Verschwörungstheoretiker aufgepasst: Patrick Klepek hat auf der englischsprachigen Website Kotaku einen interessanten Artikel zu Doom veröffentlicht. Laut seiner Theorie könnten alle Doom-Spiele - selbst das neue Doom von id Software - zusammenhängen. Wir haben uns die Theorie einmal näher angeschaut. Wer Angst vor Spoilern für irgendwelche Doom-Spiele hat, sollte jetzt allerdings nicht weiterlesen.
Das neue Doom wirkt auf den ersten Blick wie ein typischen Reboot: Wir landen wieder auf dem Mars und müssen Dämonen aus der Hölle die Lebenslichter auspusten. Allerdings gibt es einige Hinweise im Spiel, die darauf hindeuten könnten, dass wir Doom nicht noch einmal erleben, sondern wieder. Der Theorie zufolge spielen wir in jedem Doom nämlich mit dem »Doom Slayer« immer dieselbe Person, die sich jedes Mal aufs Neue den Schrecken der Hölle stellt.
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Hinweise im neuen Doom
Während wir in früheren Doom-Spielen ein Marine waren, der zum Mars geschickt wurde, um die Fehler der fiktiven Union Aerospace Corporation auszubügeln, beginnen wir das Spiel diesmal gefesselt an eine Art Sarkophag. Der wird sogar von einigen Gestalten angebetet und ist offenbar der Einzige seiner Art - so stellt die zukünftige Antagonistin Olivia Pierce fest, dass man ihn unbedingt erhalten müsse.
Im selben Raum finden wir außerdem die bekannte grüne Rüstung, die offenbar ebenfalls durch ein besonderes Behältnis geschützt wurde. Hier setzt Klepek mit seiner Theorie an: Laut der Beschreibungen verschiedener Collectibles im Spiel sollen Spieler und Rüstung hier so bei einer UAC-Expedition gefunden worden sein.
Aber die Beschreibungen gehen noch weiter, so wird auf ein anderes Zeitalter mit dem Titel »die erste Schlacht« verwiesen, bei der ein Einziger gegen die Dämonen gekämpft haben soll. Dieser sogenannte »Doom Slayer« dürfte mit ziemlicher Sicherheit der Spieler selbst sein, der sich schon damals seinen Weg durch die Mars-Dämonen geschnetzelt hat. Am Ende des ersten Dooms stellt sich allerdings heraus, dass alles umsonst war und die Hölle nun auch auf Erden wütet: Das Setting für Doom 2: Hell on Earth ist geboren.
Doom 2
Auch darauf scheint sich im neuen Doom ein Verweis zu finden. So soll der Spieler »in der Glut von Armageddon gebrannt worden sein« - höchstwahrscheinlich ein Seitenhieb auf Doom 2, wenn man bedenkt, dass Armageddon normalerweise auf den Weltuntergang hinweist. Der Doom Slayer soll sich anschließend dafür entschieden haben, die Hölle zu betreten und alles dort auszulöschen, was so ziemlich der Handlung von Doom 2 entspricht.
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Allerdings passt hier das Ende von Doom 2 nicht ganz ins Bild. Wären wir immer derselbe Doom Slayer, macht es keinen Sinn, dass es am Ende des Spiels heißt, dass wir uns gewissermaßen zur Ruhe setzen und helfen, die Erde nach ihren Höllen-Kurztrip wieder aufzubauen. Es sei denn natürlich, dieser Frieden war nicht von Dauer.
Ein Nachfolger für Doom 64?
Ein weiterer Hinweis auf die Theorie soll sich allerdings in Doom 64 finden. Hierbei handelt es sich nicht um einen einfachen Port von Midway Games, sondern ein völlig neues Doom, das nach den Ereignissen von Doom 2 einsetzt. Hier tritt genau das ein: Die Erde ist zwar wieder auf Vordermann gebracht, auf dem Mars lungern aber immer noch haufenweise Dämonen herum. Nachdem das Militär nichts gegen die Biester ausrichten kann, muss also der Spieler erneut ran. Interessant für die Zukunft des Spielers ist dabei vor allem der Endsatz des Spiels:
"»Blut strömt aus deinen Augen, während du ihnen trotzt. Als einziger Marine, der das Gemetzel ertragen konnte, entscheidest du dich, in der Hölle zu bleiben und sicherzustellen, dass sich nie mehr ein Dämon erheben kann. Das Ende.«"
Nicht, wenn es nach der Kotaku-Theorie geht. So könnte das neue Doom genau hier ansetzen. Das Spiel von id Software spricht in einem Kodex-Eintrag davon, dass der Doom Slayer keinen Frieden finden konnte und damit begann alles Leben in der Hölle auszulöschen. Spielen wir im neuen Doom also den Doom Slayer auf seinem eiskalten Rachefeldzug für die Ereignisse von Doom 2?
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Zurück in die Hölle
Die möglichen Verweise auf Doom 2 reißen zumindest nicht ab, so kann man beispielsweise auch die Leiche des finalen Bosses Icon of Sin im Spiel finden. Auch auf unsere Ausgangssituation im Sarkophag gibt es offenbar eine Antwort: So sollen Priester dem Wüten des Doom Slayers eigentlich ein Ende gesetzt haben, indem sie ihn unter einem Tempel begruben und in einen verfluchten Sarkophag gesperrt haben.
"»Das Zeichen des Doom Slayers wurde über die Krypta eingebrannt, als eine Warnung an die gesamte Hölle, dass der Schrecken darin niemals freigelassen werden darf. Dort liegt er immer noch ruhig in seinem stillen Leiden.«"
Womöglich bis zu den Ereignissen des neuen Dooms. Alternativ könnte es sich aber auch um einen Soldaten handeln, der vor Urzeiten in der Hölle gekämpft hat. Dafür würde zumindest sprechen, dass seine Rüstung ähnliche Kräfte wie die der später im Spiel eingeführten Night Sentinels hat, obgleich sie deutlich anders aussieht.
Doom 3
Auch wie Doom 3 ins Bild passen könnte, reißt Klepek kurz an. So könnten die Relikte einer antiken Zivilisation, die die UAC dort findet auf ein weiteres Doom-Event in der Vergangenheit verweisen, bei denen wieder ein einziger Held die Menschen zum Sieg geführt haben soll. Zumindest der Soul Cube aus Doom 3 lässt sich als Easter Egg im neuen Doom finden.
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Der Theorie nach wäre unser Marine also seit sehr langer Zeit damit beschäftigt, immer wieder denselben Kampf zu kämpfen. Ob es sich dabei nun wirklich immer um die gleiche Person handelt oder nur um Verweise auf Ereignisse im selben Universum, wird in den Spielen nicht wirklich klar, allerdings wäre es auf jeden Fall eine interessante Verknüpfung. Der Antagonist im neuen Doom bezeichnet den Spieler zumindest als »den Einzigen aus Fleisch und Blut, der inzwischen Dimensionen wandeln kann, unserer Welt und ihrer«. Vielleicht ist das also wortwörtlich zu verstehen.
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