Counter Striker, Gegen Shooting, Gegen Sturm - wenn sich der Name einer App so oft ändert, ahnt man schon, dass irgendwas faul sein muss. Dabei weckt Counter Striker (einigen wir uns mal für diesen Text auf diesen Namen) im App- und Playstore vertraute Gefühle: Anti-Terror-Einheit, Dust2, M4 und Desert Eagle, alles ist da und sieht aus wie im guten, alten Counter-Strike.
Dazu ist das Spiel vom Entwickler Foxy App auch noch komplett kostenlos - ein Traum! Endlich kann man auch unterwegs den Terroristen in den Hintern treten, vermutlich sogar online gegen Freunde, und so den Geist alter Tage so richtig aufleben lassen. Schon Sekunden nach dem Start der ersten Partie wird aus dem Traum aber schnell ein Alptraum.
Es dämmert uns…
Die App startet , wie auf dem Screenshot unten gezeigt: Mit der Pistole in der Hand steht der Spieler in der hintersten Ecke vom Bombenplatz A auf der Karte Dust2. Dieser spezielle Ort ist berühmt, in Millionen von Partien haben Spieler von genau dieser taktisch Stelle das offene Gelände verteidigt.
Die Sicht auf »A-Lang« ist gut, nach »A-Kurz« hin verbirgt einen eine Mauerecke, um die man immer wieder herumlugt um zu sehen, ob sich die Terroristen von dort nähern. Falls ja, hat man immer seine HE-Granaten dabei, denn meist stehen die Terroristen in einer Gruppe hinter der dort lagernden Kiste und bei solchen Situationen richtet die Granate maximalen Schaden an.
Fast schon euphorisiert von so viel Nostalgie wollen wir einen Schritt nach vorne machen, uns bewegen, die Karte erkunden. Doch schon stutzen wir… wie bewegt man sich hier eigentlich? Ein virtueller Joystick ist nicht zu sehen, Wischen über den Bildschirm bewirkt ebenfalls nichts, das Gerät kippen und neigen auch nicht. Dafür taucht plötzlich der erste Terrorist auf. Wir wischen über den Bildschirm, um das Fadenkreuz in Position zu bringen, dabei löst sich aber schon der erste Schuß.
Ok, anscheinend wird dorthin geschossen, wo man auf den Bildschirm tippt. Wir tippen ein paar Mal auf den Terroristen, bis der umkippt und bemerken dabei, dass sich unsere Hände anscheinend vom Körper gelöst haben und jetzt zusammen mit der Waffe frei auf dem Bildschirm umherschweben. Langsam dämmert uns, was für ein Spiel Counter Striker ist…
Billiges im billigen Gewand
Counter Striker ist kein wirklicher Ego-Shooter, hat kaum etwas mit dem Gameplay des Vorbilds zu tun und ist nicht mal wirklich dreidimensional. Der Spieler kann sich nicht bewegen, wie sollte er auch. Die vier, nennen wir sie mal »Hintergründe«, des Spiels bestehen lediglich aus jeweils einem Bild bekannter Counter-Strike-Maps. Vor diesem Hintergrund lugen dann an bestimmten Stellen Terroristen um die Ecke und beginnen, auf den Spieler zu schießen.
Auch die Terroristen bewegen sich nicht wirklich. Sie poppen einfach so an bestimmten Stellen auf und dass man beschossen wird, merkt man lediglich am Sound und einem Effekt, der wohl Mündungsfeuer darstellen soll. Insgesamt wirken die Angreifer mehr wie billige Schießbudenfiguren. Passt gut, denn Counter Striker entpuppt sich ja auch als billige Schießbude.
Die Spielmechanik besteht darin, zurückzuschießen. Geballert wird dort hin, wo der Spieler mit dem Finger hin tippt. Dabei bewegt sich die Waffe immer mit, klebt allerdings mit den Händen zusammen, denn sie ist nicht mehr als ein schlecht animiertes Bild, das sich vor dem starren Hintergrund hin und her verschiebt. Das merkt man besonders deutlich, wenn man weiter nach oben schießt und sich die Hände dabei vom Körper lösen, denn Arme scheint unsere Spielfigur nicht zu haben.
Je nach Waffe braucht ein Terrorist immer einige Treffer, außer man landet einen Kopfschuß, dann kippt der Feind sofort um und es ertönt das Signal »Headshot«. Dieser einzige Spielinhalt funktioniert dabei nicht mal besonders gut. In Counter Striker geht es darum, am Ende eines Levels möglichst große Punktzahlen zu erreichen, deren Höhe ausdrücklich auch von der Präzision des Schützen abhängt.
Wie soll man aber etwas genau treffen, wenn man sich die ganze Zeit die Sicht auf das Ziel mit dem eigenen Finger versperrt? Besonders gravierend ist das auf kleinen Displays, denn da verdeckt der Finger schon mal den ganzen Terroristen mitsamt seinem Lebensbalken. Besonders genau erkennt das Spiel den Druckpunkt des Fingers aber ohnehin nicht. Von Präzision kann hier also keine Rede sein.
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