Es geht schon mal lustig los: Habt ihr euch nach dem Spielstart von Fable 3 für einen wahlweise männlichen oder weiblichen Charakter entschieden, dann dürft ihr euch auf das wahrscheinlich tragisch-komischste Spiele-Intro aller Zeiten freuen. Das aufwändige Animationsvideo lässt euch am schweren Leben eines Huhns teilhaben und zeigt wie das arme Tier versucht, aus dem Korb seines Schlächters zu entkommen. Die Flucht glückt zwar, doch da die Straßen von Patrouillen gesäumt sind und an jeder Ecke eine bewaffnete Wache steht, endet die über zweiminütige Hetzjagd dann doch vor der Flinte eines Kochs. Das Intro zeigt dabei auch, wie es um das Fantasy-Reich Albion bestellt ist. Nämlich gar nicht gut: König Logan, einer der beiden Söhne des Helden aus Fable 2, der vor 50 Jahren das Land von einer großen Gefahr befreit hat, regiert das Reich mit großem Militäraufgebot und unerbittlicher Grausamkeit. Kinderarbeit, soziale Verarmung und der Verfall von Bildung und Kultur setzen dem Volk schwer zu. Ihr schlüpft in die Rolle des jüngeren Königssohnes, der bislang in Schloss Bowerstone ein behütetes Leben geführt hat. Doch so langsam wird dem Prinzen klar, dass das Land dringend eine Veränderung braucht und er dem Treiben seines Bruders nicht länger tatenlos zusehen kann. Als der ruchlose Herrscher die Freundin des Prinzen wegen angeblichen Hochverrats verhaften lässt, platzt dem Protagonisten von Fable 3 der Kragen. Eine Revolution muss her und der böse Bruder vom Thron gestürzt werden!
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Viva la Revolución!
Gut die Hälfte der Spielzeit von Fable 3 dreht sich um die Eroberung des Königthrons. Ihr folgt wahlweise der Haupthandlung und absolviert die Story-Quests oder tobt euch in Nebenmissionen aus, die meist recht humorvoll sind. Ihr jagt beispielsweise im Hahnenkostüm entlaufenen Hühnern hinterher, befreit eingesperrte Tiere aus einer Pastetenfabrik , besorgt für Max und Sam -- das Lucasarts-Adventure Sam & Max lässt grüßen -- ein altes, magisches Buch oder fangt eine Affäre mit einer verheirateten Frau an. In den Hauptaufträgen geht es hingegen stets darum, Verbündete für die Rebellion gegen den amtierenden Monarchen zu finden und die diversen Bevölkerungsgruppen Albions mit Gefälligkeiten zu überzeugen, sich euch anzuschließen. Diese reichen von der Befreiung eines Vagabunden-Lagers von den Truppen des Königs über die Bergung eines Schatzes und einen Auftragsmord bis hin zur Rettung einer Prinzessin. Oder ihr helft dem Volk von Aurora, den Grund für mysteriöse Vorkommnisse rund um eine sich ausbreitende Finsternis herauszufinden, die später in der Handlung noch eine wichtige Rolle spielt und mit der ihr euch als König noch herumschlagen müsst. Habt ihr einer Fraktion geholfen und die Mission erfolgreich beendet, unterschreibt ihr ein Versprechen, dass ihr auch später als König weiterhin dem jeweiligen Volk helfen werdet. Ob ihr das dann wirklich tut, könnt ihr dann immer noch entscheiden.
Action, Action, Action
Bis ihr genügend Mitstreiter für eure Sache gefunden habt, steht also ordentlich Arbeit auf dem Programm. Und die absolviert ihr meist in Form von actionreichen Echtzeitkämpfen gegen allerlei garstige Bestien wie Werwölfe, Skelette oder Soldaten des Noch-Königs. Die Gefechte funktionieren wie im Vorgänger und bauen auf ein simples, aber spaßiges Kampfsystem. Ihr könnt im Nahkampf mit Schwert oder Heldenhammer austeilen, per Schusswaffe drauf los ballern oder vier verschiedene Zaubersprüche wie Feuerbälle, Eisstürme oder Schockwellen einsetzen, von denen ihr maximal zwei miteinander kombinieren dürft. Je länger ihr die Taste für die jeweilige Angriffsart gedrückt haltet, desto mächtiger wird sie. Im Nahkampf blockt ihr bei gehaltener Waffe die Schläge der zahlenmäßig stets überlegenen Feinde ab, ansonsten ist noch eine Ausweichrolle möglich. Viel Taktik oder übermäßiges Geschick sind in den Metzeleien aber nicht nötig – wer wie wild auf die Tasten hämmert, kommt meist genauso zum gewünschten Ergebnis.
Die Kämpfe sind zwar kurzweilig und sehen dank cooler Zeitlupeneffekte, wilder Kamerafahrten und gleißenden Lichteffekten toll aus, spielerisch nutzen sie sich aber recht schnell ab. Jeder besiegte Gegner ist aber wichtig, da ihr nicht nur für erfolgreich beendete Missionen die so genannten Gildensiegel einheimst, sondern auch für das Töten von Feinden. Für jedes erlegte Monster füllt sich der Kreis am linken oberen Bildschirmrand auf; ist er voll, bekommt ihr ein Siegel gut geschrieben. Gebt ihr im Kampf aufgrund von Heiltrank-Knappheit oder Unachtsamkeit mal die Löffel ab, werdet ihr an Ort und Stelle wiederbelebt, der Gildensiegel-Kreis wird aber auf null zurück gesetzt. Wofür aber sind die Siegel überhaupt gut? Ganz einfach: Nur durch den Tausch der wertvollen Metalle könnt ihr eure Charakterfähigkeiten gezielt in fünf Stufen verbessern, wobei mit steigender Stufe jeweils immer mehr Gildensiegel geblecht werden müssen. Dazu könnt ihr jederzeit die so genannte Siegesstraße -- eine Art begehbarer Fertigkeitsbaum -- besuchen, die eure Stationen vom Spielstart bis zum Sturm auf die Krone markiert. Habt ihr einen weiteren Verbündeten für euch gewonnen und ein Gildensiegel eingesetzt, öffnet sich ein neues Tor, bis ihr schließlich am Ende vor dem Königspalast steht.
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