Der Marsianer: Rettet Mark Watney in der Filmkritik - Der Letzte baut das Gemüse an

Mark Watney wird auf dem Mars zurückgelassen. Der Kinofilm Der Marsianer erzählt von seinem außerordentlichen Überlebenskampf. Überraschend, witzig und glaubwürdig wird die Leinwand-Umsetzung sogar der Romanvorlage gerecht.

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Greifbare Science-Fiction, weit weg von Aliens und Space-Opera. Damit konnten in den letzten Jahren schon Filme wie »Gravity« und »Interstellar« viele Zuschauer und Kritiker überzeugen. Auch Alien-Regisseur Ridley Scott folgt mit »Der Marsianer« dem Trend zu Psychologie, Philosophie und Realismus im Weltraum. Atmosphärisch dicht konzipiert, hangeln sich Scott und Drehbuchautor Drew Goddard eng an der Romanvorlage von Andy Weir entlang und verwandeln uns so in Mark Watneys unsichtbaren Begleiter im Überlebenskampf auf dem Mars.

Der interstellare Kartoffelbauer

Das Astronauten-Team der Ares-3-Mission befindet sich gerade auf einer Außenmission auf dem Mars, als ein verheerender Sandsturm die Mannschaft zwingt, verfrüht den Planeten zu verlassen. Aber nicht alle können sich in die Kapsel retten. Mark Watney (Matt Damon), der Missions-Botaniker, wird von einer Antenne getroffen und weggeschleudert. Da ihn die anderen Crewmitglieder für tot halten, verlassen sie den roten Planeten.

Doch Mark überlebt und muss sich überlegen, wie er die kommenden Jahre überlebt. Denn laut Missionsplan für die nachfolgende Mars-Mission, kann er erst in vier Jahren von der nächsten Crew gerettet werden. Was ihm zum Überleben bleibt ist die Basisstation, zwei Rover, allerhand Technik-Kram und Vorräte, die ihn keine vier Jahre überleben lassen, sofern er sich nicht was einfallen lässt.

Aber Mark ist Ingenieur und Botaniker. Er lässt sich nicht von der Einsamkeit unterkriegen und tüftelt neue Überlebensstrategien aus. Vom Anbau einer Kartoffelplantage, bis hin zu alternativen Kommunikationsmöglichkeiten zur Erde - Mark entwickelt sich zum marsianischen McGyver. Und auch auf der Erde versucht die NASA alles Menschenmögliche um den verlorengegangenen Astronauten nach Hause zu bringen.

Science Fiction ist tot, es lebe die Science Fiction!

Die Geschichte wirkt nur auf den ersten Blick wenig spannend. Mark Watney sprüht nur so voller Geistesblitze, trockenem Humor und notgedrungenem Einfallsreichtum. Ein flotter Spruch in die Kameras des Videologs hier, eine bescheuerte Aktion da. Watney versucht die Situation mit Galgenhumor zu meistern und überzeugt mit waghalsigen Experimenten, die ihm fast den Kopf kosten.

Kein Wasser mehr für die Kartoffeln da? Kein Problem, dann stellt Mark einfach eigenes her, indem er durch einfache, aber effektiv angewandte Chemie die einzelnen Elemente aus verschiedenen Stoffen trennt und so Wasser gewinnt. Dass das auch schiefgehen kann, erfährt Mark auf furchteinflößende Weise, als er eine Explosion provoziert, die ihm fast das Leben kostet.

Außenmissionen auf dem roten Planeten werden zum Alltag, die Einsamkeit überspielt er mit Witz und schrecklicher Disco-Musik, die ein Crewmitglied zurückgelassen hat. Keine Mars-Monster, keine seltsamen Außerirdischen, nur Mark, der Planet und die Einsamkeit. Und trotzdem sind sowohl die Buchvorlage, als auch Ridley Scotts filmische Umsetzung von Spannung und atmosphärischen Momenten durchzogen. Mitfiebern, lachen und grübeln inbegriffen. Außerdem bietet uns Ridley Scott eine Landschaftspracht (in 3D), die schöner und unwirklicher nicht sein könnte. Eindrucksvoll entdecken wir so gemeinsam mit Mark Watney unseren Nachbarplaneten.

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