Horrorfans wissen, dass Sam Raimi schon lange vor »Spider-Man« Kino-Geschichte schrieb. Und zwar gleich mit seinem Spielfilmdebüt »The Evil Dead«, den man hierzulande »Tanz der Teufel« taufte. Das war 1981. Der blutige und kompromisslose Horrorstreifen avancierte schnell zum Kultfilm und war vor allem wegen seiner exzessiven Gewalt berüchtigt und beliebt.
Bei solchen Klassikern kommt dann schnell die Frage auf, ob ein Remake nun wirklich sein muss. Unter den eingefleischten Fans macht man sich damit oftmals keine Freunde und muss sich den Vorwurf der bloßen Geldschneiderei anhören. Stimmt meist, hier aber nicht!
Der uruguayische Regisseur Fede Alvarez, der mit dem Remake, genau wie Sam Raimi mit dem Original, sein Spielfilmdebüt feiert, liefert eine überzeugende Version des Horrorklassikers, die unter die Haut geht.
Die Story
Mia (Jane Levy), ihr Bruder David (Shiloh Fernandes) und ihre Freunde Olivia (Jessica Lucas), Eric (Lou Taylor Pucci) und Natalie (Elisabeth Blackmore) treffen sich an einer einsamen Waldhütte, um dort die nächsten Tage zu verbringen. Der entlegene Ort wurde bewusst gewählt, denn Mia hat ein Drogenproblem und soll dort den kalten Entzug machen, ohne die Möglichkeit, abzuhauen.
Im Keller der Hütte finden sie allerdings das mysteriöse »Buch des Todes«. Anstatt es zu ignorieren, rufen sie ungewollt finstere Dämonen herbei. Und mit denen ist nicht zu spaßen. Nach und nach ereignen sich unheimliche Dinge, bis schließlich ein blutiger Überlebenskampf beginnt.
Ein Jugendlicher nach dem anderen wird von den teuflischen Wesen besessen und beginnen, sich gegenseitig abzuschlachten. In der entlegenen Hütte kann ihnen niemand helfen und so ist es an den fünf jungen Studenten, den Fluch selber aufzuheben, bevor sie alle sterben.
Das Klischee funktioniert
Wenn fünf junge Menschen in eine entlegene Waldhütte fahren und dann auch noch verwesende Tierkadaver im Keller des Hauses finden, die seltsam ritualmäßig von der Decke baumeln, schrillen bei dem Zuschauer alle Alarmglocken. Und nicht nur das: Von einem in menschliche Haut gebundenen und mit Blut geschriebenem Buch, auf dem steht, dass man es nicht öffnen soll, sollte man vielleicht auch lieber die Finger lassen.
Doch der altkluge Streber der Truppe muss es selbstverständlich laut vorlesen und akribisch übersetzen. Nicht gerade glaubwürdig, aber so funktionieren Horrorfilme seit jeher und das zudem noch ziemlich gut. Schließlich basieren Horrorreißer selten auf Logik und Realismus.
Wer sich Evil Dead ansieht, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Nämlich auf einen ganz klassischen Gemetzelfilm, mit viel Blut, Gewalt und so einigen Schreckmomenten. Und da hält Regieneuling Fede Alvarez, der auch für das Skript mitverantwortlich war, wirklich was er verspricht. Evil Dead ist zwar frei von Überraschungen, schockt aber gewaltig.
Gewalt und Gemetzel werden bis auf's Äußerste ausgereizt und die widerlichen Effekte sind so gelungen, dass man als zartbesaiteter Zuschauer den Kinogang meiden sollte. Sonst wird man den halben Film mit den Händen vorm Gesicht verbringen.
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