Detroit: Become Human im Test - Die richtige Entscheidung

Länger, komplexer, konsequenter: Mit Detroit: Become Human erzählt das Studio Quantic Dream seine bisher offenste Geschichte. Doch wie weitreichend sind unsere Entscheidungen wirklich und für wen ist das PS4-Exklusivspiel die richtige Wahl?

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Detroit: Become Human im Test für PS4. Detroit: Become Human im Test für PS4.

Was ist wünschenswerter: ein Leben in Sklaverei oder der Tod im Kampf um Freiheit? Mit ethischen Fragen der Schwergewichtsklasse melden sich die Story-Enthusiasten von Quantic Dream in Detroit: Become Human zurück. Zwar behandelten auch ihre früheren Werke Heavy Rain und Beyond: Two Souls schon mehr oder weniger stark das Thema Moral, aber noch nie hatten wir dabei eine derart große Entscheidungsfreiheit, mit der wir unsere individuelle Geschichte in einer wunderschön-düster inszenierten Dystopie spinnen.

Alte Gameplay-Formel mit entscheidendem Twist

Dabei erinnert das neue PS4-Exklusive spielerisch zunächst noch an seine Vorgänger. Wieder schlüpfen wir in die Rolle höchst unterschiedlicher Hauptfiguren, im Fall von Detroit sind es drei humanoide Androiden: Hausmädchen Kara, Altenpfleger Markus sowie Spezialermittler Connor, der auf der Jagd nach sogenannten "Abweichlern" ist – Roboter, die ein Bewusstsein entwickeln und sich entgegen ihrer Programmierung verhalten. Auch in puncto Gameplay setzt das Spiel vermehrt auf die für das Studio bekannte Formel aus Quick-Time-Events, Multiple Choice-Dialogen und Erkundung der Spielwelt. So liegt der Fokus vor allem auf der filmisch inszenierten Story rund um den Konflikt zwischen Mensch und Maschine.

Connor Connor ist ein Robo-Spezialermittler und jagt Androiden, die von ihrer Programmierung abweichen.

Kara Hausmädchen Kara kümmert sich um die kleine Alice, die in problematischen Familienverhältnissen aufwächst.

Markus Markus pflegt einen berühmten, in die Jahre gekommenen Künstler.

Jedoch bringt Detroit auch einige spielerische Neuerungen und Kniffe. Beeindruckende Androiden-Technologieerleichtert uns durch Raumscannung die Suche nach Indizien oder relevanten Objekten und fügt Questbeschreibungen organisch in die Spielwelt ein.

Vermehrt nutzt das Entwicklerteam nun auch Zeitdruck, um Spannung zu erzeugen und unseren Stresslevel bei etlichen Entscheidungen zu erhöhen. Während einer Geiselnahme sammeln wir beispielsweise als Connor möglichst viele Hinweise zum Kidnapper. Je länger wir dafür benötigen, desto wahrscheinlicher ist der Tod des entführten Kindes. Wirklich überzeugend ist Zeitdruck als konstantes Spielelement allerdings nicht. Die häufig vorkommenden Passagen mit limitierten Spielminuten entfalten zu Beginn noch ihre spannende Wirkung, nutzen sich auf die Dauer jedoch wegen zu häufiger Wiederholung ab.

Die wohl größte Veränderung im Vergleich zu früher: Als erstes Spiel von Director und Autor David Cage liefert Detroit einen transparenten Überblick über die gesamte Geschichte mit jeder noch so gut versteckten Alternativroute. Ein jederzeit abrufbares Diagramm präsentiert uns alle unsere Entscheidungen in den 32 Kapiteln, deutet an, wie viele geheimen Wege es insgesamt zu entdecken gilt und zeigt, wie sich unsere Freunde oder sämtliche Spieler weltweit in der jeweiligen Situation verhalten haben.

Ein Diagramm zeigt uns transparant unsere Entscheidungen und deutet potenzielle Alternativrouten an. Ein Diagramm zeigt uns transparant unsere Entscheidungen und deutet potenzielle Alternativrouten an.

Uns gefällt das übersichtliche Flowchart-Feature sehr. Wir erwischten uns immer wieder beim Abgleichen und Rekonstruieren und zogen das Schaubild auch regelmäßig zu Rate, als wir bei einem zweiten Spieldurchlauf auf ein bestimmtes Ergebnis abzielten. Die hohe Transparenz kostet allerdings auch ein wenig Spannung: Wir sehen zwar nicht, was bei alternativen Entscheidungen passiert, aber zumindest wie viele es davon gibt und wie lang die jeweiligen Kapitel sind, was spoiler-empfindliche Naturen durchaus stören könnte.

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