Und wie ist eigentlich das Spiel?
Wer das erste Fable bereits auf der originalen Xbox gespielt hat und nur etwas über die Remake-Qualität wissen wollte, kann im Grunde jetzt aufhören zu lesen. Serieneinsteiger wird dagegen interessieren, worum es in Fable eigentlich geht. Schließlich ist es ja seinerzeit das Ziel des Designers Peter Molyneux gewesen, eine spannende Geschichte mit viel Entscheidungsfreiheit zu erzählen. So richtig aufregend ist die Hintergrundgeschichte aber eigentlich nicht: Das Heimatdorf des namenlosen Protagonisten wird von Räubern niedergebrannt. Als einziges Kind überlebt er das Massaker und wird vom berühmten Helden Maze in der Heldengilde großgezogen. Kindheit und Jugend in der Gilde dienen als Tutorial, später gibt es dort auch neue Quests.
Finsterer Schönling
Die Heldenakademie ist kein Hort humanistischer Bildungsideale, außer Nah- und Fernkampf sowie Zauberei wird dort wenig vermittelt. Dabei wäre gerade der richtige Umgang mit Menschen in der Welt von Fable eine wichtige Fertigkeit.
Vollbringen wir nämlich als Held viele gute Taten (Teddybären finden, Händler eskortieren, Liebende zusammenbringen), steigt unsere Reputation als Gutmensch, und die Menschen jubeln uns zu. Umgekehrt fürchtet uns die Bevölkerung von Albion, wenn wir uns einen Ruf als Rüpel und Räuber aufbauen.
Weil Kleider Leute machen, unterstreichen wir unsere Gesinnung mit entsprechenden Klamotten. Dunkle Rüstungsteile sorgen bei den Mitmenschen für dezentes Gruseln, helle für Offenheit. Dazu kommen Frisuren und Tattoos, die den Eindruck auf die Umwelt ebenfalls beeinflussen. Und natürlich unterstreichen die weiter oben erwähnten Ausdrucksformen die Reputation: Wer mit irrem Gelächter durch Albion prügelt, hat schnell einen Ruf als Bösewicht weg. Doch so viel Spaß die Gesinnung und ihre auch grafischen Auswirkungen (helle Haut, Narben etc.) auch machen, spielerisch bleiben sie ohne größere Auswirkungen. Am Story-Verlauf ändert sich nichts, es gibt lediglich zwei unterschiedliche Enden.
Motiviert immer: Aufrüsten
Was Fable und jetzt auch Fable Anniversary so motivierend macht, ist das ausgeklügelte Erfahrungspunkte-System. Neben normalen (grünen) Punkten sammeln wir - je nach Gegner-Erledigungsmethode - auch rote (Nahkampf), gelbe (Bogen und Armbrust) sowie blaue (Zauberei). Im Fertigkeiten-Portal dürfen wir den Helden mit den richtigen Farben besonders effektiv Aufrüsten. Ein Gesundheits-Upgrade etwa lässt sich durchaus mit normalen grünen Punkten kaufen, wer jedoch rote auf dem Erfahrungskonto hat, kriegt es günstiger. Das zwingt uns schon während der Kämpfe dazu, über künftige Charakter-Ausbau-Absichten nachzudenken - klasse!
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