Wir hatten es ja erwartet. Aber als im Präsentationsraum von Crytek in Frankfurt die Lichter ausgehen und der Beamer ein live vorgespieltes Level von Crysis 3in HD auf die Leinwand wirft, haut es uns doch wieder von den Socken. Das Spiel sieht unfassbar gut aus.
Das Offensichtliche hätten wir damit geklärt, Crytek lässt sich auf technischer Seite auch im neuesten Teil des Hochglanz-Serie nicht lumpen. Nun war das von Anfang an klar. Was überhaupt nicht klar war: Wohin bewegt sich Crysis 3 in Sachen Leveldesign, bekommen wir die Freiheiten des ersten Teils zurück? Kann die Geschichte fesseln, und entwickelt unser Alter Ego Prophet endlich mal ein bisschen Tiefe?
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Die Antworten auf diese Fragen haben wir nun direkt von den Entwicklern bekommen - und sind positiv überrascht. Crysis 3 könnte tatsächlich ein sehr guter Mittelweg zwischen den ersten beiden Teilen werden, und sogar noch einen oder zwei Schippchen draufsetzen.
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24 Jahre später
Zum Beginn gibt uns Mike Read, seines Zeichens Producer bei Crytek, noch einmal einen kurzen Überblick über die Hintergrundgeschichte. Seit Crysis 2sind 24 Jahre vergangen. 2047 hat die korrupte C.E.L.L.-Corporation überall auf der Erde sogenannte »Nanodomes« errichtet, angeblich um die Bevölkerung vor der Bedrohung durch die Ceph-Aliens zu schützen.
In Wahrheit verfolgt C.E.L.L. allerdings ganz andere Pläne – Gebietskontrolle, Sicherung neuer Waffentechnologien, Weltherrschaft. Das missfällt dem Helden Prophet natürlich sehr, weshalb er in seinen Nanosuit gehüllt im »Liberty Dome« von New York aufräumen gehen.
Die Nanodomes haben das Stadtbild allerdings nicht gerade dezent verändert. Weil unter den Kuppeln das Klima reguliert wird und sich kaum noch Menschen dort aufhalten, konnte sich mitten in der einst geschäftigen Metropole ein echter Urwald bilden.
Die Savanne
In diesen Urwald setzt Prophet zu Beginn der uns vorgeführten Demo das erste Mal seine Füße. Wobei Urwald für diesen Teil des Liberty Dome nicht ganz stimmt, viel mehr befindet er sich in einer Savanne. Die Hitze lässt sich förmlich spüren, als Prophet die ersten Schritte über grasbewachsene Straßen geht und greller Sonnenschein ihn blendet. Mike Read kommentiert salopp: »Hier soll es sich so anfühlen, als würde man im Schweiß schwimmen.« Funktioniert.
Überhaupt kommt die Steppenstimmung richtig gut rüber. Die hohen Gräser wiegen sich im Wind, in orangenes Licht getauchte, niedrige Bäume werfen harte Schatten auf den ausgetrockneten Boden. Dazu gesellen sich sehr dezente Soundeffekte, die aber die Stimmung super unterstützen.
Trotzdem sind die Zeichen der alten Zivilisation überall zu sehen, schließlich läuft Prophet immer noch über die gleichen Straßen, durch Häuserschluchten, aus deren Fenstern das Grün sprießt, schließlich verschanzt er sich in einer alten S-Bahn-Station. Die Symbiose aus Großstadt und Wildnis ist den Entwickler sehr gut gelungen. Ein Kompromiss aus Crysisund Crysis 2, aus Umwelt und Stadt, aus Linearität und Freiheit. Ein Kompromiss, der der wunderbar funktioniert.
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