Was für ein Bart! Executive Producer Matt O'Driscoll und seine männlichen Kollegen vom Entwicklungsstudio Turtle Rock fiebern der Fertigstellung ihres Actionspiels Evolve auf eine ungewöhnliche Art und im wahrsten Sinne des Wortes haarige Weise entgegen: Die Turtle Rocks-Jungs haben sich dazu entschlossen, sich nicht mehr zu rasieren, bis der Titel im Oktober erscheint. Dementsprechend vollbärtig empfangen sie uns zur großen Anspielsession auf dem 2K-Pre-E3-Event im kalifornischen Santa Monica, bei dem wir nicht nur eine neue Karte, sondern auch insgesamt vier neue Jäger-Charaktere ausprobieren dürfen.
Für alle, die noch nichts von Evolve gehört haben: Im neuesten Spiel der Macher von Counter Strike: Condition Zero und der Zombieballerei Left 4 Dead heißt es kurz und knackig: Vier gegen einen. Das mag auf den ersten Blick ziemlich ungerecht wirken, allerdings nur, bis man weiß, dass ein Spieler ein meterhohes Monster und die vier Spieler des Gegnerteams einen menschlichen Jägertrupp steuern. Ein Teamspiel also, das können die Jungs von Turtle Rock ja.
Die Hintergrundgeschichte von Evolve ist schnell erzählt: In der Zukunft werden die Rohstoffe der Erde knapp, andere Planeten müssen für den notwendigen Rohstoffabbau herhalten. Doch insbesondere auf dem Planeten Shear wimmelt es nur so vor Gefahren und gefährlichen Monstern. Wir schnappen uns den Controller und legen im Standardmodus »Hunt« los. Das Ziel der Jäger: Das Monster aufspüren und töten. Das Ziel des Monsters: Alle Jäger ausschalten oder einen Generator auf der Karte zerstören.
Der düstere Damm
In Evolve soll es mehr als ein Dutzend Karten geben, bisher gab es aber lediglich Material von einer Dschungel-Map zu sehen. Uns verschlägt es dagegen auf eine völlig neue Karte. »The Dam« spielt in einer düsteren Bergschlucht, die an einer Seite von einem gewaltigen Staudamm begrenzt wird. In der Mitte der Karte schlängelt sich ein Fluss entlang, ansonsten gibt es Höhenunterschiede, Steine, Geröll sowie gigantische Höhlen und Durchgänge.
Wir starten unsere erste Runde auf der Seite der Jäger. Die unterteilen sich in vier Klassen (Assault, Medic, Trapper und Supporter), in jeder gibt es jeweils unterschiedliche Charakteremit einzigartiger Bewaffnung und speziellen Fähigkeiten.
Manche Assault-Kämpfer habenetwa mehr Feuerkraft oder sind auf den Nahkampf spezialisiert, ein Medic ist zum Beispielschneller als der andere, hat dafür aber schwächere Heil-Items dabei. Das sorgt für Variation und viele strategische Kombinationen.
Wir entscheiden uns in der ersten Runde für den bulligen Assault-Kämpfer Hyde. Der schleppt für Distanzkämpfe eine schwere Minigun mit sich herum, im Nahkampf setzt er auf einen durchschlagenden Flammenwerfer. Mit seinen Giftgranaten kann er das Monster aus Verstecken scheuchen. Und sollte ihm das Ungetüm zu nah kommen, setzt er einen bläulich leuchtenden Schild ein, der ihn kurzzeitig unverwundbar macht.
Neue Jäger-Charaktere
Das Erste, was wir im Spiel hören, ist das Dröhnen der Motoren. Zusammen mit drei internationalen Journalistenkollegen hocken wir in einem brummenden Dropship, das uns über der Karte abwirft - ähnlich wie in Titanfall. Die Klappen öffnen sich und wir springen ab, der dunklen Betonmauer des Dammes entgegen. Unten angekommen sammeln wir uns und sichern schnell den ersten Bereich. Nichts zu sehen vom Ungetüm.
»Hier drüben sind Fußspuren«, schreit einer unserer Kollegen übers Headset. Und tatsächlich. Deutlich sichtbar haben sich die Klauenfüße des Monsters in den Matsch gegraben. Wir folgen der Fährte, die sich aber schnell im Fluss verliert.
»Cleverer Mistkerl«, fluchen wir leise in uns hinein und schleichen vorsichtig weiter, als etwa 50 Meter von uns entfernt hinter einem riesigen Felsen ein Vogelschwarm aufgeschreckt kreischend in den dunklen Himmel fliegt - dort muss das Monster sein! Wir teilen uns auf, zwei Mann gehen links am Felsen vorbei, die anderen beiden auf der rechten Seite. Und dann passiert es: Brüllend und zähnefletschend stürzt sich das meterhohe Ungetüm plötzlich auf uns, kommt in vollem Tempo angerannt.
Wir reißen die Minigun hoch und versenken die ersten Salven im Körper des Goliath (so heißt das Monster). Unsere Kollegen machen dasselbe, tänzeln um den Gegner herum und setzen ihm mit ihren Waffen zu. Der Energiebalken des Goliaths sinkt rapide, weswegen das Monster nach dem Überraschungsangriff das Weite sucht.
Puh, erst mal verschnaufen. Angeschlagen versammeln wir uns, viele haben einen Großteil ihrer Lebensenergie verloren. Zeit für Lazarus, den Medic, seinen Energie-Boost auszupacken. Der ist extrem praktisch, da er alle Teammitglieder in der Nähe mit frischer Energie versorgt. Außerdem nützlich: das futuristische Lazarus-Device, mit dem er gefallene Kumpel wiederbelebt.
Die ersten Minuten mit Evolve zeigen schon: Ohne Teamwork geht hier nichts. Den ersten Angriff des Monsters hätten wir ohne die anderen Jäger wohl nicht überlebt. Zusammenbleiben und Augen aufhalten ist die Devise, dazu ständige Kommunikationmit den Teammitgliedern! Deswegen wird es interessant sein zu sehen, ob im fertigen Spiel länderspezifische Server angeboten werden, bei deutschen Mitspielern sind Positionsangaben und Richtungsangaben unkomplizierter ins Mikro gebellt.
Wir ziehen jetzt wieder Richtung Staudamm, immer die Umgebung im Blick. Denn die kann bei Evolve ebenfalls ziemlich gefährlich werden. Neben dem Goliath lauern in den dunklen Ecken auch noch andere, allerdings computergesteuerte Viecher, zum Beispiel die monströsen Dune Beetles oder aggressive wolfsähnliche Biester namens Megamouth. Gerade die größeren Exemplare können mächtig austeilen und sind eine nicht zu unterschätzendeGefahr, allerdings lohnt es sich auch anzugreifen. Manches Getier belohnt uns mit praktischen Perks, die unsere Waffen oder Gesundheitspunkte verbessern.
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