So stark wie Son Goku & Co. möchten wohl alle Dragon Ball-Fans sein. Mit ihren Kampftechniken beschützen die Held*innen aus Akira Toriyamas Manga und Anime nicht nur die Erde und ihre Liebsten, sondern halten sie auch gesund – auch wenn das in einem fiktionalen Werk natürlich weniger eine Rolle spielt.
Dass mein 9-jähriges Ich im Jahr 1999 und danach regelmäßig durch den Flur sprang, “Kamehameha” schrie und auf einen Boxsack einprügelte, hatte aber vor allem einen Grund: Die Kämpfe sahen einfach sehr stylisch aus – was letztendlich auch entscheidend dazu beitrug, dass ich heute bin, wie ich bin.
Dragon Ball war der entscheidende Funke
Eigentlich war ich ja dem Fußball verfallen – zumindest solange ich denken kann. Ein anderer Sport kam für die junge Annika deshalb auch nie wirklich in Frage. Mit der Erstausstrahlung der ersten Dragon Ball-Serie im Jahr 1999 änderte sich das.
Ich saß mit meinem Bruder nicht nur begeistert vor dem Fernseher, um Son Goku in Dragon Ball und später auch in Dragon Ball Z dabei zuzusehen, wie er fleißig trainiert und allerhand Bösewichte in die Schranken weist. Iich spielte die Kämpfe auch nach, vorrangig, weil sie einfach verdammt cool inszeniert waren.
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Wie realistisch oder eben unrealistisch alles war, war mir zwar bewusst, aber auch vollkommen egal. Der Spaß stand im Vordergrund und den hatte ich.
Die Vorstellung daran, dass ich damals in einem nachempfundenen Kampfanzug wild durch Haus und Garten turnte, mutet mir das selbst heute etwas seltsam an, allerdings weiß ich mittlerweile, dass genau dieses Nachspielen in mir überhaupt erst die Leidenschaft für Kampfsport entfacht hat.
Nachdem ich die Attacken von Son Goku mehr und mehr als Teil bzw. Abwandlung echter Kampfsporttechniken verstand, wollte ich sie “richtig” nachmachen. Und so bekam zunächst ein kleiner Boxsack meine ersten, noch etwas unbeholfenen Versuche zu spüren. Wirklich mehr wurde daraus aber lange Zeit nicht, denn so etwas wie einen Karate-Dojo gab es in meinem kleinen Heimatort nicht.
Diese Kolumne erscheint im Rahmen unserer Themenwoche „Retro-Anime“, die vom 15. bis 21. Juli 2024 auf GamePro.de stattfindet. Weitere Artikel dazu findet ihr hier:
Der Blick über den Tellerrand
Erst als meine Eltern mich im Teenager-Alter gut beschützt wissen wollten und es zudem durch weitere Umstände möglich war, schickten sie mich in die nächste größere Stadt zum Judo.
Allerdings ist Judo ein Kampfsport, in dem weder gekickt noch geboxt wird, so wie ich es von Son Goku kannte – und worauf ich ihn wohl auch zu stark reduziert hatte. Entsprechend weniger begeistert war ich anfangs von den Wurf-, Boden-, Hebel- und Würgetechniken.
Irgendwann arrangierte ich mich aber auch damit, denn mit der Zeit und durch andere Animes wie Ranma ½ und Naruto erweiterte ich meinen eigenen Kampfsporthorizont. Ich wollte nicht nur Kickboxen, Karate oder Kung Fu können, sondern allumfassender lernen.
Auf ähnliche Weise lasse ich mich auch heute noch gerne von Shonen-Anime wie Jujutsu Kaisen, aber auch Filmen wie John Wick und Spielen wie Sifu inspirieren und motivieren. Nicht zuletzt deswegen habe ich mittlerweile viele Kampfsportarten und Kampfkünste ausprobiert, was mich immer auf ihre eigene Art weitergebracht hat.
Mehr als ‘nur’ ein Anime
Dragon Ball ist für mich daher nicht nur einer der ohnehin größten Animes, sondern auch der entscheidende Funke, der meine Leidenschaft zum Kampfsport entfacht hat. Son Goku gab den Anstoß für eine Entwicklung, die mich bis heute definiert, wenn nicht sogar bis zu einem gewissen Grad beschützt.
Natürlich macht mich all das nicht im Ansatz zu einer Kampfmaschine. Aber ohne Son Gokus Abenteuer aus Akira Toriyamas wäre es um mein Selbstbewusstsein, meine Fitness und die Fähigkeit, mich im Ernstfall verteidigen zu können, sicherlich etwas schlechter bestellt.
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