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Der Babadook - Trailer zum Horror-Film
Allein im Zimmer, schon fast eingenickt und dann klopft es dreimal aus der Dunkelheit. Ein Schauer läuft über den Rücken und nicht nur Kinder fürchten sich plötzlich vor dem, was da in dunklen Ecken lauert.
Im Indie-Horrorfilm Babadook wird aus der blühenden Phantasie ein echter Schrecken, als eben dieser fiktive Babadook durch die Macht eines geheimnisvollen Kinderbuchs zur realen Gefahr für Mutter Amalia und ihren Sohn Samuel mutiert.
Dabei ist der Horrorstreifen von Regisseurin Jennifer Kent vielschichtig, äußerst düster und vor allem gespickt mit furchteinflößenden Geräuschkulissen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Kind, du nervst!
Samuel (Noah Wiseman) ist mit seinen sieben Jahren anstrengender als so mancher Teenager in der Blüte seiner Pubertät. Mit seinen Monsterphantasien, den selbstgebauten Abwehrwaffen und dem ADHS-Leiden, gepaart mit einer extremen Mutter-Fixierung, quengelt und labert der Junge nicht nur seine alleinerziehende Mutter Amelia (Essie Davis) um den Verstand. Mitschüler, Lehrer, die Nachbarin und die komplette Verwandtschaft haben seine Geschichten und sein Verhalten mehr als satt.
Dabei ist es so offensichtlich, warum der Junge dermaßen verstört ist: Sein Vater Oscar (Ben Winspear) kam, in der Nacht als Samuel geboren wurde, auf der Fahrt ins Krankenhaus ums Leben und seine Mutter versucht, alleingelassen von Freunden und Familie, das Trauma über die Jahre zu verarbeiten.
Verdrängung und Überforderung sind an der Tagesordnung in der kleinen Familie. Samuels Ängste vor Monstern unterm Bett oder im Wandschrank nehmen immer groteskere Züge an. Als Samuel eines Abends dann das Bilderbuch vom Babadook aus dem Bücherregal zieht, stellen Amelia und er voller Entsetzen fest, dass dies eines jener Bücher ist, die man besser im Regal gelassen hätte.
Aber zu spät, denn der Babadook ist entfesselt, verlässt sein papiernes Gefängnis um sich im Haus von Samuel und Amelia einzunisten und das Leben der Familie in einen Albtraum zu verwandeln.
Düster war's, der Mond schien helle
Amelia und Samuels Zuhause bietet an sich schon genug Material für duzende Psycho- und Horrorfilme. Grau in Grau, viele dunkle Ecken, ein modriger Keller und die Abwesenheit von Wärme und Licht, lässt den Zuschauer hinter jeder Ecke das Böse vermuten. Und nicht nur der Babadook wird der kleinen Familie gefährlich, sondern auch die beiden Protagonisten sind in vielen Momenten kurz davor, sich gegenseitig an die Gurgel zu springen.
Samuel, ein Erstklässler, der seine selbstgebauten Waffen mit in die Schule bringt, sowie unentwegt quasselt und schreit, stellt die Geduld seiner Mutter unentwegt auf die Probe. Während man zu Beginn den Jungen noch verteufelt und sich instinktiv auf die Seite der Mutter schlägt, ändern sich die Dinge im Verlauf der Handlung dramatisch. Und das nicht nur wegen des dämonenhaften Einflusses des Babadooks auf Amelia.
Pädagogische Grundregeln werden aufgebrochen, verletzt und missachtet. Das Verhältnis wird immer verstörender, bis die Situation irgendwann komplett zu explodieren droht. Der (Psycho-) Horror ist extrem subtil und frei von Splatter. Die Momente in denen der Babadook seine Macht demonstrieren könnte, werden bis aufs Letzte ausgereizt. Das Setting ist immer düster - auch bei Tag wirkt es kalt, unnahbar und abgeklärt.
Die Personen in Amelias und Samuels Umfeld stehen, mit wenigen Ausnahmen, der unterkühlten Umgebung in nichts nach. Die Psychologie hinter dieser Art von Horrorfilm gräbt sich deutlich tiefer ein, als bei manchem offensichtlichen Gruselschocker vom Schlage eines Texas Chainsaw Massacre.
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