Seite 2: FIFA 14 - Im Reich der Mitte

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Der unberechenbare Ball

Die Abwehr-KI soll die Räume vorausschauend eng machen. Die Abwehr-KI soll die Räume vorausschauend eng machen.

Und damit nicht genug, in der Offensive bekommen die FIFA-14-Müllers und -Lewandowskis noch mehr neue Fertigkeiten spendiert. Denn dort arbeiten die Entwickler aktuell fieberhaft an einer klügeren Mitspieler-KI. So präsentierte Nick Channon beispielsweise die neuen Laufwege.

Stürmer rennen nun in den Rücken der Abwehr und versuchen, ihre Manndecker gekonnt mit Körpertäuschungen in die Irre zu führen. So machte etwa Cristiano Ronaldo in einer Szene erst einen kurzen Schritt nach hinten und spurtete erst danach Richtung Tor. Der verdutzte Per Mertesacker erkannte dies zu spät, sodass der Portugiese ganz allein auf das Tor marschiert. Aber auch hier fordert FIFA 14 mehr Spielverständnis: Diese Aktionen wollen erst mal erkannt und ausgenutzt werden.

Zugleich macht FIFA 14 es den Spielern beim Abschluss leichter. Jeder kennt diese unbefriedigende Gefühl aus FIFA 13: Ein Weitschuss schlägt im Winkel ein, allerdings fühlt sich der Schuss so wuchtig an wie der Flügelschlag einer Mücke. Das ändert sich jetzt.

Die Ball- und Schussphysik möchte EA in FIFA 14 überarbeiten, das Leder soll häufiger flattern. Die Ball- und Schussphysik möchte EA in FIFA 14 überarbeiten, das Leder soll häufiger flattern.

»Wir haben die Geschwindigkeit und die Flugbahn des Balls früher in einer Geraden berechnet. Das war einfach, aber nicht realistisch. In Wirklichkeit gleicht die Ball-Physik nämlich einer Kurve«, führt Nick Channon aus. Im Klartext bedeutet das: Ein richtig satter Schuss flattert in der Luft, nimmt im Flug Geschwindigkeit auf und dreht sich oftmals in überraschende Richtungen.

Und genau diese scheinbare Unberechenbarkeit des Spielgeräts soll FIFA 14 nachstellen. »Das Tor ist der krönende Abschluss eines Angriffs. Und das soll sich gefälligst auch so anfühlen,« grinst Nick. »Früher waren unsere Bälle zu schwer.« An dieser Stelle können wir gar nicht zustimmend genug nicken.

Eine Frage der Physik

Einher mit der verbesserten Ball-Physik geht ein neues Animationssystem. Dabei korrigiert das Programm die Position des Spielers zum Ball nicht mehr automatisch. In FIFA 13 sprangen die Spieler oftmals bei Direktabnahmen in ihre Animationsstufen hinein. Im Nachfolger sind Stolperer Teil des Spiels und auch das Umlegen des Balls auf den richtigen Fuß kostet wertvolle Zeit.

»Uns geht es hier vor allem darum, das Spiel nachvollziehbar zu machen. Warum habe ich so einen schlappen Schuss abgeliefert? Warum fliegt der Ball auf die Tribüne? Schau dir die Wiederholung an, dann siehst du es besser«, verspricht Nick Channon während der Präsentation.

Und tatsächlich wirken die Bewegungen deutlich natürlicher. Da muss selbst ein Lionel Messi kleine Tippelschritte einlegen, ehe er das Leder aus16 Metern in die Maschen drischt. Die deutlich veränderte Ball-Physik macht sich auch bei den Dribblings bemerkbar.

Die Abwehr kommt zu spät. Die Abwehr kommt zu spät.

Die Spieler legen sich die Pille beim Sprint nicht mehr immer gleich weit vor, stattdessen hüpft das Leder abhängig von der Geschwindigkeit, dem Talentwert der Sportler und dem Untergrund unregelmäßiger ab. Aus dem vollen Lauf heraus springt der Ball gerne mal meterweit vom Schlappen - und ist somit frei. Auch hier scheinen die Entwickler einen Mittelweg aus Hurra-Fußball und kontrollierter Offensive zu suchen.

Aber es bleibt, wie bei allen Änderungen, noch abzuwarten, wie sich das auf den Spielverlauf auswirkt. Die groß angekündigte »Player Impact Engine« etwa sorgte ja auch immer wieder für lustige Karambolagen und mittelschwere Stolperkatastrophen. Insgesamt jedenfalls erwarten wir von FIFA 14 keine spielerische Revolution, sondern eher bedächtige Kleinstarbeit an den wichtigsten Baustellen von FIFA 13.

Karriere und Skill-Games

Zum Abschluss gab EA Sports schließlich noch einen kurzen Ausblick auf den Karriere-Modus von FIFA 14. Der erhält eine deutlich bildlastigere Benutzeroberfläche und ein erweitertes Scouting-Programm. Unbekannte Spieler - also Kicker aus kleineren Ligen - sind beim ersten Talentsucher-Besuch noch unbeschriebene Blätter, erst nach mehreren Scouting-Sessions kristallisieren sich allmählich ihre Eigenschaften und Talente heraus.

Dadurch soll die Suche nach neuen Talenten zwischen den Spielzeiten und Transferphasen an Bedeutung gewinnen. Für den Producer Sebastian Enrique gab es im Karrieremodus nämlich immer zu viel Leerlauf und Pausen. Mal sehen, ob das Scouting die Trainer nun auch über die Saisonpausen hinweg beschäftigt.

Hauptmenü Das Scouting-Netzwerk wird prominent in den Karrieremodus integriert.

Scouting-Menü Je länger man Spieler beobachten lässt, desto mehr erfährt man über ihre Talente.

Und natürlich gibt es auch eine Reihe neuer Skill-Games wie etwa Doppelpasstraining oder das bekannte »Schweinchen in der Mitte«. Unsere Fragen nach einer möglichen Umsetzung für Next-Generation-Konsolen wichen Sebastian Enrique und Nick Channon hingegen geschickter aus als Messi seinen Gegenspielern.

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