Das Ende klingt so gut
Auffällig ist nur der vergleichsweise geringe Gewaltgrad. Besonders im Vergleich zu den Vorgängern wird es nur ganz selten richtig blutig: angedeutet wird viel, gezeigt wird wenig. Dafür zerbersten alle paar Minuten Autos in so glasklaren Bildern, dass man vor Freude jauchzen will. Und dann gibt es da noch zumindest eine schockierende Szene, wo wohl jeder Zuschauer schwer schlucken muss.
Herausragend ist die musikalische und optische Gestaltung. Von »White Boys«-Anklängen über einen Dust-Metal-dauerdudelnden E-Gitarristen und Paukenkommando, die die ganze Verfolgungsjagd begleiten und voranpeitschen, ist alles dabei. Und in Sachen Masken, Set-Details und Fahrzeug-Gestaltung kann man nur staunen, wie detailreich alles umgesetzt wurde, besonders wenn es dann letztendlich doch kaputt geht.
Max der Mitläufer
Die Story bleibt bei so viel Action allerdings auf der Strecke. Über die Dämonen, die Max quälen, erfahren wir wenig, auch seine Beweggründe bleiben größtenteils schwer nachvollziehbar. Er macht eben, was er machen muss, damit der Film die Wendungen nimmt, die er nehmen soll. Aber es geht nicht um Max, der Road Warrior ist nur ein Mittel zum Zweck. Es geht darum, zur nächsten Actionsequenz zu kommen.
Eigentlich müsste Mad Max: Fury Road auch eher Mad Furiosa heißen, denn die einarmige Rebellin, ist der wahre Mittelpunkt des Films und seine treibende Kraft. Max ist kaum mehr als ein Mitläufer. Da stört es kaum, dass Tom Hardy wortkarg bleibt.
Viel spannender ist die Charakterisierung der Gegenseite. Wir erfahren diesmal viel mehr über die gesellschaftliche Struktur der vermeintlich Wahnsinnigen, die hinter Max und Furiosa herjagen. Dabei werden nicht nur die Anführer sondern auch die eigentlichen Kämpfer vorgestellt und siehe da: Es gibt eine Ordnung im Chaos. Fury Road wird dadurch zwar weder zu einem Charakter-Drama noch zur handfesten Sozialstudie, aber dieser Einblick ist abseits der Bilder eines der interessantesten Details des Films, besonders im Vergleich zu den Vorgängern.
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