Alte, neue Technik
André Peschke: Themenwechsel! Wir haben ja mit Watch Dogs und Star Wars: 1313zwei Titel gesehen, von denen man glaubt, dass sie bereits für die nächste Konsolengeneration entwickelt werden. Nehmen wir mal an, was wir da gesehen haben, wäre wirklich die Grafik, die uns in Zukunft auf Konsolen – und damit größtenteils auch auf dem PC – erwartet. Seid ihr damit zufrieden? Oder habt ihr mehr erwartet, vielleicht sogar so viel wie in der Engine-Demo von Square Enix?
Daniel Matschijewsky: Ich fand schon den Sprung von Xbox auf Xbox 360 und von PS2 und PS3 jetzt nicht mehr so gigantisch.
André Peschke: Naja, der Schritt zur HD-Grafik war für Konsolen schon ein großer.
Daniel Matschijewsky: Gut, davon mal abgesehen. Aber ich denke, es wird schon ein eher »fließender Übergang« werden, diesmal. Wenn man sich anschaut, was am Ende mit God of War 2 noch aus der PS2 rausgeholt wurde, dann denk ich, dass sich die besten Spiele dieser Generation von den ersten der neuen nicht wahnsinnig unterscheiden werden – auch, weil wir den Schritt zu HD diesmal ja nicht haben.
André Peschke: Aber hat dich denn beeindruckt, was du gesehen hast? Ich selbst zum Beispiel sitze zwischen den Stühlen. Ich habe die Square-Demo gesehen und gedacht: »Schön wär’s, aber nie im Leben sehen Spiele der nächsten Generation so aus!« Bei Watch Dogs und Star Wars: 1313 hingegen dachte ich: »Saugeil, aber wenn das den Schritt darstellt, den wir nach vorne gehen, dann haut mich das nicht vom Hocker«.
Tobias Veltin: Mich haben kleine Details beeindruckt. Bei Watch Dogs zum Beispiel, wie sein Mantel hinter ihm her weht, oder die Darstellung des Regens und die Reaktion der Leute auf die Auffahrunfälle. Die sind dann direkt zu den Wagen hingelaufen und haben die Fahrer gefragt, ob alles in Ordnung ist. Das war cool.
David Bhulapatna: Mich haben auch einige Spiele der jetzigen Generation beeindruckt. The Last of Uszum Beispiel, das eine ungeheuer natürliche, plastische Lichtstimmung hat. Auch das in dem Spiel praktisch nirgendwo was aufpoppt, die Entwickler also die Detailmengen in ihren Szenen hervorragend verwalten, war klasse.
Michael Günther: Ich find’s sowieso nicht so sinnvoll, sich an der Grafik aufzuhängen. Am Ende frisst die Kuh ihr Gras beim Gameplay. Schau dir Minecraft an: Sieht aus wie Kotze, trotzdem lieben es Millionen von Menschen.
André Peschke: Das hieße ja in letzter Konsequenz, du brauchst eigentlich gar keine neue Konsolengeneration?
David Bhulapatna: Inzwischen haben ja so viele Spiele gezeigt, dass Atmosphäre und Spielgefühl gar nicht von Grafik abhängen müssen. Wenn irgendwann GTA 5 erscheint, wird das nicht super, weil die Grafik so gut ist. Das wird toll, weil sie wieder 50 Stunden und mehr an Audio-Samples aufgenommen haben, wo dann sogar der Typ, den du beim Blumengießen beobachtest, was Cooles zu sagen hast.
Ich erinnere mich noch genau, wie ich in GTA 4einfach nur Fernsehen geschaut habe, bis es anfing, sich zu wiederholen. So viel Fernsehen schaue ich im wahren Leben nicht. Oder wenn man durch die Straßen von Liberty City fährt und dann läuft im Radio Eazy E, NWA oder Madball – der ganze Hardcore- und HipHop-Kram, dann hab ich allein schon deswegen Bock, es zu spielen. Ich war noch nie in New York – auch nicht auf Hawaii –, aber die Stimmung wirkt einfach nur authentisch auf mich.
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