Erinnert ihr euch noch an früher, Kinder? Als Designer wie Peter Molyneux noch nicht an Mobile Games und Kickstarter-Projekte gedacht haben, sondern mit Spielen wie Fable einfach nur schöne, spannende Märchen erzählen wollten? Das wisst ihr nicht mehr? Kein Problem, denn mit Fable Anniversary bringt Microsoft den damals ziemlich erfolgreichen Xbox-Titel überarbeitet auf die Xbox 360. Neu sind beim HD-Remake zum zehnten Geburtstag des Spiels nicht nur Texturen und Bugfixes, sondern auch einige kleinere spielerische Verbesserungen. Lobenswert! Aber wie schlägt sich nun der alte Xbox-Haudegen im Jahr 2014?
Schöner schon, aber richtig schön?
Die wichtigste Frage zuerst: Wie sieht Fable Anniversary aus? Die Antwort: Geht schon in Ordnung. Sämtliche Texturen wurden durch neue, hochauflösende Tapeten ersetzt. Davon profitieren vor allem die Landschaft und die Gebäude. Pflanzen, Zäune, Tiere und sonstiges Kleinzeug in der Umgebung wirken deutlich detaillierter als früher. Allerdings kämpft das Spiel manchmal mit der Masse der HD-Daten, und die Texturen legen sich erst spät auf die Polygonobjekte.
Offensichtlicher ist da schon, dass sich bei den Animationen gar nichts getan hat. Die Mimik der Charaktere erinnert an die Schauspielkünste von Vin Diesel, Gesten und andere Bewegungen wirken abgehackt und altbacken. Wenn eine Figur sich z.B. umdreht, rotiert sie oft einfach nur auf der Stelle - hier merkt man Fable Anniversary das zehn Jahre alte Grundgerüst deutlich an. Eine letzte grafische Verbesserung verspricht Microsoft für Effekte, etwa beim Zaubern. Und tatsächlich: Im Vergleich zum Fable für die erste Xbox ist das Remake deutlich bunter und effektreicher. Zwar sieht man es manchen Lichtern und Blitzen an, dass sie erst nachträglich hinzugefügt wurden, aber insgesamt profitiert die Optik sehr stark davon.
Fummliges Furzen
Ein weiteres Versprechen: Die teils unhandliche Bedienung des ersten Fable sollte für Fable Anniversary deutlich überarbeitet werden. Das ist nur zum Teil gelungen. Zwar ist im Menü das Inventar gut sortiert und das aktuelle Questziel ist immer leicht abrufbar, im eigentlichen Spiel wird es jedoch etwas unhandlich. Das Steuerkreuz ist mehrfach belegt, die Zuordnung von Gegenständen und den wichtigen Ausdrucksformen (Lachen, Verspotten, Rülpsen etc.) ziemlich umständlich. Auch die Auswahl von Zaubersprüchen wird knifflig, sobald das Repertoire mal etwas größer ist. Ärgerliche Bedienungshindernisse, die aber ehrlicherweise in Fable 2 und Fable 3 auch nicht viel besser gelöst wurden.
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