Dark Souls 3 DLC - Leider erfüllt Ashes of Ariandel genau meine Erwartungen

Eigentlich erfüllt der erste DLC zu Dark Souls 3 ja brav die Erwartungen, die Tim seit Jahren an die Serie hat. Doch genau darin liegt für ihn auch der große Fehler von Ashes of Ariandel.

Dark Souls 3 - Gameplay-Trailer zeigt Kämpfe aus dem DLC »Ashes of Ariandel« Video starten 4:45 Dark Souls 3 - Gameplay-Trailer zeigt Kämpfe aus dem DLC »Ashes of Ariandel«

Spinat und Spiegelei – ob nun mittags oder abends, bei den Großeltern oder zu Hause. Wenn mich früher jemand fragte, was ich denn gerne essen würde, gab es meist nur eine Antwort. Dass ich von beidem nicht genug bekam, zeigte sich dann auch am Esstisch. Immer wieder spickte ich in die Richtung der Töpfe und Pfannen, um sicherzugehen, dass noch genug für einen Nachschlag übrig war. Wie gesagt, ich konnte einfach nicht genug bekommen.

Ähnlich geht es mir im Grunde mit der Souls-Serie. Von Demon's Souls über Bloodborne bis hin zu Dark Souls 3. Aber seitdem ich mich durch Ashes of Ariandel gekämpft, geflucht und gestorben habe, bin ich irgendwie pappsatt. Dabei tischt mir der erste DLC zu Dark Souls 3 brav die Versatzstücke auf, die für mich zur Reihe gehören. Doch wenn ich so darüber nachdenke, liegt darin sein großer Fehler.

Tim-Philipp Hödl (@DieserHoedl)
Neben Heavy Rain war Demon's Souls für Tim damals der ausschlaggebende Grund, sich eine PS3 zu kaufen. Seitdem hat er mehrere hundert Stunden mit der Reihe verbracht und eine recht ungewöhnliche Beziehung zu ihr aufgebaut. Allgemein gelten die Souls-Spiele ja als fordernd, bis frustrierend, doch auf ihn wirken sie entspannend. Den Grund dafür kann er sich selbst nicht ganz erklären. Vielleicht liegt es daran, dass er den Fernseher inzwischen stumm schält, um Podcasts zu hören, wenn er Seelen hinterherjagt.

"Warte mal", werft ihr jetzt ein "Wie passt das denn bitte zusammen? Ashes of Ariandel erfüllt also deine Erwartungen und enttäuscht dich gerade deshalb?"

Die Antwort auf diese Frage hängt mit dem Reiz zusammen, den die Souls-Serie auf mich ausübt. Seit dem ersten Teil entlässt sie mich in Welten, die ich bis in den letzten Winkel erkunden will, doch zu jedem Schritt muss ich mich zwingen. Vielleicht führt er mich zu einem der Handlungsfetzen, die diese vage Ahnung in mir wecken, dass alle Wesen und Orte eine jahrhundertealte Geschichte zu erzählen haben. Vielleicht führt er mich aber auch zu einem der Panoramen, die die Reihe gerne vor mir ausbreitet. Oder er führt mich in den Tod. Und zwar immer und immer wieder. Die Souls-Serie steht schließlich nicht nur für mythische, sondern vor allem erbarmungslose Welten voller Feinde und Fallen.

Nie zu wissen, was der nächste Schritt bringt, fasziniert mich an der Reihe. Nur genau dieses Gefühl fehlt mir nun in Ashes of Ariandel. Der DLC strickt seine Inhalte nach inzwischen allzu bekannten Mustern, ohne wie andere Serienteile mit diesen zu spielen, und wird dadurch vorhersehbar. Das Gegnerdesign etwa ist nach wie vor schön scheußlich, aber von Anfang an derart leicht zu entschlüsseln, dass kaum noch ein Feind irgendeine Überraschung bereithält. Große, breite Widersacher wie zum Beispiel die Wikinger-Krieger sind kräftig und langsam. Schlaksige Kreaturen wiederum warten oft mit einem fiesen Twist auf, den sie offenbaren, sobald ich ihnen zu nahe komme.

So verliert sich der Reiz des Unbekannten unweigerlich in den verschneiten Gebirgszügen des DLC, während eine bittere Erkenntnis zurückbleibt: Ashes of Ariandel ist malen nach Zahlen. Doch besonders bei einem Souls-Spiel kann diese Rechnung einfach nicht aufgehen.

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