich aus, auch hier baut Aloys Abenteuer vor allem auf Mechaniken auf, die Zero Dawn etabliert hat – und klaut obendrein den Gleiter aus Zelda: Breath of the Wild.
Aber wenn in Forbidden West alles nur aufgewärmt ist, wie kann es dann eins meiner Highlights sein? Ganz einfach, weil es sich nahezu perfekt spielt und vor Atmosphäre nur so strotzt. Dieses Spiel hat wie nur wenige andere das Label “AAA“ verdient. Für einen dritten Teil (nein, der VR-Ausflug zählt nicht) wünsche ich mir aber mehr Innovationen, mehr Mut, mehr Aha-Effekte!
Vielleicht sollten die Menschen bei Guerrilla Games mal in Klausur gehen und wild neue Ideen brainstormen. Und bei der Gelegenheit die Truppe hinter God of War: Ragnarök gleich mitnehmen – für das gilt das oben Geschriebene nämlich ganz genau so.
Return to Monkey Island
Das Wiederbeleben alter Marken und Figuren ist ein Kunststück. Schließlich will man alte Fans nicht enttäuschen, zugleich aber neues und jüngeres Publikum ansprechen. Wie schief so etwas gehen kann, ist viel zu oft in Serien, Filmen und eben auch Spielen zu besichtigen. Schlimmen Flops wie der Neuverfilmung von “Total Recall“ stehen grandiose Comebacks wie die Netflix-Serie “Wednesday“ gegenüber. Genau so eine Wiedergeburt legt der Möchtegern-Pirat Guybrush Threepwood in Return to Monkey Island hin.
Die ursprünglichen Serienerfinder Ron Gilbert und David Grossman schaffen dabei den Spagat zwischen Veteranen-Beglückung und Modernisierung. Ja, das Adventure steckt voller Anspielungen und Gags, die man nur als Kenner*in der Vorgänger versteht und lustig findet. Aber es ist eben auch ein hervorragender Genre-Vertreter, der das gewohnte Rätsel-Spielprinzip gekonnt in die Moderne bringt. Sogar mein Nachwuchs – zur Welt gekommen, als das erste Monkey Island schon 20 Jahre alt war – hat Return to Monkey Island komplett und mit einem dicken Grinsen im Gesicht durchgespielt (sogar auf Englisch, die deutsche Version kam erst ein paar Monate später). Das zeigt für mich, dass der gute alte Guybrush es noch immer drauf hat.
Prodeus
Ich bin alt, ich darf das sagen: Früher war alles besser! Stimmt natürlich nicht, aber gerade bei Spielen fühlten sich in meiner Jugend (und die ist schon ziemlich lang her) viele Dinge bombastischer, frischer, innovativer an – einfach weil es sie wirklich gerade zum ersten Mal gab. Beispiel 3D-Shooter: Der Sprung in echte 3D-Levels mit Titeln wie Doom, Duke Nukem oder Quake war einmalig. Seitdem wird zwar die Grafik natürlich immer hübscher, aber so eine Technik-Innovationsexplosion wie damals in den 90ern gab es seither für mich in diesem Genre nicht mehr.
Wie schön, dass Prodeus den Geist dieser Baller-Gründerjahre heraufbeschwört. Es ist alles da: verwinkelte Levels, pixelige Gegner, gitarrenlastiger Soundtrack. Ja sogar die vermaledeiten farbigen Keycards sind mit dabei! Ich bin eigentlich keiner dieser ewig gestrigen Spieler, die der vermeintlich goldenen Retro-Vergangenheit nachweinen. Aber Prodeus trifft bei mir alle Nostalgieziele und holt mich zurück in eine Zeit, in der Computer- und Videospiele für unsere jungen, leicht zu beeindruckenden Gehirne fast wie Magie wirkten. Das Schöne daran: Prodeus ist auch aus heutiger Sicht ein kompetenter, einwandfrei spielbarer Shooter, den ich nur empfehlen kann. Zumal er sozusagen gratis im Xbox Game Pass spielbar ist.
Markus’ weitere Jahreshighlights:
- You Suck at Parking
- Vampire Survivors
- Elden Ring
- God of War: Ragnarök
- Tunic
- Cult of the Lamb
- Dorfromantik
Max
Elden Ring
Als großer From Software-Fan war ich zum Release von Elden Ring nicht nur super glücklich, sondern vor allem erleichtert. Ich hatte mir im Vorfeld Sorgen gemacht, dass das neue Open-World-Konzept in Kombination mit den bekannten Souls-Mechaniken nicht gut zusammenpasst. Aber Miyazaki und sein Team haben es wieder geschafft, das im Kern gleiche Spiel in eine völlig neue Form zu gießen, die sich komplett anders anfühlt als alle geistigen Vorgänger. Elden Ring ist nicht mein Lieblingsspiel von From Software, aber das ist bei dieser hauseigenen Konkurrenz auch keine Schande. Es ist trotzdem mein Spiel des Jahres 2022.
Need for Speed: Unbound
Ich bin selbst ein bisschen überrascht, dass ich Need for Speed in diesen Artikel schreibe. Aber was soll’s: Mir gefällt Unbound wirklich richtig gut. Nachdem ich Heat “in Ordnung” fand, habe ich wieder mit einem ähnlich mäßigen Fazit gerechnet. Tatsächlich gefallen mir die Comic-Effekte aber sehr und ich finde die Aufteilung der Kampagne in einzelne Tage sehr motivierend. Fahrverhalten und Tuning lassen für mich persönlich auch keine Wünsche offen. Es gibt zwar schon Elemente, die mich nerven, aber insgesamt ist Unbound das mit Abstand beste und rundeste Need for Speed seit einer gefühlten Ewigkeit.
God of War: Ragnarök
Nachdem im Vorfeld klar war, dass sich Ragnarök stark an seinem direkten Vorgänger orientiert, habe ich nicht wirklich daran gezweifelt, ob es cool wird. Das nordische Reboot der Reihe macht einfach so viel richtig, dass ich dem zweiten Teil auch nicht böse sein kann, wenn sich abseits der neuen Story eigentlich fast nichts verändert hat. Ragnarök ist einfach von vorne bis hinten ein stimmiges, durchdachtes und gut gemachtes Spiel und gehört zusammen mit Teil 1 zu den besten Singleplayer-Spielen, die ich kenne. Ich drücke die Daumen, dass es mit der Reihe in Zukunft ähnlich spannend weitergehen wird, egal ob mit Kratos oder vielleicht sogar jemand anderem.
Max’ weitere Jahreshighlights:
- Stray
- Call of Duty: Modern Warfare 2
- Lego Star Wars: Skywalker Saga
- Destiny 2: Witchqueen
Was waren eure persönlichen Highlights 2022? Verratet es uns in den Kommentaren!
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