Das Spielejahr 2024 neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Wir nutzen den Moment, um ein Fazit zu ziehen. Während das laufende Jahr ein paar echte Highlights im Angebot hatte, gab es leider auch ein paar Enttäuschungen. Das betrifft nicht nur Spiele an sich, sondern auch Entwicklungen drumherum. Wir stellen euch unsere Lowlights des Gaming-Jahres vor.
Weitere Massenentlassungen
Große Entlassungswellen begleiten und treffen die Branche schon seit Jahren. Schätzungen zufolge haben seit Anfang 2022 mehr als 20.000 Mitarbeiter*innen aus der Spieleindustrie ihren Job verloren und auch 2024 ging der Trend bedauerlicherweise so weiter.
Microsoft, Sony, Square Enix und Co. vermeldeten auch in diesem Jahr immer wieder, dass Teams verkleinert und in der Folge Beschäftigte entlassen wurden.
Die Schließung von Arkane Austin
Während einige der eben genannten Entlassungen eher einzelne Personen betrafen, wurden auch 2024 wieder einige Studios komplett geschlossen. Neben Tango Gameworks, die unter anderem The Evil Within, Ghostwire: Tokyo und Hi-Fi Rush entwickelten, traf es auch Arkane Austin. Dort waren große Teile des allerersten Dishonored sowie der ebenfalls sehr gute Shooter Prey entstanden. Das Redfall-Fiasko Anfang 2023 wog am Ende aber wohl doch zu schwer und Microsoft zog dem Studio den Stecker.
"Early Access" durch überteuerte Editionen wird zum Standard
Gaming-Publisher haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder neue Methoden einfallen lassen, um möglichst viel Geld mit ihren Spielen zu verdienen. Nach Mikrotransaktionen, Loot Boxen und Battle-Passes sind es jetzt sogenannte "Early-Access"-Phasen, die ihren Weg in den Mainstream gefunden haben. Mit dem klassischen Early Access, bei dem Spieler*innen unfertige Spiele schon vorab spielen und dadurch sowohl mitfinanzieren als auch mitgestalten können, hat das allerdings wenig zu tun.
Stattdessen dürfen alle, die bereit sind, mehr als die 70 oder 80 Euro, die AAA-Spiele sowieso schon kosten, auf den Tisch zu legen, ein paar Tage früher starten als alle anderen. In Zeiten von YouTube, Reddit und Co. entsteht so natürlich schnell FOMO (Fear of Missing Out) und man ist dann doch bereit, die paar Euro mehr auszugeben. Ein Trend, der sich in diesem Jahr so ziemlich als Standard etabliert hat.
Dragon's Dogma 2 DLC-Politik zum Release
Eigentlich gehört das Action-RPG Dragon's Dogma 2 zu unseren Highlights des Jahres. Mit der DLC-Politik zum Release hat sich Capcom aber selbst unnötig ein Bein gestellt.
Wie auch schon in den Resident Evil-Remakes oder Devil May Cry lassen sich nämlich Items und Gegenstände, die es so auch im Spiel zu finden gibt, gegen einen kleinen Betrag kaufen. Das ist ziemlich unnötig und gibt euch auch keine relevanten spielerischen Vorteile, ärgerlich ist es aber trotzdem. Besonders, weil Capcom vorher nicht klar kommuniziert hat, welche Mikrotransaktionen im Spiel sein werden.
Suicide Squad: Kill the Justice League
Und damit sind wir auch schon bei der ersten richtigen Spiele-Enttäuschung angekommen. Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob der vermurkste Release von Suicide Squad: Kill the Justice League überhaupt noch als Enttäuschung durchgeht, immerhin hatten die allermeisten nach den Verschiebungen und dem gezeigten Material eh kaum noch Erwartungen an den Loot-Shooter.
In Anbetracht der Tatsache, dass Entwickler Rocksteady zuvor die herausragend guten Batman Arkham-Spiele gemacht hat, tut es aber immer noch weh, was aus dem Universum letztlich geworden ist. Ein knappes halbes Jahr nach dem Release hat Amazon den Shooter sogar an alle Prime-Mitglieder verschenkt. Geholfen hat es allerdings nichts. Seit März gab es keine Woche mehr, in der auf Steam mehr als 1000 Spieler*innen gleichzeitig online waren und mittlerweile wissen wir, dass der Support nach der aktuellen Season endet.
Concord
Dass es aber noch viel schlimmer geht, hat Sony im August mit dem Release von Concord bewiesen. Der bunte Hero-Shooter schaffte es schon vorher kaum, nennenswert an Fahrt aufzunehmen und ging dann zum Launch komplett unter.
Die Verkaufszahlen waren offenbar so schlecht, dass Sony das Spiel nach nur zwei Wochen komplett einstampfte und allen Käufer*innen das Geld erstattete. Ein gigantischer Flop, der wohl noch auf Jahre als Beispiel für schlechtes Marketing und uninspiriertes Game Design herhalten dürfte. Also, falls sich dann noch jemand daran erinnert.
XDefiant
Apropos erinnern: Erinnert ihr euch noch an den "CoD-Killer" XDefiant? Der ist im Mai mit einem großen Knall gestartet. Nur zwei Stunden nach dem Launch waren 1 Millionen Spieler*innen erreicht. Die Zahl stieg innerhalb eines Monats auf satte 11 Millionen. Mittlerweile sieht es allerdings ganz anders aus und Ubisoft hat dem Spiel den Stecker gezogen:
Preis der PS5 Pro
Schon lange vor der Ankündigung war die PS5 Pro im Grunde ein offenes Geheimnis. Specs und Design waren geleaked, nur den Preis hatte Sony bis zum Ende unter Verschluss gehalten.
Und der traf dafür gleich doppelt. Knapp 800 Euro kostet die Konsole, allerdings ohne Standfuß und Laufwerk. Wer das Komplettpaket will, landet am Ende bei über 900 Euro – vorausgesetzt das Zubehör ist überhaupt verfügbar und nicht wie zuletzt vergriffen. Und das kurz nachdem Astro Bot eindrucksvoll gezeigt hat, welche fantastischen Spiele mit der Standard-PS5 möglich sind.
Was waren für euch die größten Enttäuschungen des bisherigen Jahres? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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