So manch ein Spiele-DLC liefert einfach nur mehr vom Selben und hat uns zwar während des Spielens unterhalten, doch danach haben wir ihn schnell wieder vergessen. Doch hier und da gibt es immer wieder Perlen an DLCs, die ihre respektiven Spiele im Nachhinein sogar noch verbessern oder nötige Erweiterungen liefern. Wir stellen euch unsere liebsten DLCs vor und erklären, warum sie uns im Gedächtnis geblieben sind.
Für Linda gibt es nichts Schöneres als Toussaint in Blood & Wine
Eigentlich müsste ich hier beide Story-Erweiterungen zu The Witcher 3 nennen. Sowohl Hearts of Stone als auch Blood and Wine sind fantastisch und erzählen beide spannende und wirklich einfallsreiche Geschichten aus dem Witcher-Universum. Blood and Wine hat mir allerdings ein klein wenig besser gefallen als der erste DLC. Schlicht und einfach, weil mich die märchenhafte Region von Toussaint so tief in ihren Bann gezogen hat. Die Weinfelder und die saftig grünen Wiesen mit ihren blühenden Blumen erinnern stark an Südfrankreich und die Toskana. Das komplette Gegenteil zu Regionen aus dem Hauptspiel wie Velen oder Skellige also. Ein wirklich erfrischender Tapetenwechsel!
Honorable Mention: Left Behind -Diese Liste kann ich ohne den Standalone-DLC zu The Last of Us nicht unvollendet lassen. Deshalb gibt's eine Honorable Mention für Ellies Solo-Abenteuer, das die Geschichte des Hauptspiels perfekt ergänzt und einen spannenden Charakter noch besser macht.
Ihr könnt euch selbst davon überzeugen, wie schön Toussaint im Spiel aussieht:
Eleen stürmt gern in Borderlands 2 Drachenfestungen
Da ich mich schon wie ein Schneekönig auf Tiny Tina's Wonderlands freue, ist es wohl kaum verwunderlich, dass meine Wahl in dieser Liste auf Tiny Tinas Sturm auf die Drachenfestung fällt. Der Borderlands 2-DLC packt nämlich einen ganz besonderen Twist zur altbekannten Looter-Shooter-Formel von Borderlands: Die Story spielt in einem Fantasy-Brettspiel das sehr verdächtig nach Dungeons & Dragons aussieht. Da ich selbst sowohl Borderlands-Fan als auch D&D-Spielerin bin, fühle ich mich hier direkt zu Hause.
Nicht nur macht der DLC jede Menge Spaß und bietet mal etwas anderes als Pandora, die Story enthält auch eine (Borderlands-untypische) emotionale Geschichte, in der es um Verlust geht.
Und nicht zuletzt kann die innere 14-Jährige in mir nicht vergessen, dass meine Mitspielerin im DLC Zero gespielt hat. Der Assassine kann bekanntlich die Schwachstellen von Feinden sehen - und die liegen bei den Rittern auf Höhe des Gesäßes. Ich hoffe, das spielt in Tiny Tina's Wonderlands wieder eine Rolle, damit ich besagte Mitspielerin wieder leiden hören kann.
Hannes ist beeindruckt von der zusammenhängenden Story in The City that Never Sleeps
Ich habe meine Zeit mit Marvel's Spider-Man wirklich genossen. So sehr sogar, dass ich die komplette Karte von Manhattan nach allen Aktivitäten abgegrast hatte - die 100% waren mir wichtig. Umso schöner dann, dass Insomniac Games dann auch noch eine Reihe an Story-DLCs nachgeschoben hat. Erst mit dem Ende des ersten DLCs "The Heist" wurde mir aber klar: Oh, alle drei DLCs hängen zusammen und erzählen auch eine größere Geschichte. Im Grunde war die DLC-Reihe The City that Never Sleeps also eine recht große Story-Erweiterung, die ich bis heute für unterschätzt halte.
Nicht nur, dass es neue Aktivitäten gab - viele Nebenfiguren aus dem Hauptspiel bekamen hier noch einmal richtig Rampenlicht. Es gab mehr von Felicia "Black Cat" Hardy zu sehen und auch Silver Sable bekommt noch einen schönen Redemption Arc, der sie etwas heldenhafter macht. Am besten hat mir aber die neue Storyline rund um Polizistin Yuri gefallen - die stets überkorrekte Ermittlerin gerät nach einem schlimmen Vorfall auf die schiefe Bahn und wird plötzlich vom Sidekick zur Bösewichtin. Ich hoffe, wir sehen mehr von ihr in Marvel's Spider-Man 2.
Annika macht einen Trip durch die griechische Mythologie in Das Schicksal von Atlantis
Das Schicksal von Atlantis ist spieltechnisch sicherlich nicht der eindrucksvollste DLC, erweitert Assassin's Creed: Odyssey dafür aber optisch und narrativ auf eine Art, die mir stark im Gedächtnis geblieben ist. In drei Episoden lernte ich mit Alexios die griechischen Götter und ihre Eigenarten kennen, die zu den Isu (Erste Zivilisation) gehören. Dazu bereiste ich das paradiesische Elysion (Meine Güte ist das hübsch!), Hades' düstere Unterwelt und zum Schluss das namensgebende Atlantis. Alle Welten haben dabei ihren eigenen stimmigen Flair.
Der DLC ist aber nicht nur hübsch anzusehen, sondern brachte mir auch (in seinem fiktiven Rahmen) mehr über die griechische Mythologie bei. Oben drauf gab es interessante Charaktere, moralische Zwickmühlen, Überraschungen und Antworte auf Fragen, die mir das Hauptspiel auch nach über 100 Spielstunden nicht geben wollte. Sogar den einen oder anderen Schmunzler gab's. So werde ich nie den absurden Moment in der Unterwelt vergessen, als Alexios einer an einem Galgen hängenden Person verlegen fragte: "Nun, hängst du öfters hier ab?".
Den Trailer zum DLC könnt ihr hier nochmal sehen:
Tobi erinnert sich mit Freude an den untoten Albtraum
Red Dead Redemption gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielen, dementsprechend erfreut war ich, als Rockstar recht schnell nach dem Launch des Spiels im Jahr 2010 einen umfangreichen DLC mit dem Titel "Undead Nightmare" ankündigte, der das Western-Setting mit einem Untoten-Twist kombinierte. Und obwohl ich nicht der allergrößte Zombiefan auf diesem Planeten bin, begeisterte mich der umfangreiche Story-Zusatz derart, dass sich der DLC auf dieser Liste wiederfindet.
Und das liegt vor allem daran, dass Undead Nightmare nicht nur "more of the same" ist, sondern sich tatsächlich merkbar anders spielt. Da beispielsweise regelmäßig ganze Zombiehorden auf John Marston zustürmen, sind die Kämpfe hektischer und gefühlt auch etwas fordernder als im Hauptspiel. Außerdem gefällt mir die nicht mit Humor und Augenzwinkern geizende Storyline, in der wir ein Gegenmittel gegen die Zombieplage finden müssen. Nach knapp zehn Stunden war das Untoten-Abenteuer zwar vorbei, besser unterhalten hat mich aber kaum ein anderer DLC.
Für Rae ist der ME3 Citadel-DLC ein Liebesbrief an die Fans
Das Ende von Mass Effect 3 war in vielerlei Hinsicht schmerzhaft. Über drei Spiele hinweg hatte ich eine Beziehung zu vielen tollen Charakteren aufgebaut und plötzlich war alles vorbei. Zwar bekam ich im Spiel die Gelegenheit, mich von ihnen zu verabschieden, das drohende Finale des Krieges überschattete allerdings alles - bis zum Citadel-DLC.
Der finale DLC von Mass Effect 3 war wie ein Liebesbrief, sowohl an die Fans als auch an die Charaktere, die mir so ans Herz gewachsen waren. Meine Begleiter standen im absoluten Zentrum der Erweiterung und ließen die eigentliche (und noch dazu spannende) Handlung komplett in den Hintergrund rutschen. Jeder der noch lebenden Charaktere, die Teil von Shepards Reise waren, bekam einen eigenen Moment für sich. Einen letzten Moment, um gemeinsam zu lachen und sich schließlich zu verabschieden. So spielte ich mit Zaeed in einer Arcade, sah Kaidan beim Knoblauch-Verbrennen zu, ging shoppen mit EDI und spielte mit Jacks Varren. Es waren nur kleine Augenblicke, aber sie versüßten die letzten Stunden mit Mass Effect 3 und machten die finale Party zu einem noch größeren Erlebnis.
Der Citadel-DLC steckt nicht nur voller Liebe, er macht auch deutlich, dass BioWare genau weiß, dass das besondere an Mass Effect nicht seine epische Science-Fiction-Geschichte ist, sondern die Beziehungen, die wir währenddessen aufbauen. Und genau deshalb sorgt der DLC dafür, dass der Abschied von Commander Shepard und ihrer Crew bittersüß ist anstatt nur bitter.
Was sind eure unvergesslichen DLCs?
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