Cronus Zen: Die versteckte Cheater-Gefahr auf PS4 & Xbox One

Während die Anti-Cheat-Maßnahmen am PC erste Früchte tragen, toben sich Betrüger mithilfe eines Adapters weiterhin auf PS4 & Xbox One aus - nahezu unbemerkt!

Mit bestimmten Adaptern lässt sich auch auf der Konsole kinderleicht cheaten - ohne dass es jemand merkt. Mit bestimmten Adaptern lässt sich auch auf der Konsole kinderleicht cheaten - ohne dass es jemand merkt.

Nein, beim Cronus Zen handelt es sich nicht um ein verrücktes Spin-Off einer AMD-Architektur (trotz des auffällig ähnlichen Produkt-Logos), sondern einen überarbeiteten Spross einer langjährigen Reihe von Controller-Emulatoren. Wie der Name verrät, sind damit Geräte gemeint, die Originalzubehör so täuschend echt nachahmen (emulieren) können, dass eine Konsole den Unterschied nicht erkennt.

Die unsichtbare Cheater-Gefahr auf PS4 & Xbox One

Der ursprüngliche Gedanke dahinter war, dass Spiele mit Maus & Tastatur steuerbar werden, obwohl seitens der Entwickler keine Unterstützung vorgesehen ist. Da man sich der Fähigkeit zur Manipulation der eingespeisten Datenströme schnell bewusst wurde, wurden nach einiger Zeit Möglichkeiten implementiert, selbstgeschriebene Skripte in den Adaptern ablaufen zu lassen.

Daher gilt diese Methode des Cheatens auch als vergleichsweise sicher - von Cronus Zen und co. werden normal wirkende Tastenbefehle ausgegeben.

Nutzbare Cheats in der Übersicht und wie sie funktionieren:

Bei diesem Community-Skript stehen verschiedene Aim-Assist-Modi, das Nullen des Rückstoßes, Automatikfeuer für Einzelschuss-Waffen, automatische Ping-Setzung oder auch gleichzeitiges Hinlegen beim Schießen (Dropshotting) zur Verfügung. Beliebt sind zudem Tastenfolgen für schnelles Nachladen und Slide Cancels.

Die Entwickler scheinen viel Wert auf eine einfache Handhabung gelegt zu haben. Skripte sind schnell programmiert, werden in einer Online-Bibliothek zusammengefasst und lassen sich in Sekundenschnelle auf das Gerät ziehen.

Was sich damit alles realisieren lässt? Waffenrückstoß gehört weitgehend der Vergangenheit an und für komplexe Bewegungsabläufe, wie dem blitzartigen Abbrechen des Slides, reicht ein Tastendruck. Sogar ein vollwertiger Aim-Assist, der die Gegneraktionen präzise verfolgt, lässt sich umsetzen.

Das alles gelingt ohne Eingriff in die Spielsoftware, denn die Programmierer machen sich unter anderem elektrische Frequenzveränderungen und sogar die herkömmliche Rumble-Funktion zu Nutze. Möchte man den Rückstoß einer Waffe ausgleichen, wird das genaue Timing anhand der Vibration des Controllers ermittelt und anhand dessen gegengelenkt. Ärgerlicherweise lässt sich diese Modifikation infolge des hohen Spieltempos nur in wenigen Fällen erkennen.

Wenn jede Waffe zur GRAU wird - Dauerfeuer ohne Rückstoß:

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Aim-Assist identifizieren und Beschwerde einreichen

Nutzt ein Cheater jedoch einen erweiterten Aim-Assist, lassen sich Unregelmäßigkeiten mit bloßem Auge feststellen. Zittert die Waffe bei angelegtem Visier ruckartig hin und her oder scheint kleine Kreise zu drehen, läuft ein Skript im Hintergrund, das die Widerstände der im Spiel vorgesehenen Zielhilfe auf elektrischer Ebene erkennt und den Effekt entsprechend eines Algorithmus vergrößert.

Das "Gefuchtel" ist eine Art Scan in alle erdenklichen Richtungen, damit das Skript weiß, wo sich das Fadenkreuz des Spielers befindet. Dieses gleichmäßige "Gezappel", bevor die Spielfigur lokalisiert wird, enthüllt den Aim-Assist: (ab Minute 3:21)

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Es fehlt an Gegenmaßnahmen seitens Hersteller

Zum Verhängnis könnte der Technik aber ihre eigene Grundlage werden. Da die Skripte Tastenabfolgen oder Stickpositionierungen nach bestimmten Auslösern ablaufen lassen, ergeben sich Muster. Infinity Ward müsste jedoch eine Methode implementieren, die alle Eingaben der Spieler nach diesen Mustern absucht, was mit enormem Rechenaufwand verbunden ist.

Alternativ könnte ein sogenanntes Overwatch-Feature analog zu CS:GO einführt werden, bei dem erfahrene Warzone-Veteranen Spielausschnitte sichten und Unregelmäßigkeiten bewerten können, die dann abschließend von einer Mustererkennung analysiert werden.

Bisher zeigen sich allerdings wenige Bemühungen in diese Richtung, obwohl Handlungsbedarf zu bestehen scheint. Während der Erstellung des Artikels war der Cronus-Zen-Adapter prompt ausverkauft, die Downloadzahlen für Skripts aus der Community liegen bei bekannten Titeln im hohen fünfstelligen Bereich.

Die vom Hersteller kuratierten und mit der Software ausgelieferten "GamePacks" werden dort nicht einmal aufgelistet, weshalb eine genaue Schätzung der Nutzerbasis unmöglich ist.

Sind euch solche Cheats zuvor schon aufgefallen?

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