Update vom 10. Juni: Unser Ersteindruck zu Diablo Immortal hat sich im weiteren Verlauf des Spiels leider nicht bestätigt. Den ausführlichen Test von Kollege Kevin findet ihr hier:
Originalmeldung: Einen Tag früher als erwartet konnten wir bereits gestern auf iOS und Android in Blizzards Diablo Immortal eintauchen und uns davon überzeugen, ob wir hier ein "richtiges" Diablo bekommen – oder ein Spiel, das den Namen nicht verdient hat. Welche Eindrücke wir in den ersten Stunden sammeln konnten, wollen wir euch hier verraten und sind auch sehr gespannt, wie ihr euren ersten Ausflug erlebt habt.
Ist das hier der GamePro-Test? Ein klares "Nein"! Dieser Artikel ist ein reiner Ersteindruck. Einen umfangreichen Test wird es in der kommenden Woche geben. Bis dahin werden wir euch aber über alles Wichtige rund um Diablo Immortal auf dem Laufenden halten.
Optik: Mensch, Immortal ist ein schickes Diablo 3!
Das Erste, das einem beim Spielen natürlich immer sofort auffällt, ist der optische Eindruck und hier kann Diablo Immortal aus meiner Sicht voll punkten. Grafisch erinnert das Spiel stark an Diablo 3 und hat nur wenig mit der rauen Atmosphäre von Diablo 2 gemein.
Ob das gut oder schlecht ist, ist natürlich Geschmackssache. Ich für meinen Teil kann mit beiden Varianten sehr gut leben, zumal Diablo 4 auch wieder in die raue Ecke wandert. Hinzu kommt, dass Immortal ein schickes Effekt-Feuerwerk auf den Bildschirm brutzelt und wie von Blizzard gewohnt mit tollen Cutscenes daherkommt.
Wie schlägt sich der Sound? Zwar gibt es keine deutsche Vertonung, sondern nur Untertitel, die englischen Synchronsprecher machen jedoch einen tollen Job. Generell macht der Sound vom knisternden Lagerfeuer bis zu den wuchtigen Kampfgeräuschen einen guten Eindruck.
Bedienung: Eine sehr intuitive Touch-Steuerung
Bislang konnte ich das Spiel auf dem iPad spielen. Eins vorweg: Ich bin kein routinierter Mobile-Spieler. Soll heißen, wenn ich hier von einer intuitiven Touch-Steuerung spreche, dann nicht, weil ich seit Jahren auf mobilen Geräte zocke und geübt bin.
Ein tolles Tutorial: Zu Beginn führt Immortal durch ein Startgebiet und schaltet nach und nach Bedienelemente wie die Klassen-Fähigkeiten, das Equipment-Menü oder Untermenüs wie den Quest-Log oder die Gruppensuche für den Koop frei. Dadurch fühle ich mich zu keiner Zeit überfordert.
Auch die Bedienung selbst funktioniert hervorragend: Zum Laufen lege ich einfach den linken Daumen auf den Bildschirm und bewege ihn in die entsprechende Richtung. Fähigkeiten wähle ich bequem am rechten unteren Bildschirmrand aus. Auch die Menüs sind sehr intuitiv aufgebaut und sehr übersichtlich gestaltet. Man merkt einfach, dass sich Blizzard hier viele Gedanken gemacht hat, wie sie Mobile-Noobs wie mir den Einstieg erleichtern können.
Technik-Ersteindruck:
Gespielt auf: iPad Air (Gen 5)
Es hätte mich auch stark gewundert, aber Immortal lief auf meinem Tablet die meiste Zeit selbst auf den höchsten Einstellungen ohne Probleme (60fps) und sah gestochen scharf aus. Auch nach mehreren Stunden war keine starke Erhitzung des Geräts zu spüren.
Mein einziges Problem war die Anmeldung beim Battle.net, die gestern ab und an überlastet war. Nach 15 Minuten konnte ich meinen Account jedoch verknüpfen und hatte mit den Servern keinerlei Probleme mehr. Es wäre schon außerordentlich, wenn es hier übers Wochenende zu keinen großen Problemen kommt. Abwarten!
Mit unseren verwendeten Geräten lief Diablo Immortal also beinahe fehlerfrei, mit vereinzelten Smartphones kommt es derzeit aber noch zu Problemen:
Kämpfe und Fähigkeiten: Geschmackssache
Los gings für mich mit einer Dämonenjägerin, da ich mir den Fernkampf via Touch-Bedienung doch schwerer vorgestellt hatte als beispielsweise bei einem Barbaren. Und tatsächlich musste ich mich erst einmal an die Position der Fähigkeiten auf dem Bildschirm gewöhnen. Recht schnell hatte ich fünf Skills beisammen und diese gezielt einzusetzen, musste mein Hirn erstmal koordinieren.
Doch das ist eine Phase, durch die wohl jeder Mobile-Neuling durch muss, egal wie intuitiv die Steuerung umgesetzt ist und ich kann euch sagen, das hat auch sehr schnell flüssig funktioniert. Der gewohnte Hack&Slay-Sog kam schnell auf. Einziger Kritikpunkt: Das Bild hätte Blizzard zwecks Übersicht für meinen Geschmack auf dem Tablet noch etwas weiter rauszoomen können. Auf dem Smartphone wurde der Punkt besser umgesetzt.
Kein Diablo 2: Beim Build und den freischaltbaren Fähigkeiten kommen wir dann zur Geschmackssache. Zwar kann ich den vollen Umfang noch nicht abschätzen, jedoch wirkt all das so, als sei die Komplexität herausgenommen und für den Casual-Markt vereinfacht worden.
Sich verskillen und diverse Builds wie in Diablo 2 bauen, darauf muss man wohl verzichten. Einzig über die Wahl der Rüstungsattribute kommt etwas Vielfalt ins Spiel. Das wird für manch einen ein großer Kritikpunkt sein, ich persönlich kann damit, auch weil der Fokus auf dem MMO-Aspekt liegt, leben.
Der MMO-Part
Hier muss ich mich kurz halten, da ich das Spiel bislang ausschließlich im Singleplayer gespielt und dementsprechend noch keinen Koop oder PvP ausprobiert habe.
Bislang habe ich lediglich auf meinem Server andere Spieler*innen – es ist eben ein MMO – auf meinem Bildschirm rumwuseln sehen. Als wahrlich kein großer Fan von MMORPGs hat mich das jetzt nicht groß gestört, gebraucht hätte ich es aber auch nicht. Soll heißen, ein reiner Singleplayer ohne Online-Komponente hätte mir mehr getaugt, aber das ist Diablo Immortal nun einmal nicht. Ich werde es verkraften und wer weiß, vielleicht wird mir die Art von Spiel ja durch Immortal sympathischer.
Welche MMO-Features euch erwarten, hat meine Kollegin Ann-Kathrin übrigens in ihrem Übersichtsvideo zusammengetragen:
Free2Play und der Ingame-Shop
Die Monetarisierung in diesem Free2Play-Titel ist für viele verständlicherweise der große Knackpunkt von Diablo Immortal als Free2Play-Spiel. Denn natürlich möchte Blizzard mit Diablo Immortal auch Geld verdienen. Die Frage ist nur, wie fair ist das Ganze gestaltet.
Hier ist zumindest mein Ersteindruck, dass die Angebote und die Auswahl in Ordnung sind. Der meiste Kram ist kosmetischer Natur, darunter Embleme oder Accessoires wie Rüstungsskins. Dann gibt es noch Materialien zu kaufen, mit denen ich meine Rüstung aufwerten kann. Abseits von einem wirklich coolen Skin würde ich hier niemals Geld investieren und das Gute ist, es ist auch bislang nicht nötig.
Bedenken bleiben: Wie das Ganze dann im Endgame mit den Drops von wichtigen Materialien aussieht oder zwei Monate nach Release, das steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt Papier. Laut meinem Kollegen Stephan, der sich aktuell intensiv mit dem Ingame-Shop beschäftigt (sein Artikel erscheint wohl morgen), gibt es aber einen großen Haken: Zwar werdet ihr beim einmaligen Durchspielen keine Probleme haben, im Endgame und beim Farmen guter Rüstung greifen jedoch Mechaniken, die euch offenbar ordentlich zur Kasse beten.
Sollte sich das bestätigen, wäre es ein großes Geschmäckle und würde sich auch bei mir massiv auf den Langzeitspielspaß auswirken.
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