Mit Elden Ring ist es ein wenig wie mit einem seltenen Tier. Zwar taucht es ab und an auf und wir können einen flüchtigen Blick erhaschen, können es grob beschreiben und mit seinen Artgenossen vergleichen. Womit man es aber wirklich zu tun hat, darüber sind sich selbst Naturforscher uneins.
Keine Sorge, ich habe kein seltenes Tier gefangen und untersucht. Vielmehr konnte ich auf der PS5 endlich einen ausführlichen Blick auf FromSoftwares neues Open World-Rollenspiel werfen. "Ausführlich" bedeutet, dass ich über 15 Stunden lang sowohl alleine als auch im Koop mit Kollegin Elena von der GameStar jeden Winkel des Netzwerktests genauestens unter die Lupe genommen habe. Heute kann ich euch verraten, ob meine Vorfreude auf den Release am 25. Februar eher gestiegen ist, oder ob sie einen kleinen Dämpfer erhalten hat.
Direkt zu wichtigen Punkten:
- Wie wirkt die Open World?
- Wie fühlt sich Elden Ring an, ist es zugänglicher?
- Koop und PvP im Test
- Details die mir gut und weniger gut gefallen haben
- So steht es um die Technik auf PS5
- Fazit: Ist die Vorfreude auf Elden Ring gestiegen?
Das konnte ich spielen: Mir wurde von Bandai Namco vorab Zugang zum Netzwerktest gewährt, der am 12. November für ausgewählte Spieler*innen startet. Von einer Höhle samt Tutorialgebiet aus ging es direkt in die offene Spielwelt, in der ich mich in einem sehr großen Areal frei bewegen konnte. Zur Wahl standen fünf vordefinierte Klassen, ein Teil eines Legacy Dungeons, ganze acht (Mini-) Bosse, die Möglichkeit den Multiplayer zu testen und vieles mehr.
Erinnerungen an Hyrule
"Das ist unser Königreich, alles was das Licht berührt". Auf Spiele von From Software bezogen, bedeuten Mufasas belehrende Worte an Löwenjunge Simba aus dem Disney-Klassiker Der König der Löwen, dass alles was wir sehen, wir früher oder später auch besuchen dürfen. Und diese Erkenntnis hat mir direkt zum Start von Elden Ring den Atem geraubt.
Hatte ich mich erst durch das unterirdisch gelegene Tutorialgebiet rauf an die Oberfläche gekämpft und in gewohnt schwerfälliger Souls-Manier ein eisernes Tor geöffnet, wanderten meine Augen bereits über eine weitläufige Spielwelt. Im Nordwesten auf einem Berg gelegen eine riesige Feste, im Osten ein gigantisches, teils zerfallenes Aquädukt und am Horizont ein ehrfurchterregender goldener Baum. Nur wenige Schritte später fällt mein Blick auf den Ozean, der die Lands Between umgibt. Eine kleine Insel. Kann ich die etwa auch besuchen, meine Figur kann doch überhaupt nicht schwimmen? Das vorweg: Ja, ich konnte dem kleinen Eiland im Meer einen Besuch abstatten.
Mein Blick wandert die steilen Klippen hinunter auf einen Strand. In der Ferne ein kleines Leuchtfeuer, an dem scheinbar gemütlich eine Person sitzt. Mein erstes Ziel im Netzwerktest. Die Frage ist nur: Wie komme ich dorthin? Einen eindeutig linearen Weg gibt es nicht. Was in den folgenden Minuten passiert, steht stellvertretend für meine erste Erfahrung mit Elden Ring. Ich erkunde, wäge Risiken ab, bahne mir Schritt für Schritt einen sicheren Weg. Dabei springe ich auf Plattformen, die ich dank deutlich minimiertem Fallschaden in Dark Souls nie erreicht hätte.
Ähnlich wie Zelda: Breath of the Wild für die Switch schickt mich From Software hier auf eine Spielwiese, deren Hintergründe ich zwar bislang nicht verstehe, die aber nur so vor interessanten Orten strotzt. Was vorherige FromSoft-Spiele bereits "im Kleinen" geschafft haben, nämlich mir durch Einzigartigkeit fern jeglichem Generischen enorme Lust auf die Erkundung zu machen, funktioniert auch in Elden Ring in Perfektion.
Ich will mir meinen Weg zu den weit entfernten Orten bahnen, will erfahren, welche Belohnung dort auf mich wartet. Will wissen, welche fremden Monster und mysteriösen, oft skurrilen NPCs mir auf dem Weg begegnen. Und das Schöne ist: egal wohin mich meine Reise führte, sie hat sich immer gelohnt. Wer wagt gewinnt und wer ganz genau hinschaut, auch an entlegene Ort geht, der gewinnt noch mehr. Selbst nach über zehn Stunden hatte ich noch versteckte Höhlen entdeckt, in der neben (Mini-)Bossen auch neue Zauber, Fähigkeiten für meine Waffen und vieles mehr auf mich warteten.
Elden Ring ist ein Spiel, über das ihr euch beim Spielen mit Freund*innen austauschen könnt, austauschen müsst, wenn ihr alles erleben wollt. "Hast du schon gesehen?". Allein im ersten größeren Areal gab es so viel zu entdecken, es ist kaum vorstellbar, wie viele Geheimnisse sich erst in der Vollversion verstecken. Die große Unbekannte bleibt, wie sehr sich die Höhlen, Katakomben und die sogenannten Points of Interest voneinander unterscheiden. Die Höhlen im Startgebiet waren recht klein und gleichförmig. Schafft es FromSoftware hier für genügend Abwechslung zu sorgen? Abwarten!
Eine weitere Frage ist, wie stark mit dem Fokus auf die Open World das leidet, was das japanische Studio mit am besten kann: Leveldesign. Im Netzwerktest habe ich nicht eine der berühmt berüchtigten Abkürzungen geöffnet. Lediglich in einer Höhle einen Schalter umgelegt, um weiter voran zu kommen. Den spielbaren Legacy Dungeon, eine große Burg, konnte ich leider nur in Teilen erkunden. Ich gehe aber stark davon aus, dass in diesen Arealen das "klassische Souls" zum Vorschein kommt.
Damit ihr selbst einen Eindruck von der Open World bekommt, hier der vergangene Woche veröffentlichte Gameplay-Trailer:
Eine untypische Open World mit Macken
Doch so fantastisch die Erkundung ist, nicht alles am Open World-Konzept wirkt in Elden Ring wie aus einem Guss. Um die Macken zu verstehen, müsst ihr wissen, dass Elden Ring mit der gleichen Engine entwickelt wird, die bereits in Bloodborne, Dark Souls 3 oder zuletzt in Sekiro zum Einsatz kam. Und wer eins dieser Spiele gespielt hat, weiß, dass Animationen, Optik und auch die KI keine Stärken waren. Das Problem: In einem vertikaleren, großflächigen Open World-Spiel, in dem wir Feinde bereits aus weiter Entfernung sehen, fallen diese Schwächen umso mehr auf.
Stichwort Animationen: Ähnlich wie in Sekiro können wir in Elden Ring springen, was im Sinne der Erkundung enorm viele Möglichkeiten bietet. Mit einem Druck auf den X-Button geht das auch gut von der Hand, wirkt aber nicht ansatzweise so flüssig wie in anderen Open World-Spielen. Da klitschen wir steif den Hang entlang und prallen beim Sprung wenig gelenk an zu hohen Felsen ab.
Stichwort Optik: Souls-Spiele leben von ihrem so einzigartigen Artdesign, von der packenden Atmosphäre, waren abseits des von Bluepoint entwickelten Demon's Souls Remakes aber nie grafische Kracher. Das war bzw. ist auch nicht weiter schlimm, die reine Grafik ist für mich in einem FromSoftware-Spiel Nebensache. In einer offenen Spielwelt, in der nicht jeder Meter ein Highlight sein kann, fällt die betagte Optik jedoch stärker auf.
Stichwort KI: Open World-Spiele leben häufig von einer Form von Immersion, vom Unvorhersehbaren. Die KI spielt dabei eine nicht unwichtige Rolle. Spiele von FromSoftware setzen seit jeher auf einzigartige Gegner, deren Angriffsmuster wir erlernen müssen und die bei der Wegfindung nicht immer die beste Figur machen. Gegner, die an Objekten festhängen. Gegner, die von einer unsichtbaren Wand abprallen oder im Türrahmen festhängen. All das kennen Fans und werden sie auch in Elden Ring vorfinden. Hinzu kommt, dass Gegner sich zwar teils durch die Spielwelt bewegen – ich habe eine Karawane entdeckt, die sich vom Süden der Karte in ein kleines Lager aufmacht – jedoch wie auf Schienen. Nichts wirkt zufällig, jeder Reiter, jedes Wolfsrudel läuft auf den immergleichen Bahnen. Und beobachtet man das Treiben aus der Ferne, wirkt das teils arg skurril. In der erwähnten Karawane sind einige Soldaten einfach nur noch verwirrt im Kreis gelaufen, als sie am Ziel angekommen waren.
All das sind Punkte, die mir zwar deutlich aufgefallen, die ich aufgrund meiner Erfahrung mit Souls-Spielen aber als keinen wirklichen Beinbruch empfunden habe. Viel stärker fällt ins Gewicht, dass die Bewegung durch die Spielwelt – und hier müssen wir wieder Breath of the Wild als Musterbeispiel nehmen – bei Weitem nicht so vielfältig und spaßig ist. Während wir mit Link zum Beispiel klettern, gleiten, reiten oder schwimmen, beschränkt sich Elden Ring auf die Bewegung zu Fuß oder zu Pferd.
Das Gute vorweg: Das Reiten mit unserem gehörnten Freund macht Spaß! Er ist wendig, steuert sich nicht wie ein Panzer und selbst die Kämpfe aus dem Sattel heraus machen Spaß. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass ich noch nie so viel Freude mit einem virtuellen Reittier hatte wie in Elden Ring.
Da ich aber jemand bin, der gerne eine offene Spielwelt auch mal der Entschleunigung wegen und um in der Eile nichts zu verpassen zu Fuß erkundet, bin ich sehr oft marschiert. Und exakt in dieser Art der Fortbewegung durch die Welt fällt auf, dass andere Genre-Vertreter hier spaßigeres Gameplay bzw. spaßigere Fortbewegung zu bieten haben.
Dark Souls, nur deutlich zugänglicher
Eine der Fragen, die ich mir vorab häufig gestellt habe: Wie fühlt sich Elden Ring denn jetzt an? Auf der einen Seite schreit der Vergleich zu einem Breath of the Wild natürlich. Doch er bezieht sich auf die interessante Erkundung und hat wenig mit dem Gameplay selbst gemein. Ich fasse es kurz und bündig zusammen: Elden Ring spielt sich und fühlt sich an wie ein Dark Souls 4 in einer offenen Spielwelt. Dafür sorgen unter anderem die von der ersten Sekunde an fordernden Kämpfe, die Interaktion mit den NPCs, die mit teils verwirrenden Zahlen nur so vollgestopften Menüs und etliche weitere Elemente.
Auch das Kampfsystem wird Souls-Spieler*innen direkt vertraut vorkommen. Rollen, blocken, parieren, mit Schwert und Schild ins Getümmel oder doch lieber mit Angriffs- und Heilzaubern ausgerüstet. Dabei ist das Tempo nicht so behäbig wie in einem Dark Souls, orientiert sich mehr an Dark Souls 3 und ist weit entfernt vom eher flinken Bloodborne oder gar einem Sekiro. Zusammengefast lässt sich sagen, dass in all diesen Punkten unverwechselbar die Souls-DNA steckt.
Wie schwer ist Elden Ring?
Wenn ich von Souls-DNA spreche, komme ich natürlich nicht um den Schwierigkeitsgrad herum. Und natürlich ist auch Elden Ring kein Spiel, das Neulinge oder gar unerfahrene Spieler*innen im Vorbeigehen meistern. Das hat hoffentlich aber auch niemand erwartet. Um das deutlich zu machen ein Beispiel:
Der erste Gegner, der in der Open World vor meiner Nase auf und ab galoppiert, ist ein Reiter. Einer, den seine riesige goldene Axt fast aus dem Sattel wirft. Wer hier nicht sofort auf den Trichter kommt "Mensch, der ist vielleicht nicht ganz meine Gewichtsklasse", der sieht den Todesbildschirm schneller als ihm oder ihr lieb ist. Aus Testzwecken (!!!) hab ich mich natürlich für euch aufgeopfert und habe mich sofort zu Fuß ins Getümmel geschmissen ... und bin nur wenige Sekunden später am aktivierten Sight of Grace, den neuen Leuchtfeuern, von den Toten auferstanden. Ein Treffer und 90% meines Lebens waren futsch, der Rest war ein Trauerspiel. Kaum ausgeteilter Schaden, eine zu schwere Rüstung, die das Rollen behäbig macht und schlicht keine gescheiten Werkzeuge zur Hand, um dem Miniboss ein würdiger Gegner zu sein.
Soweit so bekannt. ABER! Elden Ring bietet im Vergleich zu einem Dark Souls und erst recht im Vergleich zu einem Sekiro zig Wege, um sich das Leben eine ganze Ecke angenehmer zu gestalten. Hier einige davon, die speziell für Neueinsteiger*innen ein absolutes Muss sind.
- Die Geister, die ich rief: Das Beschwören von Geistern ist speziell in Bosskämpfen eine enorme Hilfe. Gefunden habe ich Zauber für drei Wölfe, eine Gruppe einfacher Söldner, einen Magier und einen Keulenschwinger, der ordentlich Treffer einstecken konnte. Das Gute ist, die sogenannten Spirit Summons kann ich zwar nur an bestimmten Orten in der Welt beschwören, was jedoch kaum ins Gewicht fällt. Traf ich auf eine Gruppe Gegner, konnte ich mir Hilfe herbeiholen – und das so oft wie gewünscht. Bedeutet: Misslingt mein Versuch und ich sterbe, kann ich den Zauber erneut wirken. Spirits sind keine Verbrauchsgüter. Beim wohl stärksten Boss im Netzwerktest, der mich unzählige Male in den Staub geschickt hat, war der Keulenschwinger DIE Lösung. Während er die Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte ich aus sicherer Entfernung meine Magie wirken. Ich würde fast so weit gehen und sagen, dass Spirits speziell bei Bossen und für geübte Souls-Spieler an der Grenze zu übermächtig wandeln.
- Waffen-Fähigkeiten: Bereits in früheren Souls-Spielen hatten einzelne Waffen verschiedene magische Fähigkeiten. In Elden Ring können Standardwaffen jedoch mit individuellen Skills am Leuchtfeuer versehen werden. Die Skills könnt ihr zudem so oft wechseln wie ihr lustig seid. Das geht auch zwischen den Waffen. Mein Hauptcharakter hat sich im Netzwerktest beispielsweise mit Doppel-Krummsäbeln in Gegner gestürzt. Je nach Situation habe ich mal ein riesiges Magieschwert auf L2 gelegt, das sich zwar langsam aufgeladen, dann aber enormen Schaden angerichtet hat. Hat das bei flinken Gegnern nicht gepasst, habe ich einen Blitz ausgerüstet. Bei Druck auf L2 kam sofort ein Blitz aus dem Himmel auf meine Feinde geschossen, der Standardgegner überwiegend sofort getötet hat. Die Waffen-Fähigkeiten sind ein mächtiges (!) Hilfsmittel und verbrauchen Mana. Habt ihr jedoch die richtige Balance aus Heil- und Mana-Flasks (die Balance könnt ihr selbst am Leuchtfeuer wählen) dabei, könnt ihr euch das Leben deutlich erleichtern.
- Marika-Statuen: Neben normalen Leuchtfeuern gibt es in Elden Ring zusätzliche Respawn-Punkte, Marika-Statuen genannt. Hier werdet ihr nach einem Tod auf Wunsch wiederbelebt, könnt sonst aber keinerlei Funktionen der "Orte der Gande" nutzen. Sie sind meist nah an Bossen oder schweren Stellen positioniert und waren zudem leicht auffindbar. Die Statuen mindern Backtracking ungemein.
Und das sind nur drei Wege, wie ihr euch das Leben in Elden Ring leichter machen könnt. Ihr könnt auf alternativen Wegen schleichen, Level farmen, euch zunächst anderen Aufgaben widmen (es gibt immer was zu tun), euch bis zu zwei Koop-Partner*innen an die Seite holen. Ihr findet runde Rollkäfer, die getötet eure Flasks auffüllen, jedoch eher selten sind. Tötet ihr eine Gruppe an Standardgegnern, füllt sich sogar die Lebensleiste ein wenig, was zum weiteren Erkunden nach einem harten Kampf motiviert.
Elden Ring wird deutlich zugänglicher und bietet auch ohne diverse Schwierigkeitsgrade Hilfen, um sich das Leben zu erleichtern. Doch, das sollte euch bewusst sein. Unter der Haube schlummert noch immer ein Souls-Spiel und das heißt: geschenkt bekommt ihr hier nichts. Der Satz ist nicht umsonst gefettet, damit auch niemand nur auf die Idee kommt, Elden Ring sei Dark Souls für Noobs.
Seid ihr unvorsichtig, lauert der Tod an jeder Ecke. Wollt ihr mächtige Zauber, Waffenfertigkeiten etc., müsst ihr vielleicht erst einen Miniboss aus dem Weg räumen. Zudem kann ich jetzt natürlich noch nicht sagen, ob mitten im Spiel Bosse lauern, die beispielsweise Spirits unterbinden, auf eine ganz andere Art bockschwer sind. Doch von dem, was ich bislang vom Spiel gesehen habe, bekommen wir hier eine sehr gute Mischung präsentiert und ein Kampfsystem, welches das beste und abwechslungsreichste aller Souls-Spiele werden könnte. Sorry, liebe Sekiro-Fans, ich schätze das Blocksystem, ... wirklich! Ich bin nur sehr schlecht im Blocken.
Koop und PvP im Test
Wer sich ein Dark Souls-Spiel vor allem bei den Bossen leichter machen möchte, greift auf den Koop zurück. Wer anderen Spieler*innen das Leben weiter erschweren will, überfällt als rotes Phantom die Welt seiner Opfer. Der Multiplayer von Elden Ring funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, wurde jedoch in Teilen ausgeweitet und etwas zugänglicher gestaltet.
Das fängt damit an, dass ihr jetzt aus dem Optionsmenü heraus – hier könnt ihr u.a. eure Ausrüstung wechseln, euer Inventar verwalten etc. – einen Multiplayer-Tab öffnet. Hier werden euch wie gewohnt all jene Items angezeigt, die ihr zum Koop, zum PvP oder für Invasions nutzen müsst.
Kann ich Elden Ring komplett im Koop spielen? Zumindest den Netzwerktest konnten Kollegin Elena und ich komplett zu zweit erleben. Dabei fungiert ein Spieler als Host. Stirbt der Host, endet die gemeinsame Spielsession. Einen spielerübergreifenden Fortschritt gibt es nach wie vor bedauerlicherweise nicht. Auch sind Beschwörungen des Partners/der Partnerin nur an bestimmten Punkten möglich, etwa den Leuchtfeuern.
Der größte Minuspunkt am System ist jedoch, dass lediglich der Host all seine Flasks behält. Ein Beispiel: Mein Charakter war mit einem Heil- und drei Manatränken ausgerüstet. Nach der Beschwörung durch Elena blieb von den vier Tränken nur noch ein Manatrank und ein "Estus Flakon" übrig. Umgekehrt blieben Elena nach Eintritt in meine Welt ebenfalls nur noch 50% ihrer Tränke. Dieses System macht Bosskämpfe schwerer, wirkt allerdings wenig durchdacht. Bin ich als Magier auf meine Manatränke angewiesen, muss ich ab einem gewissen Punkt im Kampf ungewollt in den Nahkampf gehen.
Auch das PvP offenbart Schwächen und hinterlässt die Frage, warum bei einer gewollten Duell-Beschwörung der Beschworene weniger Tränke im Inventar hat. Generell wirkt die Multiplayer-Komponente unnötig kompliziert. Das Prinzip mit all den Items soll Immersion vorgaukeln, macht das Spielen im Team aber lediglich unzugänglicher. Hinzu kam, dass Beschwörungen ab und an nicht funktioniert haben. Ob das lediglich am aktuellen Status des Spiels liegt, das wird der finale Test zeigen.
Alle weiteren Infos zu Koop, PvP und Invasions haben wir euch in einem Hub zusammengefasst:
Details, die mir gut und weniger gut gefallen haben
An dieser Stelle möchte ich euch noch ein paar Details nennen, die mir im Netzwerktest positiv und negativ aufgefallen sind:
Positiv war:
- viele coole und teils absurde Rüstungssets, wie wir es aus Dark Souls kennen.
- Reittier-Sprünge mit den Jumpads sind schlicht episch.
- die Ingame-Karte ist fantastisch. Fantastisch!
- sehr einfaches Tutorialgebiet für Souls-Neulinge.
Negativ war:
- nach einem Stealth-Backstab steht der Charakter stets wieder.
- sammelbare und stets neu erscheinende Crafting-Items für diverse Bomben, Messer etc., die sich für ein Open World-Spiel nicht ungewöhnlich anfühlen, die aber in einem Souls-Spiel fremd wirken.
- wenig übersichtliche, nach wie vor mit Zahlen vollgestopfte Menüs, die eventuell noch Platzhalter sind.
So steht es um die Technik auf PS5
Vorab will ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich beim Gespielten um einen Netzwerktest, also eine Beta handelt. Elden Ring ist noch nicht final und bis zum Release ziehen noch drei lange Monate ins Land. Und wer an dieser Stelle, nach dieser Einleitung, das Schlimmste befürchtet, den kann ich in Teilen beruhigen. Elden Ring war in zwei Grafikmodi (4K oder 60fps) auf der PS5 größtenteils sehr gut spielbar.
"Größtenteils" bedeutet, dass die Framerate keine spürbaren Probleme machte, es jedoch ab und an zu Freeze-Frames aber auch zu starken Ruckel-Passagen kam, die speziell in Kämpfen unschön aufgefallen sind. Hinzu kommt, dass sich selbst auf einer potenten Konsole wie der PS5 weiter entfernte Texturen sichtbar langsam aufgebaut haben. So haben sich Graslandschaften in der Regel allmählich von einer hellbraunen Textur in eine grüne Wiese verwandelt. Generell wirken weit entfernte Objekte recht detailarm, hier wird die veraltete Engine ein Faktor sein,
So der aktuelle Stand, der bei mir sofort unschöne Erinnerungen an ein Cyberpunk 2077 aus dem letzten Jahr hervorruft. Gedanken wie "wenn es auf der PS5 nicht rund läuft, wie steht es dann um die Versionen für PS4 und Xbox One?" schwirren durch den Kopf. Eine Antwort kann ich euch nicht liefern und es ist zu früh, um hier in wilde Spekulationen zu verfallen. Habt diesen Gedanken nur im Hinterkopf, wenn es in Richtung Release geht und seid nicht vollkommen erstaunt, wenn ihr kein technisch einwandfreies Spiel zum Start erlebt.
Ich beantworte eure Fragen zu Elden Ring
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr trotz aller Impressionen in diesem Artikel noch viele weitere Fragen zu Elden Ring habt. Und genau die versuche ich in einem kommenden FAQ-Artikel zu beantworten. Die Veröffentlichung des Artikels ist für Donnerstag geplant. Bis dahin könnt ihr eure Fragen noch in diesem Artikel stellen.
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