Fallout 76 - So beschwört ihr den Mothman & das steckt hinter dem Mythos

In Fallout 76 treffen wir nicht nur auf andere Spieler, sondern auch auf Sagengestalten Nordamerikas. Eine von ihnen ist der mysteriöse Mothman.

Die Mothman-Statue in Fallout 76. Die Mothman-Statue in Fallout 76.

In Fallout 76 bekommen wir es mit vielen seltsamen Gestalten zu tun. Und damit meinen wir nicht unsere Mitspieler, sondern die Wesen aus der Folklore West-Virginias, auf die wir im Spiel treffen können.

So sehen wir in den Trailern bereits riesige mutierte Wespen, das kopflose Monster von Grafton oder ein blutrünstiges Mega-Faultier.

Bei einem ersten Anspieltermin stießen wir jedoch auch auf die Ruinen der Stadt Point Pleasant und Überreste seines wohl berühmtesten Einwohners: Dem Mothman.

Country roads, take me home ...
Unsere Preview zu Fallout 76

Update vom 20.11.2018 Mittlerweile wurde der Mothman im Spiel gesichtet und gefunden. Wir zeigen euch, wie ihr den Mottenmann beschwört und ob das so eine gute Idee ist.

Wie findet ihr den Mothman?

Der Mothman spawnt zufällig überall im Wasteland von West Virginia. Ihr könnt ihn aber auch herbeirufen.

Östlich vom Vault 76 liegt das Landview Lighthouse. Wenn ihr euch Nachts dorthin auf den Weg macht, bekommt ihr die Chance, an einem besonderen Event teilzunehmen, das auf Englisch "The Path to Enlightenment" heißt (wir gratulieren zu einem sehr schönen Wortwitz.).

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Während des Events müsst ihr und etwaige andere Spieler zusammen 50 Glühwürmchen töten und ihre biolumeneszente (im Dunkeln leuchtende) Flüssigkeit nutzen, um den Leuchtturm zu aktivieren. Das geht relativ schnell und braucht eigentlich nicht einmal unbedingt andere Spieler.

Hat alles geklappt, erscheint der Weise Mothman. Dabei handelt es sich um eine freundliche Version des Monsters, die uns nicht an den Kragen will. Stattdessen bufft er uns. Der "Wisdom of the Mothman"-Buff gibt uns 5 Prozent mehr Erfahrung für eine Stunde.

Gerade am Anfang lohnt sich ein Treffen mit dem Mottenmann, denn ein Erfahrungsbonus hilft uns beim Wachsen.

Ursprünglicher Artikel:

Wer oder was ist der Mothman?

Hierbei handelt es sich um eine Mischform aus Motte und Mensch, die zwischen 1,80 und 4 Metern groß ist, mal keinen und mal einen Vogelkopf hat und deren Augen rot leuchten, wenn sie Licht reflektieren.

Echte Motten schaffen 160 km/h nur, wenn sie auf der Windscheibe eines Autos kleben. Echte Motten schaffen 160 km/h nur, wenn sie auf der Windscheibe eines Autos kleben.

Die Flügel haben eine geschätzte Spannweite von bis zu drei Metern und lassen den Mottenmann laut Zeugenaussagen Autos überholen, die mit 160 km/h über Landstraßen rasen.

Sein Schrei ähnelt dem Quietschen einer rückwärts spielenden Schallplatte, das jedoch über weite Strecken hörbar sein soll.

Sein Name wurde von niemand anderem als Batman selbst inspiriert. Wenn man einen Mann mit Fledermausflügeln Batman nannte, war der geistige Sprung zu einem Mottenmann nicht mehr weit. Anders als der Rächer der Nacht löst der Mothman jedoch keine Kriminalfälle.

Das Einzugsgebiet des Mothman

Ähnlich wie Nessie auch ist der Mothman an eine ganz bestimmte Gegend gebunden. Seine Geschichte begann in der Gegend um Pleasantville in West Virginia, in der McClintic Wildlife Management Area.

Point Pleasant macht seinem Namen ohne Mottenmonster eigentlich alle Ehre. Point Pleasant macht seinem Namen ohne Mottenmonster eigentlich alle Ehre.

Das Gebiet wird von den Einheimischen auch TNT-Area genannt, da dort im zweiten Weltkrieg auf 32 Quadratkilometern Sprengstoffe, Munition und Waffen hergestellt und gelagert wurden.

In den 80ern fanden Journalisten heraus, dass die dort fabrizierten Waffen und Materialien nie entfernt wurden und dementsprechend große Teile des Naturschutzgebietes verschmutzt hatten.

Trotz des öffentlichen Aufruhrs hat niemand die Beton-Iglus, in denen die Waffen hergestellt und gelagert wurden, jemals weggeschafft, weswegen sie bis zum heutigen Tag die Umwelt vergiften.

700 Kilometer weiter östlich in Chicago, Illinois wurden außerdem im Sommer 2017 20 Anzeigen bei der Polizei von Chicago gemacht, die ebenfalls von Mothman-Begegnungen zeugen.

Da die meisten Sichtungen jedoch dicht auf oder direkt am Wasser verzeichnet wurden, geht die Polizei davon aus, dass es sich hier um den Kanada-Kranich handelt, der eine Flügelspannweite von bis zu 2 Metern erreichen kann und dessen Augen rot gerändert sind.

Der Kanada Kranich hat eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern. Der Kanada Kranich hat eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern.

Damit sieht er dem Mothman in der Dunkelheit täuschend ähnlich und wäre eine gute Erklärung für dementsprechende Berichte. Der Kanada-Kranich ist jedoch nicht in West-Virginia, dem eigentlichen Gebiet des Mothman, heimisch.

Was haben also die Einwohner von West Virginia gesehen? Dazu sollten wir zunächst einmal die ersten dokumentierten Sichtungen näher beleuchten.

Erste Sichtungen

Anders als der Yeti, Nessie oder Dracula liegt die erste Begegnung mit dem Mothman gar nicht mal so weit zurück.

In West Virginia wurde die menschliche Motte zum ersten Mal am 12. November 1966 in der Nähe von Clendenin gesehen. Dort hoben fünf Männer auf einem Friedhof ein Grab aus, als auf einmal ein riesiges Wesen über ihre Köpfe glitt.

Drei Tage später trafen zwei junge Ehepaare auf dem ehemaligen Gelände einer Munitionsfabrik in der TNT-Area auf den mottigen Mutanten.

Roger und Linda Scarberry sowie Steve und Mary Malette waren kurz vor Mitternacht mit dem Auto auf einer Straße in der Nähe unterwegs, als sie auf einmal auf einem der Gebäude ein zwei Meter großes, geflügeltes, menschenartiges Wesen erblickten, dessen Augen bei Kontakt mit Scheinwerfern rot aufleuchteten.

Das Wesen griff sie nicht an, anscheinend war es mit einem seiner Gliedmaßen in einem Draht hängen geblieben.

Dieses freundliche Insekt hat nur die Flügel mit dem Mottenmann gemein. Dieses freundliche Insekt hat nur die Flügel mit dem Mottenmann gemein.

Die Paare machten auf dem Absatz kehrt und düsten in die entgegengesetzte Richtung davon, doch auf dem Rückweg tauchte die menschliche Motte vor ihnen auf der Straße auf, erhob sich in die Lüfte und verfolgte das Auto, obwohl dieses mit über 160 km/h unterwegs war.

Zurück in der Stadt wollten sich die vier jungen Leute versichern, dass sie nicht gerade verrückt geworden waren, und kehrten zur Munitionsfabrik zurück. Als sie den Mottenmann dort wieder entdeckten, beschlossen sie, die Polizei einzuschalten.

Der begleitende Polizist sah den Mothman selbst nicht, hörte aber verdächtige Geräusche, sah verdächtige Schatten und fand eine verdächtige Staubwolke vor.

Zurück im Polizeidezernat wurden die vier Zeugen in unterschiedliche Räume gebracht und verhört, gaben jedoch alle die gleichen Details zu Protokoll. Ihre Aussagen können heute noch im Mothman-Museum in Point Pleasant begutachtet werden.

Massenhysterie

Der Bericht wurde von der regionalen und nationalen Presse aufgenommen, die dem Wesen auch seinen Namen verlieh. Daraufhin wurden mehr und mehr Sichtungen des Mothman gemeldet, zusammen mit seltsamen Begleiterscheinungen.

Fallout 76 - Gameplay-Trailer zeigt auch die Map der Spielwelt Video starten 3:14 Fallout 76 - Gameplay-Trailer zeigt auch die Map der Spielwelt

Menschen, die die menschliche Motte gesehen hatten, klagten über Nervosität, fehlerhafte Elektronik und Vorahnungen. Außerdem behaupteten mehrere Zeugen, nach den Vorfällen von Männern in schwarz besucht worden zu sein, die sie einschüchtern wollten.

Im nächsten Jahr wurde dem Mothman unter anderem die versuchte Entführung eines Babys, schlechter Fernsehempfang und das Verschwinden eines Schäferhundes angelastet.

Das Brückenunglück

Die Hysterie gipfelte 13 Monate nach der ersten Sichtung, als am 15. Dezember 1967 die Silver Bridge zwischen Point Pleasant und dem Nachbarort Kanauga einstürzte.

Zwar waren laut offiziellem Bericht Materialabnutzung, Mikrorisse und Rost der Grund, dass 46 Menschen in 31 Fahrzeugen ihren Tod fanden.

Die Öffentlichkeit war jedoch überzeugt, dass der Mothman ein Vorbote des Unglücks gewesen sein muss.

Wenn es um unglückliche Zwischenfälle geht, ist Fallout 76 ganz vorne mit dabei. Wenn es um unglückliche Zwischenfälle geht, ist Fallout 76 ganz vorne mit dabei.

Als die Presse dann auch noch an einen alten Indianerfluch erinnerte, den ein 1777 in Point Pleasant hingerichteter Häuptling verhängt haben soll, wurden die Sichtungen des Mothmans vor tragischen Ereignissen auch weit zurück in der Vergangenheit schlagartig mehr.

Was in all den Berichten nicht beantwortet wird ist die Frage, warum sich diese mutierte Motte ständig im Dunkeln aufhält, während Motten doch eigentlich getreu dem Sprichwort immer in Richtung Licht streben.

Eine riesige Motte, die beispielsweise den nächsten Leuchtturm umschwirrt, wäre dem Verhalten "echter" Motten bedeutend näher.

Erklärungen des Mothman-Mythos

Erklärungen für den Mottenmann gibt es viele. Diejenigen, die an seine Existenz glauben, müssen jedoch auch eine Theorie zu dessen Entstehung vorweisen. Die Hypothese, dass ein Vogel, der in Kontakt mit den zurückgelassenen Waffen kam, zu einem Mutanteninsekt wurde, steht auf eher wackligen Beinen.

Mit Motten hat der Mothman unserer Meinung nach mehr zu tun als mit Vögeln. Mit Motten hat der Mothman unserer Meinung nach mehr zu tun als mit Vögeln.

Zum einen werden aus Vögel nur selten Insekten, die Evolutionswege der beiden trennten sich schon vor Millionen von Jahren.

Zum anderen werden die meisten Tiere, die mit Waffenöl oder anderem Müll aus dem Zweiten Weltkrieg in Berührung kommen, nicht zu Super-Insekten, sondern verenden kläglich an verklebten Flügeln oder Vergiftungen. Das gleiche gilt für den Kontakt mit radioaktiven Substanzen.

Viele glauben, dass es sich um einen Kryptid (ein Tier, das nur aus Legenden bekannt ist) oder ein Alien handelt, das mittlerweile vielleicht (aus)gestorben ist.

Eine wahrscheinlichere Überlegung ist, dass es sich auch in West Virginia um eine Sichtung von Vögeln gehandelt hat. Das wird unter anderem von späteren Zeugenaussagen unterstützt, die dem Mothman spitze Klauen statt Füßen attestieren.

Der Virginia Uhu fand die Verwechslung mit einem Kryptiden wahrscheinlich weniger lustig. Der Virginia Uhu fand die Verwechslung mit einem Kryptiden wahrscheinlich weniger lustig.

Ein Jäger, der fest davon überzeugt war, den Mottenmutanten vor der Flinte zu haben, erschoss dabei einen der seltenen Virginia-Uhus, die ebenfalls eine große Flügelspannweite und rot reflektierende Augen aufweisen.

Der Mothman in der Populär-Kultur

Obwohl es bis auf ein Bild 2016 nie Fotobeweise für die Existenz des Mutanten gab, schwappte die Begeisterung aus der Presse in die Literatur. 1975 schrieb der Ufologe John A. Keel Die Mothman Prophezeiungen, die 2002 in einem gleichnamigen Kinofilm mit Richard Gere ihren Weg ins Kino fanden.

Der Mothman der Watchmen steht in keiner Verbindung zum Mottenmann aus Virginia, denn Byron Lewis, der Mann hinter der Mottenmaske, kommt ursprünglich aus Connecticut.

Mothra ist nicht vom Mothman inspiriert. Aber vielleicht inspirierte die Motte den Mann? Mothra ist nicht vom Mothman inspiriert. Aber vielleicht inspirierte die Motte den Mann?

Auch Mothra, das Filmmonster des Godzilla-Studios Toho, ist nicht vom Mothman inspiriert. Der erste Mothra-Film wurde nämlich bereits 1962 in den USA ausgestrahlt, vier Jahre vor der ersten Sichtung.

Obwohl ein Film über eine riesige Motte natürlich durchaus dazu führen könnte, dass unbedarfte Kinozuschauer das Monster auf einmal auch Zuhause gesehen haben wollen.

Point Pleasant selbst feiert jedes Jahr im September das Mothman-Festival, das regelmäßig hunderte Gäste anzieht. In der Stadt gibt es Mothman-Pizzen und Mothman-Kekse, so wie einen ganzen Haufen an Motten-Merchandise, das im Shop des ortsansässigen Mothman-Museums erstanden werden kann.

Das Mothman Museum gibt es auch in Fallout 76. Das Mothman Museum gibt es auch in Fallout 76.

Vorwürfe, die Bewohner von Point Pleasant würden den Hype um den Mottenmenschen künstlich nähren und für finanziellen Gewinn ausschlachten, weist die Stadt energisch zurück.

Der Mothman in Fallout 76

Das Museum gibt es auch noch 84 Jahre später in Fallout 76, auch wenn es 2102 bedeutend zerfallener ist als zu unserer Zeit. Dort finden wir die Statue so wie einen Ausstellungsraum mit Objekten und Zeugenaussagen aus West Virginia.

In der Nähe des Museums findet sich außerdem ein Haufen Eier, die der Mothman gelegt haben soll. Daraus lässt sich ein Mothman-Omelett machen, dass wir essen können.

Die Mothman Eier findet ihr am Fuß der Statue. Die Mothman Eier findet ihr am Fuß der Statue.

Der Mothman selbst soll als zufällige Begegnung mehrmals auf der Karte zu finden sein, wir haben ihn bis jetzt jedoch noch nicht entdeckt. Eigentlich hat ihn, bis zum Zeitpunkt als dieser Artikel geschrieben wird, noch niemand entdeckt.

Das einzige Bild, das wir vom Mottenmann haben, ist ein schattenhaftes Bild aus dem Trailer. Auch die Journalisten der Webseite PCGamer, die als einzige eine Art Begegnung mit der Motte hatten, haben nicht das Monster selbst, sondern lediglich den Schriftzug und seinen Lebensbalken gesehen.

Könnte es eventuell sein, dass der Mothman auch in Fallout 76 nicht zu sehen ist? Oder dass er, wie sein "reales" Vorbild, elektrische Geräte und damit sowohl unseren Pip-Boy als auch mögliche Power-Suits außer Kraft setzt?

Noch wissen wir nicht viel über den Mothman in Fallout 76, doch wir werden am Thema bleiben und euch auf dem Laufenden halten. Spätestens, wenn Fallout 76 am 14. November für PS4 und Xbox One erscheint, machen wir uns auf die Jagd.

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