Ratgeber: Was man beim Kauf eines 4K-TVs wissen muss
Auf der letzten Seite unserer Kaufberatung erklären wir euch die wichtigsten Begriffe und verraten euch, worauf ihr als Gamer beim Kauf eines 4K-TVs achten solltet. Diese häufig gestellten Fragen beantworten wir:
- Was bringt 4K beim Spielen?
- PS5 & Xbox Series: Was bringt HDMI 2.1?
- Was sind HDR und Dolby Vision?
- Was ist der Unterschied zwischen LED, OLED und QLED?
- Was ist Input Lag?
- Welche Anschlüsse brauche ich?
- 50 oder 100 Hz?
- Was bedeuten VRR und FreeSync?
- Welche Marken sollte man kaufen?
- Welche Größe ist die richtige?
Was bringt 4K beim Spielen?
Fernseher mit einer Auflösung von 3.840x2.160 Bildpunkten werden unter dem Begriff UHD-TV bzw. 4K-TV zusammengefasst. Es dauerte ein wenig, bis sich 4K/UHD auf dem Markt tatsächlich durchsetzen konnte. Lange Zeit galt die Full-HD-Auflösung (1.920x1.080 Pixel) insbesondere zum Spielen als ausreichend, da PS4 und Xbox One die Spiele sowieso nur in Full HD berechnen konnten.
Das änderte sich mit der Xbox One X und der PS4 Pro. Die Xbox One X schafft die Berechnung von Bildern in nativem 4K, sofern die Spiele diese Auflösung überhaupt anbieten. Spiele, die nur 1.080p bieten, können hochskaliert werden. Die PS4 Pro muss die Bilder in der Regel hochrechnen. Welche native Auflösung dabei verwendet wird, hängt vom Spiel ab. Zum Teil wird auf ein Upscaling auf volles 4K verzichtet und man bekommt stattdessen eine Auflösung von beispielsweise 1.440p, was noch immer eine deutliche Verbesserung gegenüber Full-HD-Auflösung (.1080p) darstellt.
Die Xbox One S und die PS4 Slim profitieren zwar nicht direkt von der 4K-Auflösung, allerdings bieten die meisten modernen UHD-Fernseher ein weiteres Kaufargument, das auch den schwächeren Konsolen nützt: HDR oder High Dynamic Range (siehe unten).
Die PS5 und die Xbox Series X unterstützen nicht nur natives 4K-Auflösung, sondern zugleich auch bis zu 120 fps. Bei Xbox One X und PS4 Pro war noch unabhängig von der Auflösung bei maximal 60 fps Schluss. Mehr als 60 Bilder pro Sekunde in 4K können aber nur wiedergegeben werden, wenn der Fernseher neben einem 120-Hz-Display auch einen HDMI-2.1-Anschluss besitzt (siehe unten).
Die Xbox Series S ist auf das Spielen mit 1.440p ausgelegt. Fernseher haben aber in der Regel entweder nur 1.080p oder mindestens 4K (2.160p). Wenn ihr also die vollen 1.440p erleben wollt, braucht ihr einen 4K-Fernseher, der 1.440p unterstützt. Außerdem sollen bis zu 120 fps mit der Series S möglich sein. Dazu braucht ihr natürlich einen Fernseher mit 120-Hz-Display. HDMI 2.1 muss der Fernseher für die Xbox Series S aber nicht unbedingt haben (siehe unten).
PS5 & Xbox Series: Was bringt HDMI 2.1?
HDMI 2.1 verfügt über eine Bandbreite von 48 Gbit/s im Vergleich zu 18 Gbit/s bei HDMI 2.0b. Das ermöglicht prinzipiell die Wiedergabe von 8K-Inhalten mit 60 fps oder von 4K-Inhalten mit bis zu 120 fps. Bei Fernsehern mit HDMI 2.0 sind nur 60 fps bei 4K möglich. Während Gaming mit 8K-Auflösung aktuell noch eher unrealistisch klingt, erscheint es durchaus möglich, dass mit der PS5 und der Xbox Series X zumindest weniger aufwendige Titel mehr als 60 fps bei 4K erreichen können.
Häufig werden zudem folgende Features in Verbindung mit HDMI 2.1 gebracht:
- Variable Refresh Rate (VRR): Mit VRR kann der Fernseher sich an die Framerate der Konsole anpassen. Das verhindert beim Spielen Screen Tearing und verringert den Input Lag.
- Auto Low Latency Mode (ALLM): ALLM ermöglicht es der Konsole, den Fernseher automatisch in den Modus mit der geringsten Latenz zu versetzen und so für niedrigen Input Lag zu sorgen.
- Enhanced Audio Return Chanel (eARC): eARC ermöglicht es dem Fernseher, Ton mit hoher Bandbreite an externe Soundsysteme zu übertragen. So können Formate wie Dolby Atmos und DTS:X unkomprimiert wiedergegeben werden, was vor allem für aufwendige Surround-Sound-Anlagen von Bedeutung ist.
Diese drei Features sind prinzipiell aber auch ohne echtes HDMI 2.1 möglich und sollten daher nicht als Beweis dafür verstanden werden, dass der betreffende Fernseher tatsächlich einen Anschluss mit der vollen Bandbreite von 48 Gbit/s besitzt.
Übrigens: Falls ihr euch für die Xbox Series S entscheidet, braucht ihr kein HDMI 2.1. Die Konsole ist aufs Spielen bei 1440p bei bis zu 120 fps ausgelegt, was auch mit HDMI 2.0b, das inzwischen Standard ist, prinzipiell möglich ist. Tatsächlich verfügt die Xbox Series S zwar über einen HDMI-2.1-Anschluss, das mitgelieferte Kabel wird dessen Bandbreite aber gar nicht ausnutzen können. Microsoft rechnet also offensichtlich nicht damit, dass HDMI 2.1 für die Series S eine große Rolle spielen wird.
Für den Fall, dass sich mit der Series S bei manchen Spielen die Auflösung auf 4K hochskalieren lässt (wie es schon bei der PS4 Pro möglich war), müsste es für mehr als 60 fps aber doch wieder HDMI 2.1 sein. Hierfür müsste man dann ein neues, besseres Kabel kaufen.
Welche Fernseher den neuen Anschluss besitzen, ist manchmal nicht leicht zu erkennen, da viele Hersteller mit HDMI-2.1-Features werben (z.B. VRR, ALLM oder eARC), obwohl die Fernseher kein vollwertiges HDMI 2.1 haben. Hier gilt es, sich genau zu informieren. Verspricht der Hersteller 120 fps bei 4K, kann man davon ausgehen, dass es sich wenigstens um annähernd volles HDMI 2.1 von ca. 40 Gbit/s oder besser handelt. Eine Übersicht über einige der wichtigsten Modelle haben wir euch hier zusammengestellt:
Was sind HDR und Dolby Vision?
Als High Dynamic Range wird die Fähigkeit des Fernsehers bezeichnet, Bilder mit besonders hohen Kontrasten darstellen zu können. Was zunächst wenig spektakulär klingt, kann vor allem bei Games für eine deutlich aufgewertete Grafik sorgen - und das auch mit Playstation 4 Slim und Xbox One S, da HDR kaum Leistung kostet. Wie gut HDR tatsächlich aussieht, hängt allerdings stark von der Helligkeit und den Schwarzwerten des TVs und auch von der Umsetzung im jeweiligen Spiel ab.
PS4 und Xbox One unterstützen beide HDR, die PS4 allerdings nur die qualitativ geringere Ausbaustufe HDR10. Xbox One S und Xbox One X unterstützen seit einem Update im Jahr 2018 sogar Dolby Vision, das bislang aber nur in wenigen Spielen zum Einsatz kommt. Die PS5 unterstützt nach derzeitigem Stand ebenfalls nur HDR10 unterstützen, bei der Xbox Series X und S soll zusätzlich in einem Update in 2021 noch Dolby-Vision-Unterstützung nachgeliefert werden. Eine Unterstützung von HDR10+ wurde bislang noch für keine der neuen Konsolen zugesichert.
- HDR bzw. HDR10 - HDR steht für High Dynamic Range und ist ein Hochkontrastmodus für zusätzliche Helligkeitsabstufungen. Wird HDR unterstützt, bedeutet das aber noch nicht automatisch ein beeindruckendes Bild. Es kommt auf die maximale Helligkeit an, weshalb nicht jeder HDR-Fernseher auch gut für HDR geeignet ist (siehe unseren Hinweis unten).
- 10 Bit - Lange Zeit unterschieden viele Fernseher nur maximal 256 Helligkeitsstufen (8 Bit), in Abgrenzung zu HDR spricht man hier von LDR (Low Dynamic Range). Eine HDR-Wiedergabe erfordert 10 Bit und damit 1024 Helligkeitsstufen. Diesen HDR-Modus unterstützen inzwischen nicht nur viele Fernseher, sondern auch Konsolen wie PS4 und Xbox One und natürlich auch die PS5 und die Xbox Series X/S.
- Dolby Vision - Dolby Vision unterstützt Helligkeitsabstufungen in 12 Bit, also mit 4096 Abstufungen. Der HDR-Effekt fällt so im Idealfall viel stärker auf. Außerdem erfolgt bei Dolby Vision eine dynamische Anpassung an die Szene, der Fernseher kann also bei jedem neuen Bild auf veränderte Lichtverhältnisse reagieren. Nur die Xbox One unterstützt derzeit Dolby Vision.
- Dolby Vision IQ - Das 2020 erschienene Dolby Vision IQ ist eine Weiterentwicklung von Dolby Vision. Es ermöglicht, über Sensoren die Helligkeit des Raums zu messen und die Helligkeit des Bildschirms daran anzupassen.
- HDR10+ - Dolby Vision ist aufgrund von Lizenzgebühren sehr teuer. Als günstige Alternative wurde unter anderem von Samsung und Panasonic das lizenzfreie HDR10+ entwickelt. Es verwendet einige ähnliche Techniken wie Dolby Vision und stellt im Vergleich zu gewöhnlichem HDR10 tatsächlich eine deutliche Verbesserung dar, kommt aber nicht ganz an Dolby Vision heran.
- Ultra HD Premium - Manche Fernseher tragen das Ultra HD-Premium-Logo. Sie müssen einige Kriterien für eine hochwertige HDR-Wiedergabe erfüllen: Neben der UHD-Auflösung 3.840x2.160 Pixel und einer Farbtiefe von 10 Bit muss der BT.2020-Farbraum (mit hoher Farbtiefe) unterstützt werden. Auch die erreichte Helligkeit und der Schwarzwert sind strengen Regeln unterworfen. Wer einen wirklich gut geeigneten HDR-Fernseher will, sollte also auf dieses Siegel achten.
Wichtiger Hinweis: Aktuelle Low-Budget-UHD-Fernseher unterstützen zwar zumeist offiziell HDR oder HDR10+, manchmal sogar Dolby Vision. Sie verfügen aber nicht über die nötigen Eigenschaften, um diese Techniken auch richtig ausnutzen zu können. Insbesondere die Spitzenhelligkeit ist oft zu niedrig. Wo aber kaum Helligkeit vorhanden ist, bringt es logischerweise auch nichts, diese abzustufen. Wenn ihr wirklich von HDR profitieren wollt, braucht ihr deshalb mindestens einen 4K-Fernseher der Mittelklasse.
Was ist der Unterschied zwischen LED, OLED und QLED?
LED-TVs sind Fernseher mit gewöhnlichen LCD-Bildschirmen und einer LED-Hintergrundbeleuchtung. Weil LCD-Bildschirme diese Hintergrundbeleuchtung zwingend benötigen, sind diese Fernseher schlecht in der Darstellung dunkler Bilder. Zur Darstellung eines schwarzen Bildschirms wird lediglich ein schwarzer Filter über die Beleuchtung gelegt, durch den aber noch immer Licht durchdringt, quasi wie bei einem Lampenschirm.
OLED-TVs sind aufwändiger in der Herstellung und daher teuer, verfügen dafür aber über eine deutlich höhere Bildqualität. Sie benötigen keine Hintergrundbeleuchtung und können daher ein wirklich dunkles Schwarz wiedergeben. Zwar bieten viele LCD-Fernseher eine höhere Helligkeit, HDR funktioniert aber aufgrund des guten Schwarzwertes mit OLED üblicherweise am besten.
Dazu kommt ein niedriger Input-Lag dank der sehr guten Reaktionszeiten der OLEDs. Ghosting, das Nachstrahlen der Hintergrundbeleuchtung bei schnellen Bewegungen, kommt bei OLEDs aus diesem Grunde so gut wie nicht vor. Gleiches gilt für das gefürchtete Backlight-Bleeding, bei dem die Flüssigkristalle Licht an Stellen durchlassen, wo es nicht erwünscht ist, also in dunklen Szenen in Filmen oder Spielen.
Dafür besteht eine geringe Gefahr des Burn Ins. Helle Bildelemente, die immer an derselben Stelle stehen (etwa Logos von TV-Sendern oder UI-Elemente in Spielen), könnten sich theoretisch ins Panel einbrennen. Bei einem Test der Seite rtings.com war dies allerdings erst nach etwa 5.000 Stunden mit demselben Content der Fall. Außerdem gibt es bei aktuellen OLEDs Schutzmechanismen. Sie verschieben beispielsweise im Notfall das Bild um einige Pixel und ändern damit die Position heller Elemente oder erkennen Logos automatisch und reduzieren ihre Helligkeit. Außerdem können sich heutige OLED TVs im Stand By bis zu einem gewissen Grad regenerieren.
QLED-TVs sind klassische LCD-Fernseher, deren Panel mit einer Schicht aus Nanopartikeln versehen wurde, die für eine bessere Farbwiedergabe sorgt. Mit der OLED-Technik haben die QLED-TVs trotz des ähnlichen Namens nichts gemein. Die OLED-Technik hat einen deutlich größeren positiven Effekt auf die Bildqualität. Übrigens: Die NanoCell-Technik von LG und die Triluminos-Technik von Sony unterscheiden sind der QLED-Technik sehr ähnlich und wurden nur nicht so geschickt vermarktet. Aktuelle 4K-TVs von Sony verfügen generell über das Triluminos-Feature.
Seit 2022 gibt es auch Fernseher die QLED und OLED verbinden und damit die Vorteile beider Techniken bieten. Allerdings wurde inzwischen festgestellt, dass diese Fernseher wieder anfälliger für Burn In sind, während das Problem bei gewöhnlichen OLED-TVs als weitgehend gelöst ist. Auch hier ist allerdings über Monate hinweg täglich intensive Nutzung mit hellen Bildteilen nötig, bis sich ein Effekt zeigt.
Was ist Input Lag?
Der Input-Lag vieler Fernseher ist im Auslieferungszustand nur selten auf die Anforderungen von Konsolen-Gamern ausgelegt. Bildverbesserungsfunktionen des jeweiligen Fernsehers sorgen zwar beim TV-Bild für mitunter hübschere Bilder, sie verzögern aber auch die Wiedergabe des Konsolenbildes und verursachen damit teils eine spürbare Verzögerungen auf Controller-Eingaben (genannt: »Input Lag«).
Gaming-Modus: Vor allem bei schnellen Shootern oder Rennspielen kommt es aber auf Millisekunden an, die sich durch Abschalten dieser Parameter einsparen lassen. Die aktuelle TV-Generation bringt deshalb in der Regel einen voreingestellten Gaming-Modus mit, bei dem der Input-Lag möglichst niedrig liegt. Bei diesem werde viele der Bildverbesserungssysteme schlicht abgestellt. Im Idealfall kann man selbst nachjustieren und je nach Bedarf Funktionen an- oder abschalten.
Bis 40 ms ausreichend: Als sehr gut haben wir in unserem Vergleich Input Lags zwischen 10 und 20 ms bei 60 Hz eingestuft. Bei 120 Hz oder mit VRR (siehe unten) sind auch weniger als 10 ms möglich. Input Lags zwischen 20 und 30 ms gelten als gut bis zufriedenstellend. Selbst ein Input Lag von 30 bis 40 ms ist für Gamer noch in einem akzeptablen Bereich. Was darüber liegt, kann zumindest in Singleplayerspielen noch zumutbar sein. Trotzdem kann man heutzutage mehr erwarten.
Sehr subjektiv: Wie sehr sich die Unterschiede beim Input Lag auswirken, ist sehr subjektiv. Manchen Spielern fallen selbst Input Lags von 100 ms noch kaum auf. Generell gilt: Wer sowieso nur Singleplayer-Spiele zockt, kann einen höheren Input Lag leichter in Kauf nehmen. Bei sehr schnellen Multiplayerspielen können ein paar Hundertstelsekunden aber schon einen großen Unterschied machen.
Reaktionszeit: Den Input Lag dürft ihr übrigens nicht mit der Reaktionszeit der TVs verwechseln! Die Reaktionszeit ist die Zeit, die ein Bildpunkt braucht, um seinen Zustand zu wechseln. Sie wird entweder in Schwarz-Weiß-Zeit (black white time, kurz BWT) oder Grau-zu-Grau-Zeit (grey to grey, GTG) gemessen und liegt oft bei wenigen Millisekunden. Auch wenn eine schnelle Reaktionszeit natürlich gerade beim Spielen gut ist, bedeutet sie keineswegs, dass der Fernseher auch schnell auf eure Eingaben reagiert.
50 oder 100 Hz?
Auch 50-Hz-Fernseher schaffen 60 fps: Bei der Frage, ob fürs Gaming ein 50-Hz-Display ausreichend ist, muss zunächst mit einem häufigen Missverständnis aufgeräumt werden: Wenn die Bildrate eines Fernsehers mit 50 Hz angegeben wird, bedeutet dies nicht, dass er nur 50 Bilder pro Sekunde wiedergeben kann. Die Angaben "50 Hz" bzw. "100 Hz" beziehen sich auf die Stromnetzfrequenz, die hierzulande 50 Hz, in Nordamerika und Japan jedoch 60 Hz beträgt. Die Fernseher beherrschen aber beide Frequenzen und schalten je nach Bedarf um. Vereinzelt wird die Bildwiederholrate deshalb auch mit "50/60 Hz" oder mit "100/120 Hz" angegeben.
Besser fürs Auge: Je größer die Bildwiederholfrequenz, desto flüssiger können schnelle Bewegungen dargestellt werden. Man könnte glauben, dass ein 50/60-Hz-Fernseher zum Spielen mit PS4 und Xbox One völlig ausreicht, da die Konsolen sowieso maximal 60 Bilder pro Sekunde liefern können. Das stimmt aber nur eingeschränkt. Tatsächlich wirkt eine schnelle Abfolge der Bilder für das menschliche Auge stets flüssiger, selbst dann noch, wenn sich das Bild gar nicht verändert. Playstation 5 sowie Xbox Series X und S unterstützen bis zu 120 fps. Spätestens für die neuen Konsolen lohnt also der Kauf eines 120-Hz-TVs.
Zwischenbildberechnung: Dank der sogenannten Zwischenbildberechnung, auch Motion-Interpolation genannt, sind 100-Hz-Fernseher übrigens gar nicht darauf angewiesen, dass die Quelle ihnen Material in 100 Hz liefert. Bei 50-Hz-Input können sie ganz einfach aus aufeinanderfolgenden Bildern ein Zwischenbild berechnen und einfügen. Das heißt, der Fernseher verdoppelt die Anzahl der Bilder, in dem er aus dem vorhandenen Material neue Bilder herstellt. Dieser Prozess ist allerdings sehr aufwendig und erhöht dadurch den Input Lag, weshalb er im Gaming-Modus meist ausgeschaltet ist.
Konsole und Fernseher laufen nicht synchron: Außerdem ist zu bedenken, dass die Bildrate des Fernsehers nicht mit der Framerate der Konsole synchronisiert ist (es sei denn, es wird das unten erklärte VRR bzw. FreeSync verwendet). Das heißt, der Fernseher stellt seine 60 Bilder pro Sekunde im gleichen Abstand zueinander dar. Liefert die Konsole nun unmittelbar nach dem Fernseher ein neues Bild, dauert es bei 60 Hz bis zu 16,7 ms, bis der Fernseher dieses anzeigt. Bei einem 120-Hz-Display fällt die Verzögerung natürlich maximal halb so groß aus.
Sehr subjektiv: Wie sehr solche kleinen Unterschiede sich auf das Spielerlebnis auswirken, hängt ähnlich wie beim Input Lag sehr vom subjektiven Empfinden ab. Manche Spieler merken den Unterschied kaum, andere reagieren sehr empfindlich auf kleinste Verzögerungen und nicht ganz flüssige Bewegungen. Dass es aber einen Unterschied gibt, ist nicht zu leugnen.
Was bedeuten VRR und FreeSync?
VRR steht für Variable Refresh Rate und bedeutet genau das, was es sagt: Der Fernseher kann seine Bildrate variieren. FreeSync heißt, dass er sie in gewissen Grenzen mit der Framerate der Quelle, also etwa der Spielekonsole, synchronisieren kann. Dadurch kann einerseits der Input Lag verbessert werden. Andererseits wird das sogenannte Screen Tearing vermieden, bei dem Bilder aus mehreren aufeinanderfolgenden Frames zusammengestellt werden und deshalb zerrissen wirken.
FreeSync funktioniert allerdings nur, wenn die Quelle die von AMD entwickelte Technologie unterstützt, was bei der Xbox One der Fall ist. Obwohl die PS4 ebenfalls AMD-Hardware verwendet, unterstützt sie FreeSync nicht. Sowohl PS5 als auch Xbox Series X und S besitzen VRR-Support gemäß den HDMI-2.1-Standards. Das heißt: Mit TVs, die HDMI 2.1 und VRR unterstützen, sollte VRR mit den neuen Konsolen funktionieren. Wie es mit Geräten aussieht, die zwar nur HDMI 2.0, aber trotzdem Freesync besitzen, muss sich noch zeigen.
Welche Marken sollte man kaufen?
Die Marktführer: Die Beantwortung dieser Frage hängt natürlich sehr vom konkreten Modell und den eigenen Wünschen ab, dennoch lassen sich einige allgemeine Aussagen treffen. LG und Samsung sind derzeit die Marktführer im Bereich 4K-TVs. Wenn es um hochwertige Smart-TVs jenseits von 1000 Euro geht, ist LG der Spitzenreiter. Andere Hersteller holen aber auf.
Verlässlich: Im Allgemeinen bieten neben Samsung und LG auch andere große Hersteller wie Sony, Panasonic und Philips verlässliche Qualität. Selbst die manchmal als Billigprodukte kritisierten 4K-TVs der chinesischen Hersteller Hisense und TCL erfüllen in der Regel durchaus die Erwartungen, die man heutzutage an einen UHD-Fernseher stellen kann.
Ausreißer nach unten: Vorsicht ist hingegen geboten bei billigen Angeboten von Marken wie Telefunken, Grundig, Blaupunkt, Toshiba, Sharp, Hitachi, JVC oder Kendo. Manche dieser Namen haben eine lange Tradition, doch hinter ihnen stehen zum Teil längst ganz andere Unternehmen als die, welche die Marke groß gemacht haben. Das bedeutet keineswegs, dass Fernseher dieser Marken generell nichts taugen. Viele Modelle sind ihr Geld durchaus wert. Es gibt aber Ausreißer nach unten. Deshalb sollte man sich bei diesen Marken vor dem Kauf besonders gut über das jeweilige Modell informieren.
Auf Input Lag achten: Dies gilt gerade für Gamer, denn oft wird bei Billigprodukten dieser Marken nicht auf den Input Lag geachtet, da dieser für den Durchschnittskunden nicht relevant ist. So liegt der Input Lag beim Grundig 55 GUB 9890 bei rund 110 ms. Bei einer so langsamen Reaktion auf unsere Eingabe hilft es dann auch nichts mehr, dass dieses Modell ein 100-Hz-Panel besitzt.
Welche Größe ist die richtige?
Welche Displaygröße bei einem UHD/4K-TV fürs Gaming sinnvoll ist oder nicht, hängt größtenteils vom vorhandenen Platz, dem Sitzabstand zum TV und natürlich vom persönlichen Geschmack ab. Wir wollen hier keine pauschalen Aussagen treffen, aber doch ein Wort der Warnung aussprechen: Ihr tut euch keinen Gefallen mit einem großen Fernseher, wenn ihr nicht den Platz habt, um ausreichend Sitzabstand einzuhalten! Sitzt ihr zu nah am Bildschirm, müsst ihr ständig den Kopf drehen, um zu sehen, was an den Rändern vor sich geht.
Das ist bei Filmen kein so großes Problem, denn hier ist die Kamera in der Regel direkt auf das Zentrum des Geschehens ausgerichtet, so dass ihr das Wichtigste mitbekommt, wenn ihr euch einfach nur auf die Mitte des Bildes konzentriert. Bei Spielen ist dies nicht der Fall. Nicht nur könnt ihr jederzeit am Rand des Bildes einen Gegner übersehen, eventuell habt ihr auch wichtige Elemente des User Interface wie die Lebens- oder Munitionsanzeige nicht richtig im Blick. Gerade in hitzigen Multiplayergefechten kann das einen erheblichen Nachteil bedeuten.
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