Cyberpunk 2077 Phantom Liberty im Test: Noch besser als das fantastische Hauptspiel

Phantom Liberty liefert die interessantesten Geschichten des Cyberpunk Universums und übertrifft damit sogar das Storytelling von Cyberpunk 2077.

Reed hat gut Lachen. Schließlich spielt er in einem der besten DLCs mit, die es je gab. Reed hat gut Lachen. Schließlich spielt er in einem der besten DLCs mit, die es je gab.

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Nach fast drei Jahren erscheint nun endlich der erste (und auch letzte) DLC für Cyberpunk 2077. Das Warten hat sich aber gelohnt. Denn Phantom Liberty hängt nicht nur bei Story und Charakteren das Grundspiel ab, sondern schickt uns auch mit Dogtown in den interessantesten Distrikt der Stadt, der von Missionen, Bosskämpfen und neuen Items quasi überquillt.

Das bekommt ihr in der Phantom Liberty-Erweiterung:

  • Neue Story-Kampagne (ca. 15-20 Stunden)
  • neuer Distrikt Dogtown
  • erweiterte Gigs und Quests (ca 10-15 Stunden)
  • wiederholbare Missionen: Waffen- und Fahrzeug-Lieferungen
  • Relic-Skills
  • neue Cyberware, Waffen, (bewaffnete) Autos und Kleidung
  • Levelcap auf 60 angehoben

Die Erweiterung kostet zum Release des Tests 30 Euro.

Ein Agenten-Thriller zum Mitfiebern

Um die Geschichte des DLC zu erreichen, müsst ihr entweder die Questreihe der Voodoo-Boys beendet haben oder ein neues Spiel starten, wo ihr nun die Wahl habt, direkt mit Phantom Liberty zu beginnen.

Könnt ihr Songbird trauen? Das müsst ihr und Johnny erst mit der Zeit herausfinden. Könnt ihr Songbird trauen? Das müsst ihr und Johnny erst mit der Zeit herausfinden.

Dann erhaltet ihr einen Anruf der Netrunnerin Songbird. Die Dame bietet euch eine Lösung für euer kleines Johnny Silverhand-Problem an. Doch leider sitzt sie gerade mit der Präsidentin der NUSA in einem Flugzeug und stürzt gleich im gefährlichsten Teil der Stadt ab: Dogtown, regiert von einem machthungrigen Ex-Militär mit eigener Privatarmee, ist quasi Niemandsland ohne Gesetze und nur ihr könnt den beiden helfen. 

Was folgt, ist eine spektakuläre Rettungsaktion, die schnell in einem spannenden Agenten-Thriller abdriftet, in dem ihr euch nie sicher sein könnt, wem ihr trauen solltet und wem nicht. 

Hier erfahrt ihr übrigens im Test-Talk wie Linda und Natalie das Addon gefallen hat:

Unsere Testerinnen im Cyberpunk-Talk: Ist das RPG mit 2.0 und Phantom Liberty jetzt perfekt? Video starten 1:09:34 Unsere Testerinnen im Cyberpunk-Talk: Ist das RPG mit 2.0 und Phantom Liberty jetzt perfekt?

Jeder der interessanten Charaktere hat seine eigenen Motive und Ziele in Dogtown, die ihr immer wieder gegeneinander abwägen müsst, und das Spiel lässt euch mehr als einmal die Entscheidung, wem ihr nun glauben wollt oder nicht.

Sagt die Präsidentin euch wirklich alles? Ist Songbird, was sie zu sein scheint? Was hat die Vergangenheit des Agenten Reed (gespielt von Idris Elba) damit zu tun? Und was will der geheimnisvolle Mr. Hands? Diese Fragen werden euch vom Start des DLC bis zu einem der vier Enden beschäftigen, von denen zwei sogar ein neues Ende für das Grundspiel freischalten.

Mehr wollen wir aber nicht verraten, denn die Story ist das echte Highlight des DLC und hat uns mehr als einmal überrascht.

Phantom Liberty erscheint nicht für alle Konsolen!

Die erscheint genau wie der dazu passende Patch 2.0 nur für die aktuellen Konsolen PlayStation 5, Series X/S und den PC. Die Last-Gen-Konsolen gehen leer aus. Das liegt laut Entwickler an der verbesserten Grafik und dem neuen Distrikt.

Abwechslung ist Trumpf

Die Arbeit eines Agenten oder einer Agentin ist äußerst vielschichtig. Mal bekämpft ihr in Lagerhallen riesige Spinnenroboter, dann infiltriert ihr ein Casino per Tauchgang durch die Kanalisation, damit ihr beim Roulette einige Netrunner aushorchen könnt. In einer Quest fühlten wir uns sogar stark an Alien: Isolation erinnert, als wir von einer durchgedrehten Militech-KI durch eine Bunkeranlage verfolgt wurden.

Phantom Liberty schafft es immer wieder, euch mit einigen neuen Gameplay-Ideen während der Kampagne zu überraschen.

Eben noch ein Tauchgang durch die Kanalisation und nun auf einer edlen Party samt Konzert von Lizzy Wizzy. Eben noch ein Tauchgang durch die Kanalisation und nun auf einer edlen Party samt Konzert von Lizzy Wizzy.

Diesen Abwechslungsreichtum findet ihr auch in dem neuen Distrikt Dogtown wieder. Der wirkt auf den ersten Blick sehr klein, ist aber sehr viel vertikaler aufgebaut als die bisherigen Stadtviertel von Night City und hat auch mehr Innenräume, bei denen die Licht- und Schatteneffekte der Engine richtig ihre Muskeln spielen lassen.

In einer Quest helft ihr im Armenviertel den Einwohnern gegen einen durchgeknallten Cyberpsycho, den ihr in einem düsteren, abgeranzten Hotel stellt, dann schleicht ihr für einen der umfangreichen Gigs durch die sterilen Labors einer illegalen Sport-Cyberware-Anlage. Langeweile kam bei keiner Quest auf.

Dogtown ist sehr viel vertikaler aufgebaut als die anderen Distrikte. Dogtown ist sehr viel vertikaler aufgebaut als die anderen Distrikte.

Aber auch abseits der Gigs lohnt sich die Erkundung von Dogtown. Manche Händler haben zum Beispiel Skillshards im Angebot für neue Skillpunkte. An manchen Orten verstecken sich einige Extra-Bosse. Oder ihr entdeckt Terminals, mit denen ihr Relikt-Skills verbessern könnt.

Auf welcher Konsole wurde getestet und gabs Probleme?

Wir haben Update 2.0 und auch Phantom Liberty auf der Xbox Series X getestet. Aus dieser Version stammen auch alle Screenshots. Über technische Probleme sind wir abseits weniger Bugs und Abstürze nicht gestolpert, auch hatten wir Grafik-Modus übergreifend keine Auffälligkeiten bei der Framerate.

Relikte tief im Code

Songbird schaltet für euch relativ früh einen neuen Skillbaum frei, der sich tief in eurem Relikt versteckt hat. Damit erhaltet ihr neue Kräfte für eure Cyberware. So könnt ihr Schwachpunkte an Gegnern ausmachen, bei denen ihr nicht nur garantiert kritisch trefft, sondern sie auch nach genug Treffern spektakulär in einer elektrischen Explosion hochgehen lasst.

Der Relikt-Baum verbessert eure Cyberware. Zusätzliche Punkte für den Baum erhaltet ihr von Songbird oder Terminals in Dogtown. Der Relikt-Baum verbessert eure Cyberware. Zusätzliche Punkte für den Baum erhaltet ihr von Songbird oder Terminals in Dogtown.

Zudem gibt es neue Funktionen für eure Arm-Cyberware, damit ihr mit Mantisklingen meterweit durch die Luft springt oder mit dem Monowire im Kampf Quickhacks hochladet und zusätzlich bei jedem Schlag verteilt.

Oder verbessert eure aktive Tarnung, damit ihr nun auch mitten im Kampf verschwinden könnt, was mit vielen der neuen ikonischen Waffen harmoniert.

Neue Items und Kombinationen

Neben stylischer neuer Kleidung, nun bewaffneten Fahrzeugen und ikonischer Cyberware findet ihr natürlich auch viele neue einzigartige Waffen. Die haben nicht nur neue interessante Effekte, wie ein Scharfschützengewehr, dessen Kugeln alle Gegner im Umkreis treffen, oder eine Maschinenpistole, die nicht nur eure Gegner mit gruseliger Stimme verspottet, sondern mit jedem Schuss verbotene Quickhacks der Blackwall hochlädt.

Neue ikonische Waffen unterstützen eure unterschiedlichen Spielstile. Das schallgedämpfte Rasetsu-Scharfschützengewehr verändert extra die Flugbahn der Kugeln, damit ihr gleich mehrere Gegner trefft. Neue ikonische Waffen unterstützen eure unterschiedlichen Spielstile. Das schallgedämpfte Rasetsu-Scharfschützengewehr verändert extra die Flugbahn der Kugeln, damit ihr gleich mehrere Gegner trefft.

Neu sind auch kombinierbare Waffen. So könnt ihr mit dem Messer ‘Fang’ die Beine eurer Gegner mit einem Wurf verkrüppeln, um mit der Pistole ‘Bald Eagle’ dadurch garantiert tödliche Kopftreffer zu verteilen und das Messer sofort zurückgewinnen.

Lahme Rennen und Waffendrops

Der einzige Wermutstropfen des DLC sind die eher rudimentären wiederholbaren Missionen. Zum einen könnt ihr in Dogtown und auch Night City Autos stehlen und diese zu einer Garage fahren. Diese Missionen nutzen sich aber schnell ab, insbesondere wenn es keine Verfolgungsjagd gibt und ihr nur gegen den Timer fahrt.

Waffendrops erkennt ihr an den roten Rauchwolken. Nach einer Weile nerven sie aber. Waffendrops erkennt ihr an den roten Rauchwolken. Nach einer Weile nerven sie aber.

Außerdem werden in Dogtown immer wieder Waffenlieferungen abgeworfen, um die ihr euch mit der örtlichen Miliz oder Banden prügeln könnt. Sie enthalten sehr guten Loot und ihr wollt sie mitnehmen, aber leider landen sie immer an denselben Stellen mit denselben Gegnern, sodass wir schon bei der fünften Kiste anfingen mit den Augen zu rollen.

Beide Aktivitäten wirken mehr wie Beschäftigungstherapie, insbesondere, da die restlichen Missionen so ein hohes Niveau haben.

Das ist aber neben dem gewohnt niedrigen Schwierigkeitsgrad des Hauptspiels der einzige wirkliche Schnitzer, den sich der DLC erlaubt, sodass sich Phantom Liberty nicht hinter den starken Releases dieses Jahres verstecken braucht.

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