Seite 2: Crysis 2 - Aus dem Dschungel in den (Großstadt-)Dschungel

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Gefährlicher Nahverkehr

Dank des etwas merkwürdig aussehenden Nanosuit seid ihr jeder Bedrohung gewachsen. Zumindest theoretisch. Dank des etwas merkwürdig aussehenden Nanosuit seid ihr jeder Bedrohung gewachsen. Zumindest theoretisch.

Im Nanosuit eines Soldaten mit dem Rufnamen Alcatraz machen wir uns auf den Weg, um einen schwer bewachten Seph-Vorposten auszuheben. Der liegt allerdings nicht über der Erde, sondern in einem riesigen Krater, dem wir uns unterirdisch nähern müssen, um nicht zu früh von den Seph entdeckt zu werden. Der Einstieg erfolgt durch eine zerstörte U-Bahn-Station, der Auftrag ist simpel. Es gilt, sich durch die Tunnel bis zum Krater vorzukämpfen und dort drei wichtige Knotenpunkte auszuschalten. Natürlich gibt es Probleme – einige Tunnelbereiche sind eingestürzt, und wir müssen uns den richtigen Weg suchen. Und natürlich haben die Seph zahlreiche Spähtrupps in den Eingeweiden des Big Apple. Dementsprechend vorsichtig sind die ersten Schritte, die wir machen, als wir im Nanosuit eines Soldaten mit dem Rufnamen Alcatraz die Gegend erkunden. Hinter uns rauscht eine brennende U-Bahn einem ungewissen Ziel entgegen, Stichflammen schlagen aus lecken Leitungen und das seltsame Kratzen aus den Lautsprechern erfüllt uns nicht gerade mit Zuversicht. Da die Sicht schlecht ist, aktivieren wir eine der Spezialitäten des Nanosuit, den Visor-Modus. Diese Mischung aus Infrarot-Ansicht und Restlichtverstärker verbessert nicht nur die Sicht, sondern zeigt auch herumliegende Waffen und Munition, sowie die ungefähre Richtung zum nächsten Ziel an.

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Mein Anzug und ich

Raucheffekte, Wolkenkratzer, Vegetation: die CryEngine 2 lässt die Muskeln spielen. Raucheffekte, Wolkenkratzer, Vegetation: die CryEngine 2 lässt die Muskeln spielen.

Als wir um die Ecke eines Versorgungstunnels biegen, zeigt sich die außerirdische Präsenz in ihrer vollen Größe. Ein riesiger Schatten mit zuckenden Mandibeln nimmt bedrohlich eine Seitenwand des Tunnels ein, keine Frage, hinter der Ecke lauert etwas Großes. Bevor wir den Kampf zu den Aliens tragen, gilt es allerdings eine Entscheidung zu treffen. Da der Nanosuit uns auf Knopfdruck eine zeitlich begrenzte Panzerung oder eine aktive Tarnung zur Verfügung stellt, gilt es festzulegen, ob wir das Problem lieber wie John Rambo angehen, oder versuchen sollen, uns wie Sam Fisher anzuschleichen. Ein hohes Sirren setzt uns davon in Kenntnis, dass die Tarnung aktiviert ist und wir vergleichsweise unsichtbar sind, also schleichen wir, mit der Waffe in Anschlag, um besagte Ecke und sehen anstatt eines riesigen Aliens einen kleinen, käferartigen Außerirdischen, der sich im Schein einer Lampe putzt. Nachdem wir der Körperpflege mit einigen gezielten Schüssen ein Ende gesetzt haben, ist die Energie der Tarnvorrichtung aufgebraucht und die weiter hinten im Tunnel lauernden großen Aliens eröffnen das Feuer. Die Seph sehen aus wie ein Predator mit einer gehörigen Portion von Lovecrafts Cthulhu-Mythos. Der Nanosuit setzt uns mit ein paar Markierungen davon in Kenntnis, dass es Möglichkeiten gäbe, den Aliens ein taktisches Schnippchen zu schlagen und ihnen in die Flanke zu fallen. Natürlich ignorieren wir das, immerhin hat unser Anzug jetzt wieder genug Saft, um den Schutzschild zu aktivieren. Dummerweise haben wir nicht mit den enormen Nehmerqualitäten der Gegner gerechnet. Die Seph sind stets in Bewegung und schwer zu treffen, außerdem nutzen sie jede Deckung, um sich an uns heranzuarbeiten. Obendrein hat ihre Panzerung diesen Namen wirklich verdient, denn wir brauchen fast ein ganzes Magazin, um eines der Biester umzupusten. Da die Munition in Crysis 2 ständig knapp ist, solltet ihr euch eine der anderen Stärken des Nanosuit zunutze machen. Der Anzug verleiht euch nämlich Bärenkräfte, sodass es kein Problem ist, einen Seph am Kragen zu packen und dann mit Schmackes gegen die nächste Wand zu schleudern.

Die choreografierte Sandkiste

Übersichtlich: das unaufdringlich HUD gibt euch jederzeit Aufschluss über die Energiereserven des Anzuges und euren derzeit aktivierten Modus. Übersichtlich: das unaufdringlich HUD gibt euch jederzeit Aufschluss über die Energiereserven des Anzuges und euren derzeit aktivierten Modus.

Nach ein paar weiteren Tunnel-Gefechten landen wir schließlich in dem Krater und müssen uns einen Weg zu den drei Knotenpunkten suchen. Jetzt kommt das zum Einsatz, was die Crysis 2-Entwickler als »choreografierte Sandkiste« bezeichnen. Da Crysis 2 nicht zur Gattung der Run&Gun-Shooter gehört, benötigt ihr eine gehörige Portion Taktik, um den Gegnern ein Schnippchen zu schlagen. Da Taktik Raum benötigt, habt ihr in den Spielabschnitten sehr viel Bewegungsfreiheit. Damit das Ganze aber nicht zu einer öden Latscherei mit sporadischen Gefechten verkommt, warten überall kleine, gescriptete Sequenzen darauf, von euch ausgelöst zu werden. Trotzdem solltet ihr bei den zusammenstürzenden Hochhäusern, abstürzenden Flugzeugen und anderen Katastrophen die Seph nicht aus den Augen lassen, denn die Monster legen Hinterhalte und versuchen euch zu jeder Zeit in den Rücken oder in die Flanke zu fallen. Besonders die großen, mit Raketenwerfern bewaffneten Seth sind äußerst schwer zu knacken, haltet also ständig nach Rückzugspunkten Ausschau und nutzt eine weitere Besonderheit des Nanosuit. Eure Waffen lassen sich nämlich mit bis zu drei Zusatzteilen aufrüsten und so eurer Spielweise anpassen.

Zerstörte Schönheit

Crysis 2 bedient sich optisch bei einschlägigen Kaputtes-New-York-Szenarien. Crysis 2 bedient sich optisch bei einschlägigen Kaputtes-New-York-Szenarien.

Natürlich spielt Crysis 2 nicht nur in Kratern und U-Bahnschächten. Ihr erkundet Schiffswracks, klettert wie in »Cloverfield« in zwei aneinanderlehnenden Wolkenkratzern herum oder erkundet das, was von der Wallstreet übrig geblieben ist. Technisch ist die von uns angespielte Version eine echte Augenweide. Die Grafik ist hervorragend und wirkt dank schöner Umwelteffekte und schicker Texturen wie aus einem Guss. Besonders die Beleuchtung hat es uns angetan. Zerfaserte Lichtfinger tasten durch dunkle U-Bahntunnels, blasses Sonnelicht schimmert durch die Blätter der wenigen nicht verbrannten Bäume, Explosionen wirken voluminös und druckvoll. Leider war der angekündigte 3D-Modus nicht spielbar, was auch Sten Huebler bedauerte, denn der Mann ist davon überzeugt, dass der 3D-Modus von Crysis 2 »besser sei, als das was Sony mit Killzone 3 geschafft hat.«

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