Ich hatte Dragon Age: The Veilguard nach dem ersten Trailer schon abgeschrieben, jetzt kann ich den Release aber kaum noch abwarten

Der Reveal-Trailer im Juni hatte Stephan so abgeschreckt, dass er sich erst vor kurzem wirklich mit Veilguard beschäftigt hat.

Fast hätte ich auf ein Wiedersehen mit Harding verzichtet, denn der Reveal-Trailer hatte mir jegliche Vorfreude verdorben. Fast hätte ich auf ein Wiedersehen mit Harding verzichtet, denn der Reveal-Trailer hatte mir jegliche Vorfreude verdorben.

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Gegen dieses Sprichwort hat Bioware  gerade hart zu kämpfen, denn mit dem Reveal-Trailer von Dragon Age: The Veilguard hat sich der Entwickler wirklich keinen Gefallen getan. Dank diesem hätte ich das Spiel, selbst als großer Dragon Age-Fan, fast komplett ignoriert.

Dabei zeigen alle späteren Trailer nicht nur, dass hier noch das Dragon Age drinsteckt, das ich liebe – sie versprechen mir auch Gameplay, das Veilguard zu meinem persönlichen Highlight des Jahres machen könnte.

Guardians of the Fortnite

Der Reveal-Trailer zu Dragon Age: The Veilguard hatte mich wirklich geschockt. Statt düsteren Verliesen, fiesen Dämonen und in Blut getränkte Charaktere erwartete mich ein Trailer, den ich eher von einem Samstagmorgen-Cartoon erwartet hätte. Grelle Farben und der leicht comichafte Stil erinnern mehr an Overwatch oder Fortnite, und die humoristische Vorstellung der Figuren hatte etwas von Guardians of the Galaxy bzw. Suicide Squad.

Der Reveal-Trailer von Dragon Age: The Veilguard Video starten 2:07 Der Reveal-Trailer von Dragon Age: The Veilguard

Das war schlicht das absolute Gegenteil von dem, was ich von einem Dragon Age-Trailer erwartet habe. Natürlich hatte die Serie auch schon immer ihre leichten, lustigen Seiten und war nie so komplett düster und trostlos, wie manche gerne behaupten, aber der Reveal ging für mich dann doch zu weit.

Nach dem Trailer ging ich einfach davon aus, dass Bioware nach zehn Jahren wohl eher eine jüngere Zielgruppe ansprechen will und schrieb Veilguard ab, noch bevor ich auch nur eine Gameplay-Szene gesehen hatte.

Warum nicht gleich so?

Erst vor kurzem habe ich mir dann auch die anderen Trailer und Gameplay-Videos angeschaut, nachdem mich ein Freund dazu überredet hatte. Und ich wurde positiv überrascht: Hier bekam ich dann genau das, was viel des Flairs von Dragon Age für mich ausmacht.

Nekropole Endlich dürfen wir die Nekropole der Mourn Watch besuchen.

Minrathous Hätten sie mir erst den Gameplay-Trailer mit Minrathous gezeigt, dann wäre ich sofort an Bord gewesen.

Die Elfengötter Elfen, die mit der dunklen Brut paktieren? Das ist mein Dragon Age!

Ein verregnetes, Dämonen-verseuchtes Minrathous, erste Bilder der großen Nekropole und finstere Dungeons voller dunkler Brut. Dazu wuchtige Kämpfe, in denen auch wieder ordentlich Blut spritzt. Außerdem wirken die Charaktere etwas ernster, was dem drohenden Weltuntergang durch böse Elfengötter angemessener erscheint. 

Zwar bin ich immer noch kein großer Freund des comicartigeren Grafikstils, insbesondere was die Charaktere angeht, aber zumindest war ich jetzt bereit, mich etwas mehr auf das Spiel einzulassen. 

Und was für ein Glück! Nachdem ich mich mit der Stimmung des Spiels versöhnt hatte, hat mich das gezeigte Gameplay nämlich aus den Socken gehauen.

Stephan Zielke
Stephan Zielke

Stephan ist seit Dragon Age: Origins großer Fan der Serie. Den ersten Teil hat er drei Mal beendet, den Nachfolger sogar noch mehr. Nur mit Inquisition steht er bis heute auf dem Kriegsfuß und hat sich etwas durch seinen zweiten Durchgang gequält.

Veilguard hat ihn nun dazu gebracht, alle Teile nochmal zu spielen, damit er pünktlich zum Release wieder richtig in der Story drin ist. Sogar Bücher und Comics werden nochmal ausgegraben für die volle Dragon Age Erfahrung.

Das Dragon Age meiner Träume

Am meisten holt mich das neue Action-Kampfsystem ab, denn der Taktik-Modus von Dragon Age wurde mit jedem Teil schlechter und könnte wohl kaum mit modernen Größen wie Baldur's Gate 3 oder Pathfinder: Wrath of the Righteous mithalten. Inquisition stach dabei besonders heraus, wie Kollege Kevin schon in seiner Kolumne dargestellt hat.

Bioware kann mittlerweile einfach Action ala Mass Effect besser und es ist kein Wunder, dass die UI der Gefährten in Veilguard stark an die hauseigene Space-Opera erinnert. Zudem passt ein Action-Kampfsystem viel besser zu den blutigen, intensiven Kämpfen von Dragon Age. Ich kann es zumindest kaum erwarten, mich mit Schwert und Schild in die Masse der dunklen Brut zu werfen, um ein paar Köpfe rollen zu lassen.

Ich bin froh nun Action-Kämpfe zu haben. Der Taktik-Modus war seit Teil 2 schon Murks. Ich bin froh nun Action-Kämpfe zu haben. Der Taktik-Modus war seit Teil 2 schon Murks.

Obendrauf geht das Spiel scheinbar auch meine größten Kritikpunkte an Inquisition an: Kleinere Areale statt MMO-artige Beschäftigungstherapie und eine komplexe Charakterentwicklung samt neuen Gegenständen, Runen, Skills und mehr, die mich jetzt schon begeistert. 

Es wurde Zeit für eine anständige Charakterentwicklung. Die war nämlich noch nie die Stärke der Serie. Es wurde Zeit für eine anständige Charakterentwicklung. Die war nämlich noch nie die Stärke der Serie.

Ich hätte fast mein mögliches GotY verpasst

Auch wenn Veilguard und ich ein paar Startschwierigkeiten miteinander hatten und mich der Stil noch immer nicht ganz überzeugt, macht mich das Gameplay mittlerweile mehr als nur neugierig. Das Spiel geht allem Anschein nach meine Kritikpunkte an Inquisition gnadenlos an und liefert mir wohl doch noch die Stimmung, die ich mir von der Reihe wünsche. Sie gehört schließlich zu einer der größten Stärken von Dragon Age – natürlich zusammen mit Story und Entscheidungsfreiheit, aber wie gelungen die sind, werden wir erst zu Release genau wissen.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich meine anfängliche Abneigung doch noch heruntergeschluckt und Dragon Age: The Veilguard noch einmal eine Chance gegeben habe.

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