Joseph McGinty Nichol alias McG ist Filmfans wohl vor allem dank seiner Kino-Verfilmungen der TV-Serie »Drei Engel für Charlie« bekannt. Damals sorgte die Mischung aus attraktiven Hauptdarstellerinnen und knallharter, zuweilen völlig überzogener Action für gute Unterhaltung und ebensolche Einspielergebnisse. An diesen Erfolg will McG anknüpfen (und vielleicht auch den enttäuschenden »Terminator: Die Erlösung« vergessen machen).
Für seinen aktuellen Kinofilm »Das gibt Ärger« hat er sich mit dem Autorenteam Simon Kinberg (»Mr. And Mrs. Smith«) und Timothy Dowling (»Meine erfundene Frau«) zusammengetan. Die Prämisse ist simpel: Man nehme eine gute Portion Action, die nötige Menge an Humor, eine Prise Romantik und drei überaus gut aussehende Darsteller. Denn bei guter Unterhaltung wird die Qualität der eigentlich sehr simplen und wenig neuen Storyline schnell zur Nebensache.
Die Story
Tuck (Tom Hardy) und FDR (Chris Pine) sind nicht nur CIA Kollegen, sondern auch die dicksten Freunde und würden füreinander durch's Feuer gehen. Nach einer misslungenen Mission werden die beiden aber erstmal zum Schreibtischdienst verdonnert - ärgerlich. Aber immerhin bleibt so mehr Zeit für die Dating-Welt. Doch während sich der geschiedene Tuck nach einer ernsten Beziehung sehnt, bevorzugt FDR unkomplizierte One Night Stands.
Aber die Jungs sind nicht die einzigen auf der Suche nach Zwischenmenschlichem. Auch Produkttesterin Lauren Scott (Reese Witherspoon) hat es satt, alleine durch's Leben zu wandern und meldet sich auf einem Online-Dating Portal an – mit Erfolg. Bald hat sie eine Verabredung mit Tuck. Blöd nur, dass FDR prompt auch auf Lauren trifft und sie zu seinem neuen Zielobjekt erklärt. Als die Männer die missliche Lage erkennen, beschließen sie, Lauren die Entscheidung zu überlassen. Diese ist aber vom Dauer-Singlesein so genervt, dass sie kurzerhand beide datet und sich nicht sofort entscheiden will.
Aus Tuck und FDR werden also Rivalen und im Kampf um Lauren wird die gesamte Kraft der CIA ausgeschöpft um die Angebetete für sich zu gewinnen. Leider vergessen die Jungs dabei eine kleine Nebensache: der international gesuchte Verbrecher Karl Heinrich (Til Schweiger) hat Rache für den von den beiden verursachten Tod seines Bruders geschworen und ist den Agenten bereits auf der Fährte.
Die Mischung macht's
Dass Actionfilme eher die männlichen und Romanzen eher die weiblichen Zuschauer ins Kino locken, ist Fakt. Eine gelungene Mischung beider Genre klingt demnach vielversprechend. Und bei »Das gibt Ärger« geht diese Rechnung tatsächlich auf. Dabei strotzt der Film nur so vor Hollywood-Klischees. Die Darsteller sind allesamt gestriegelt glatt und wunderhübsch anzusehen, ihre gespielten Persönlichkeiten nur bedingt ausgeleuchtet. Auch die Actionsequenzen sind teils äußerst überzogen und kaum ernst zu nehmen. Der Aufwand, den Tuck und FDR betreiben, um Lauren für sich zu gewinnen hat mit der Realität nichts mehr zu tun.
Klingt alles zunächst einmal nicht besonders vielversprechend, doch »Das gibt Ärger« nimmt sich nie wirklich ernst und macht dank dieser Leichtigkeit immer Spaß. Hier bekommt man kein Oscar-reifes Spiel mit tiefgründiger Story, aber genau darin liegt das Erfolgsrezept. Bei »Das gibt Ärger« kann man sich entspannt in den Kinosessel fallen und gut unterhalten lassen. Der Spagat zwischen Action und romantischer Komödie gelingt ausgezeichnet.
Während sich FDR und Tuck einen Kugel-reiche Schlacht auf den Dächern Hong-Kongs liefern, um Bösewicht Heinrich dingfest zu machen, tanzt Reese Witherspoon leicht bekleidet durch die Wohnung, holt sich von der besten Freundin Trish (Chelsea Handler) Beziehungsratschläge oder stellt entsetzt fest, dass ihr Ex demnächst heiraten wird. Neu ist an diesen Geschichten zwar nichts, und auch die Dreiecksbeziehung musste schon oft herhalten, aber scheinbar noch nicht oft genug, denn hier greifen die Einzelteile wunderbar zusammen und liefern, was Kino sein soll: gute Unterhaltung.
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