Detroit: Become Human steht aktuell massiv in der Kritik. Das liegt vor allem am zweiten Gameplay-Trailer zum Spiel beziehungsweise der darin gezeigten Szene. Ohne die Zusammenhänge, Figuren oder deren Kontext zu kennen, wirft uns der Trailer gleich eines der denkbar härtesten Themen überhaupt vor: Häusliche Gewalt gegen Kinder. Als Androidin Kara können wir die Ereignisse allerdings beeinflussen und das zehnjährige Mädchen, um das es geht, retten. Wir können aber auch gar nichts tun oder bei dem Versuch scheitern. In Großbritannien regt sich aktuell prominenter Widerstand.
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Sowohl einige konservative Politiker als auch die Daily Mail machen derzeit Stimmung gegen Detroit: Become Human. Ihnen zufolge könne es keine Rechtfertigung dafür geben, Kindesmisshandlung in einem Videospiel darzustellen. Das sei nicht nur geschmacklos, sondern auch gefährlich. Insbesondere die Vorstellung, eine derartige Szene zum Zwecke der Unterhaltung einzufügen, die auch noch Spaß machen könne oder solle, stößt auf Abneigung. Die Kritiker fordern, dass die Szene entfernt wird oder Detroit: Become Human gar nicht erscheint.
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Die Diskussion stellt sich natürlich deutlich komplexer dar, als das die Daily Mail vermag. Immerhin handelt es sich eben um eine berüchtigte Boulevardzeitung, allein deswegen ist hier Vorsicht geboten. Nichtsdestotrotz rückt die Debatte damit wohl automatisch mehr in den medialen Mittelpunkt. Das Entwicklerstudio Quantic Dream muss sich aber in jedem Fall die Frage gefallen lassen, inwiefern die Szene in die restliche Handlung des Spiels eingebettet ist, worin ihre Funktion besteht und ob der Zweck hier die Mittel heiligt. Es sieht aktuell leider nicht danach aus, als könnte das Team von CEO und Game Director David Cage befriedigende Antworten auf diese Fragen liefern.
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Andererseits klingen die meisten der Aussagen, die die Daily Mail zitiert, als kämen sie von Menschen, die über relativ wenig Medienkompetenz und über noch weniger Ahnung von Videospielen verfügen. Zumindest scheint es ihnen wohl noch nie in den Sinn gekommen zu sein, dass es durchaus künstlerisch wertvolle Spiele geben kann, die ernste sowie schwierige Themen geschickt verpacken. Es gibt mit den sogenannten Serious Games schließlich auch Spiele, die ihren Finger sehr gekonnt in die Wunde legen und dabei überhaupt keinen Spaß machen (wollen).
Was haltet ihr von den Protesten gegen die Szene aus Detroit: Become Human?
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