Ort des Geschehens im Action-Rollenspiel Dungeon Siege 3 ist das Fantasy-Reich Ehb. Hier herrschten vierhundert Jahre lang Friede, Freude, Eierkuchen. Doch dann wurde der König ermordet und die einflussreiche 10. Legion, einst geachtete Beschützer des Landes, des Mordes bezichtigt. Und zwar von der charismatischen Jeyne Kassynder und deren Anhängern, die das Volk aufhetzten, das sich schließlich erhob und die Legion samt ihrer prunkvollen Häuser und Anwesen niedermetzelte. Kassynder kontrolliert seitdem einen Großteil des Landes und trachtet nach dem Thron, auf dem momentan die junge Königin Rosyln sitzt. Nun meldet sich die Legion unter der Führung des alten Odo, zurück und trommelt die Nachfahren der Ur-Legionäre zusammen, um Kassynder aufzuhalten. Logisch: Ihr gehört zu den Auserwählten, die Ehb aus der Knechtschaft des brandgefährlichen Weibsbilds befreien sollen!
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Mit Schwert und Magie
Zu Spielbeginn müsst ihr euch für einen von vier vorgefertigten Charakteren entscheiden. Klassen im eigentlichen Sinne gibt es in Dungeon Siege 3 nicht. Stattdessen bestimmt die Wahl der Spielfigur automatisch, ob ihr als Nahkämpfer Lucas Montbarron, Archon Anjali, Arkan-Magier Reinhart Manx oder Waffenexpertin Katarina ins Abenteuer zieht.
Jeder Charakter besitzt eine eigene Hintergrundgeschichte und ist individuell in die Story integriert, die für ein Action-Rollenspiel angenehm tiefgründig ist und vom typischen Gut-Böse-Schema abweicht. Habt ihr euch entschieden und einen der drei Schwierigkeitsgrade ausgesucht, geht’s auch schon ohne Umschweife los, und ihr zieht fortan aus der in zwei Zoomstufen anpassbaren Verfolgeransicht los.
Was euch die folgenden gut zwölf Stunden (und mehr, vor allem auf »Hardcore«) erwartet, kennt man schon aus anderen Genre-Vertretern: Ihr fangt auf Charakterlevel 1 an, seid schwach, arm, unerfahren – und überhaupt noch weit davon entfernt, es mit Kassynder aufnehmen zu können. Doch das ändert sich schnell: In Haupt- und optionalen Nebenquests, die ihr in beliebiger Reihenfolge angehen könnt, sowie zahllosen Hack’n’Slay-Kämpfen ergattert ihr Erfahrungspunkte, Gold und immer bessere Ausrüstung. Dabei bedient sich Obsidian bekannter Vorbilder: Die gelben Ausrufezeichen über dem Kopf von NPCs signalisieren euch verfügbare Quests, ein Fragezeichen zeigt an, dass ihr eine Aufgabe gelöst habt – das PC-MMO World of WarCraft lässt grüßen. Die gelbe Leuchtspur, die euch den Weg zum aktuell ausgewählten Auftrag weist, kennen wir aus den Fable-Spielen. Ebenfalls altbekannt: Kaufleute bieten für jeden Charakter passende Waffen, Rüstungen und sonstige Items an, so dass es sich lohnt, jeden Winkel der Spielwelt nach versteckten Schatztruhen abzuklappern oder Fässer und Objekte zu zerstören, in denen oftmals Gold und Gegenstände schlummern. Zudem könnt ihr bei den Händlern nicht benötigte Items verkloppen und eure Kasse aufbessern.
Seid ihr anfangs noch alleine unterwegs, schließen sich euch schnell Mitstreiter in Form der drei anderen Helden an, die vom Computer gesteuert werden, euch automatisch und in der Regel sehr zuverlässig im Kampf zur Seite stehen und euch nach eurem Tod sogar wiederbeleben. Nur ein KI-Kollege gleichzeitig ist aktiv. Ihr dürft eure Partymitglieder aber jederzeit austauschen, falls euch statt der taffen Anjali etwa mal mehr der Sinn nach Magier Reinhart steht. Die Begleiter haben alle ihren eigenen Kopf, geben Kommentare zur jeweiligen Situation ab und sind insgesamt eine echte Bereicherung.
Der Weg zur Macht
Die Quests sind guter Genre-Standard und reichen von Botengängen, Befreiungsaktionen, Eskorten und Erkundungsaufträgen bis hin zum Töten bestimmter Gegner oder Sammelaufgaben. Nicht jede Quest ist ein Missions-Meisterwerk; vor allem die optionalen Aufgaben wirken oft uninspiriert.
Aber insgesamt macht die Mehrzahl der Aufträge Spaß. Im Spielverlauf schicken euch die Entwickler an allerlei Fantasy-typische Schauplätze: Egal ob ihr durch verwunschene Wälder, neblige Sümpfe, finstere Grüfte, Dörfer, verschachtelte Minenkomplexe, oder über unheimliche Friedhöfe streift, hier kommt schnell Tolkien-Stimmung auf. Auch das Monsterdesign kann sich sehen lassen: Obsidian fährt die komplette Palette an typischen Rollenspiel-Kontrahenten auf, angefangen bei mies gelaunten Hexen und Banditen, über gefräßige Raubtiere, eklige Spinnen bis hin zu Skeletten, Goblins, Zyklopen oder sonstigen Höllenkreaturen.
Am Ende einer Hauptquest empfängt euch meist ein Bossgegner. Diese verlangen meist nach einer speziellen Taktik, die ihr erst mal herausfinden müsst. Beispielsweise wenn ihr gegen den »Gentleman« antreten müsst, der sich in der Mitte einer runden Plattform hinter einer schützenden Barriere verschanzt hat. Wie ihr diese freilegt? Das müsst ihr schon selbst in Erfahrung bringen.
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