Drei Tage E3 liegen hinter uns, Zeit für eine Bilanz. Damit meinen wir nicht die Rechnung, die uns unsere wissenschaftliche Neugier wieder eingebracht hat. Dafür wissen wir nun: Der Druck in einer mit Mentos aufgeschäumten Colaflasche reicht aus, um gebratene Hähnchenschenkel aus dem Supermarkt halb durchs Hotelzimmer zu schießen.
Eine Feststellung, an deren kommerziellen Einsatz sicher irgendwann Millionen verdient werden. Bis dahin sehen wir das Geld für die Tapete und den Fernseher als Investition. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, wie sie denn nun war, die angeblich führende Spielemesse der Welt. Und weil es viel zu viel Arbeit wäre, diese Frage selbst zu beantworten, haben wir ein weiteres Mal unsere Kollegen zusammen getrommelt.
Die Kollegen, das sind: Daniel Matschijewsky und Tobias Veltin von GameStar/GamePro, André Peschke von Krawall, Michael Günther von Onlinewelten sowie unser Kameramann David Bhulapatna. Vorneweg: Die spannendste Geschichte hat Daniel zu erzählen, und zwar über sein illustres Treffen mit dem Doom-Vater John Carmack.
Krawall und Onlinewelten
Unsere beiden Schwestermagazine Krawall und Onlinewelten gehören wie GameStar und GamePro zu IDG Entertainment. Wer also wissen möchte, was unsere große IDG-Familie noch so alles macht, sollte mal bei den Kollegen reinschnuppern!
Tops und Flops
André Peschke: Okay, meine Herren. Machen wir es so billig wie Werbe-Kugelschreiber: Was war das Beste und das Schlimmste, das euch auf der E3 begegnet ist?
Tobias Veltin: Rein von den Spielen her, hat mich der Termin bei Quantic Dream sehr beeindruckt. David Cage ist für mich der neue Peter Molyneux. Er hat zum Beispiel erzählt, wie doof er viele Spielmechaniken findet, dass das Leben organisch ist und er das den Spieler auch spüren lassen will – große Pläne eben. Beyond: Two Soulsselbst hat aber auch viel Potenzial, und es scheint mehr Spiel drin zu stecken, als in Heavy Rain.
Umgekehrt war für mich persönlich das »Schlimmste«, dass Nintendo kein neues Zelda angekündigt hat. Damit hatte ich fest gerechnet. Das war daher sehr enttäuschend. Genauso, als Microsoft am Ende seiner Pressekonferenz sagte: »Und nun, zum Schluss, noch der neueste Teil einer megawichtigen Serie«. Da hatte ich schon GTA 5auf meinen Block geschrieben und dann kam Black Ops 2. Langes Gesicht.
Daniel Matschijewsky: Mir hat wirklich gut gefallen, dass alle Spiele, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, neue Titel waren: Beyond: Two Souls, Watch Dogs, Dishonored– da konnte man über die ganzen Fortsetzungen viel einfacher hinweg sehen. Beim Schlimmsten muss ich dem fehlenden Zelda zustimmen. Und sonst ...
Tobias Veltin: Der Auftritt von Usher!
Daniel Matschijewsky: Ja, das wäre vielleicht auch zu nennen.
Tobias Veltin: Oder besser, der von Flo Rida. Das Lied an sich war ja ganz nett, aber dieses »BlingBling«-Mikro. Oh. Mein. Gott.
Daniel Matschijewsky: Ich glaube, ich würde Ubisoft und Square auch noch ausschimpfen wollen. Splinter Cell: Blacklistund Tomb Raiderwirkten teilweise wie das gleiche Spiel, nur einmal mit männlicher und einmal mit weiblicher Hauptfigur. Beides vielleicht tolle Titel, aber mit den Serien hat das nichts mehr zu tun.
André Peschke: Stimmt, hatten wir beim ersten Mal schon besprochen. Wobei ich sagen muss, ich finde Tomb Raider etwas weniger schlimm. Da hat nur die Inszenierung Überhand genommen. Splinter Cell hingegen wirkte zumindest in der Messe-Demo, als hätte es seine Seele verkauft. Die Entwickler schwören aber, dass der Eindruck trügt.
Daniel Matschijewsky: Aber es ist unübersehbar, wie überall nur noch arabischen Terroristen ins Hirn geschossen wird. Da sehnt man sich ja inzwischen den Zweiten Weltkrieg als Szenario zurück.
Tobias Veltin: Unfassbar, dass der Tag gekommen ist, wo man das aussprechen kann.
Daniel Matschijewsky: Ja, aber so ist es doch. Deswegen wirkt Assassin’s Creed 3auch so überraschend frisch, weil man neue Dinge sieht, neue Landschaften, neue Uniformen – das Spiel wird glaube ich auch ganz grandios.
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