Dann geht jegliche Abwechslung flöten. Auf einer Übersichtskarte schalten sich Missionen frei, die wirklich und wahrhaftig immer nach demselben Prinzip ablaufen. Der Spieler wird in Gebieten abgesetzt, die sich in ihrem Variantenreichtum unglaublich schnell erschöpfen, und trifft dort auf die gleichen Zombies, die er in der Anfangssequenz schon einmal erschossen hat. Immer und immer wieder.
Die Areale sind nichts weiter als enge Korridore, durch die der Spieler gehetzt wird. Es gibt Sammelmissionen, in denen eine bestimmte Anzahl nichtssagender Kisten an einen vorgegebenen Punkt gebracht werden sollen – je nach Story-Bedarf sind darin dann angeblich Waffen, Munition oder gar Nahrungsmittel enthalten. Im Endeffekt rennt man durch die Gänge, schießt Untote nieder und läuft die angezeigten Punkte ab.
Die Wiederholung der Wiederholung
Dann gibt es Survival-Abschnitte, in denen eine bestimmte Zeit lang Widerstand geleistet werden soll (hin- und herflitzen, Zombies vernichten), Schutzaufträge, in denen meist Türen oder wichtige Fluchtfahrzeuge geschützt werden müssen (hin- und herlaufen, Zombies töten) oder Vernichtungsmissionen, welche die Anzahl der Untoten dezimieren sollen (hin- und herlaufen, Zombies wegballern) – es ist schier unglaublich, welche Einfallslosigkeit hier an den Tag gelegt wurde. Das gilt auch für die dummen one-liner, die der Held von sich gibt.
Die Grafik ist zugegebenermaßen ein wahrer Augenöffner – aber nur etwa fünfzehn Minuten lang. Dann hat man nämlich fast alle Grafikthemen in irgendeiner Form schon gesehen. Der Spielkern offenbart sich endgültig: Wie in jedem anderen F2P-Spiel geht es auch hier nur ums Aufleveln, bessere Waffen ergattern und nach Möglichkeit dem willigen Benutzer das (echte) Geld aus der Tasche zu ziehen. Die iOS-Version des hirnlosen Gemetzels kostete dabei sogar noch 79 Cent zum Release, die Android-Fassung hingegen musste kurz nach der Veröffentlichung aufgrund wahnwitziger Raubkopiezahlen kostenfrei angeboten werden – Madfinger Games befürchtete, durch die illegalen Kopien die heißersehnten In-App-Verkäufe zu verpassen.
Die Steuerung von Dead Trigger ist solide und im Grunde eine Kopie des Gameloft-Schemas – mit einer wichtigen Ausnahme: Es ist nicht möglich, eine Gyrofunktion zu aktivieren, die das Zielen vereinfacht hätte. Dadurch ergeben sich sehr steif anmutende Schussszenen, die sich nicht flüssig und intuitiv spielen. Man muss entweder Zielen oder sich Bewegen – ein weiterer Fauxpas.
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