Polo schlägt Golf
Die über lizenzierten 50 Rennwagen aus verschiedensten Epochen des Offroadsports sollen sich in ihrem Handling spürbar unterscheiden. Auf dem Preview-Event verdeutlichte das eine kleine Zeitreise durch VWs Rallye-Historie. Zuerst flitzten wir mit der Rallyeversion eines Golf II GTI über enge Kieswege in Neuseeland. Dank Frontantrieb und einer überschaubaren Pferdeherde unter der Haube zeigte sich die Rennsemmel abseits des Frontriebler-typischen Untersteuerns noch vergleichsweise handzahm.
Fürs Rallyecross-Event stiegen wir in Petter Solbergs Polo R 2018. Kurz die Eckdaten: Allradantrieb, 570 PS, 1.300 kg Gewicht, von 0 auf 100 in 1,9 Sekunden. Dass es von 100 auf 0 noch schneller geht, konnten wir feststellen, als wir in der ersten Kurve gegen die Leitplanke klatschten.Was für ein Monster!
Schön schrott
Und als wäre es nicht genug Arbeit, dieses Untier in Pologestalt überhaupt auf dem engen Kurs zu halten, auf dem der Untergrund auch noch fröhlich zwischen Asphalt und Sand hin und her wechselt, machen uns im Rallyecross ja auch noch fünf Kontrahenten das Leben schwer. Die KI geht dabei für unser Empfinden etwas zu rabiat zur Sache. Klar, in diesem Sport gehört Blechkontakt einfach dazu, in der Preview-Version wurden wir jedoch regelmäßig förmlich von der Strecke geschossen - wenn wir das nicht schon selbst erledigt hatten.
Immerhin eine Möglichkeit, das erneut großartige Schadensmodell zu bewundern. Dirt Rally 2.0 gibt sich nicht mit ein paar Beulen und Kratzern zufrieden, sondern zeigt uns mit splitternden Scheiben und Türen, die sich auf halbem Weg durch eine Etappe verabschieden, sehr deutlich, wenn wir Mist gebaut haben.
Darüber hinaus wurde das Rennspiel sichtbar aufgehübscht, ein Forza Horizon 4 fährt grafisch aber immer noch in einer anderen Liga. Besonders bei den Lichteffekten hat Codemasters aber augenscheinlich Hand angelegt. Lensflare-Effekte und eine blendend helle Sonne sind schön anzuschauen, wenn auch nicht gerade hilfreich bei der Jagd nach einer Bestzeit.
Deutschland kostet extra
Über den Look der verschiedenen Strecken können wir nach nur zwei Kursen noch nicht allzu viel sagen, die sechs Locations Argentinien, Neuseeland, Australien, Polen, Spanien und die USA bieten aber auf jeden Fall genug Potenzial für optische Abwechslung. Hinzu kommen acht lizenzierte Rallyecross-Strecken.
Nicht nur Fans dürfte allerdings auffallen, dass in der Liste so manches prominente Rallye-Land fehlt. Wo sind Deutschland, Finnland, Großbritannien oder die traditionsreiche Rallye Monte Carlo, die es doch im ersten Teil noch gab?
Eine Frage, die wir direkt dem Dirt-Chefdesigner Ross Gowing gestellt haben. Die ernüchternde Antwort: "In den ersten sechs Monaten nach dem Launch werden wir einige dieser Fan-Lieblinge zurückbringen." Heißt also, wer auf diesen Strecken fahren will, muss wohl nochmal in die Tasche greifen und den Season Pass oder die einzelnen Erweiterungen kaufen.
Das schmerzt. Auf der Piste ist der Ärger allerdings schnell wieder verflogen, denn hier macht Dirt 2.0 so gut wie alles richtig. Schön wär's, wenn auch die Karriere da mithält und mehr bietet als eine Aneinanderreihung verschiedener Rennen. Vielleicht kann man ja beim hauseigenen Rennspiel-Konkurrenten F1 2018 spicken. Bislang haben wir von der Karriere aber ebenso wenig gesehen wie vom Multiplayer.
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