Mehr als 7,3 Millionen Kinogänger lachten sich bei Fack ju Göhte weg. Das Erfolgsrezept war dabei so einfach wie genial: Man nehme einen gutaussehenden Ex-Knacki mit Proleten-Touch, gebe ihm die Chance, sich als Lehrer zu beweisen und lasse ihn auf Problemschülern einer Gesamtschule los. Hat 2013 funktioniert, klappt auch 2015 noch.
Regisseur Bora Dagtekin setzt auch in Fack ju Göhte 2 auf das altbewährte Konzept: Nur mit dem Unterschied, dass Herr Müller, Chantal, Danger und Co. nun in Thailand auf Klassenfahrt gehen und. Das ist zwar nicht kreativ, aber Teil zwei knüpft wahrscheinlich gerade genau deswegen an den Erfolg des ersten Teils an.
Die etwas andere Klassenfahrt
Zeki Müller (Elyas M'Barek) hat keinen Bock mehr auf sein Lehrerdasein. Trotz Versprechungen gegenüber seiner Freundin und Kollegin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) und seiner Klasse, sie bis zum Abitur zu begleiten, will der Ex-Sträfling lieber früher als später der Goethe-Gesamtschule den Rücken kehren. Da kommt ein Beutel voller Diamanten (die Hinterlassenschaft seines ehemaligen Gauner-Kollegen) sehr gelegen und Herr Müller sieht sich schon in seinem neuen Job als Barbesitzer.
Kurzerhand versteckt Zeki die Beute im Bauch des Schulmaskottchens. Blöd nur, dass das Kuscheltier als Spende nach Thailand geschippert wird. Zekis neuer Plan für lautet nun: Ab nach Thailand. Nur wie? Natürlich als Klassenfahrt mit den Vorzeigeschülern der 10b: Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben) und ihre Mitschüler machen also gemeinsam mit ihrem Lehrer Asien unsicher und schrecken nicht davor zurück, auch im Ausland zu beweisen, dass sie zwar nicht über Manieren, dafür aber über viel Charme verfügen.
Lehrer sein ist nicht schwer…
Wer hätte gedacht, dass Schul-Komödien jemals wieder in Mode kommen würden. Die Älteren unter uns kennen sicherlich noch Pepe, der Paukerschreck und Konsorten. Aufmüpfige Schüler rebellieren mit allerhand Streichen gegen ihre Lehrer. Meistens ist dabei mindestens ein Pauker dabei, der zum Freund der Halbstarken mutiert und ihnen gern beim Schabernack zur Seite steht. Faszinierend dabei ist, dass dieses Prinzip, wenn auch leicht abgewandelt und an die heutigen Zustände in den Schulen angepasst, noch immer funktioniert.
Da wäre die mental labile Chemielehrerin (Uschi Glas), der grabbelige Beamte vom Bildungsministerium (Michael Maertens), die übereifrige und fast schon skrupellose Direktorin (Katja Riemann), sowie die niedliche Streber-Lehrerin (Karoline Herfurth) und der coole Möchtegern-Lehrer ohne Motivation (Elyas M'Barek). Der Regisseur arbeitet mit komplett überzeichneten Charakteren aber ohne sie wären der sehr derbe Humor und die platten Sprüche nur ein Grund zum Fremdschämen.
Bora Dagtekin schafft es aber, dass Szenen, in denen sich Chantal zum Beispiel »einen Pingpong-Ball in die Mumu steckt« zwar dämlich, aber trotzdem auf eine sehr liebenswürdige und schrullige Art extrem witzig sind. Fehlendes Wissen bezüglich Geographie, Biologie, Ausdruck oder sonstigem Allgemeinwissen machen die Schüler durch schlagfertige Sprüche und selten dämliche Aktionen wett. Niemand kann dem chaotischen Haufen lange böse sein. Vor allem die Mischung aus semiklugen Proleten, dem elfprozentigen Asperger und der andersklugen Chantal bringen so viele Lacher, dass man sich gerne selbst ab und zu in die Schulzeit zurückwünscht.
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